1. Eine (fast) dichte Mauer des Schweigens

    Und wieder steht das Brückentor nicht auf der Tagesordnung des Verwaltungsausschusses

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    Manchmal ist es wichtiger zu erkennen, was nicht auf der Tagesordnung einer Sitzung von Rat und Verwaltung steht, als darauf zu schauen, um was es bei den Beratungen geht. Bei der letzten Verwaltungsausschusssitzung gab es zumindest ansatzweise die Hoffnung, dass endlich über die Verkaufsverhandlungen der Stadt Rinteln bezüglich des Teileigentums am Brückentorkomplex an die Investoren Thomas Schuster und Marc von Pruski beraten werden soll, in Vorbereitung für die Ratssitzung, die am vergangenen Donnerstag stattfand. Aber das war wieder mal ein Satz mit X. Dabei ziehen sich die Verhandlungen mittlerweile auch schon wieder über ein Jahr hin, zuerst wurde im Januar 2022 darüber berichtet, dass die beiden Investoren Pläne für den Komplex in der Schublade haben. Schon vor einem Jahr bekräftigte Bürgermeisterin Andrea Lange, dass die Gespräche "...weit fortgeschritten" seien. Seitdem ruht - zumindest nach außen - still der See. Alle Anfragen zu den Verkaufsverhandlungen beantwortet die Stadt einsilbig mit: "Wenn es neue Informationen gibt, wird die Presse umgehend informiert!" Auch aus dem politischen Raum hält die Mauer des Schweigens (fast) dicht. Nur so viel: "Die Verträge werden überarbeitet, woran es derzeit scheitert ist nicht klar!" Dabei ist der Gebäudeteil der Familie Schneidewind bereits nach Kenntnis dieser Zeitung an die Investoren verkauft worden, es geht also nur noch um den städtischen Teil, Restaurant und Brückentorsaal. Und dafür gibt es seit Dezember 2018 einen Ratsbeschluss, dass der Bürgermeister (damals noch Thomas Priemer) Verkaufsverhandlungen aufnehmen soll. Das ist nunmehr bereits mehr als vier Jahre her und seitdem gammelt nicht nur der Gebäudekomplex vor sich hin, es kostet die Stadt auch jährlich einen sechsstelligen Betrag, um die eigenen Gebäudeteile zu unterhalten. Das Brückentor und seine Zukunft beschäftigt die Stadt seit 2015, als erste Entwürfe für eine neue Weserpromenade auch Visionen aufzeigen, wie man das Einfallstor der Stadt attraktiver gestalten könnte. Im Juni 2017 war dann ein Investor gefunden, der am gleichen Standort der Stadt sogar einen Saal gebaut hätte zu Miete. Norbert Dittel sprang dann im April 2018 ab von seinem Investitionsvorhaben, nachdem in einer gemeinsamen Bauausschuss- und Ortsratssitzung sowohl der Investor als auch sein Architekt persönlich angegangen werden. Und jetzt steht wieder ein Investorenteam in der Warteschleife. Bleibt abzuwarten, wie ausgeprägt ihre Geduld ist. Eine Nachfrage bei Thomas Schuster ergab das gleiche Bild wie bei der Stadt Rinteln: "Kein Kommentar der Käufer!"

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an