Für zwei bemerkenswerte Veranstaltungen sorgten der
Präventionsrat der Samtgemeinde Nenndorf und Rodenberg sowie das
Bündnis "Bad Nenndorf ist bunt anlässlich des
Holocaust-Gedenktages. Fünfzig Bürgerinnen und Bürger folgten dem
Aufruf zum Gedenken und versammelten sich am Mahnmal in der
Kurhausstraße, an dem Kränze, Kerzen und von Besuchern des Mahnmals
abgelegte Steine auf den Anlass besonders aufmerksam machten. In
ihren Ansprachen hoben Jürgen Uebel, "Bad Nenndorf ist bunt", als
auch Dietmar Buchholz, stellvertretender Bürgermeister Bad
Nenndorf, die Bedeutung des Tages und des Gedenkens hervor. Sie
erinnerten an das Geschehen vor 78 Jahren und riefen mahnend dazu
auf, alles zu tun, dass sich die menschenverachtenden und grausamen
Taten des Nationalsozialismus nicht wiederholen. Besondere
Aufmerksam erhielten hierbei Schülerinnen und Schüler der IGS
Rodenberg und des Gymnasiums Bad Nenndorf mit ihren Beiträgen.
Allen voran Joleen Schönebeck, die in einem selbst verfassten
Gedicht ihre Gedanken zum Holocaust sehr persönlich und aufrüttelnd
zum Ausdruck brachte.
Berührt und zumeist schweigend suchten die Teilnehmerinnen und
Teilnehmer daraufhin das Schlösschen im Kurpark auf. Dort empfing
sie Jürgen Henze, der Geschäftsführer des Präventionsrates, zur
Eröffnung einer zweigeteilten Wanderausstellung unter dem Titel
"Entrechtet - vertrieben - ermordet. Verfolgte des
Nationalsozialismus in Schaumburg" und "NS-Akteure in Schaumburg -
Täter, Profiteure, Ideologen und Propagandisten". Eine
Wanderausstellung vom Förderverein Ehemalige Synagoge Stadthagen
e.V., mit einer aufrüttelnden Gegenüberstellung von Opfern und
Tätern. "Hinter der Ideologie, dem Antisemitismus, dem Hass und dem
Mord standen immer auch Menschen, die dies zu verantworten hatten
und haben. Die Täter waren auch in Schaumburg nicht weit", betonte
Henze in seiner sehr persönlichen und emotional vorgetragenen
Ansprache. Daher habe man sich von Seiten der Veranstalter des
Gedenktages entschlossen, die Tafelbilder in einer
Gegenüberstellung zu einer Ausstellung zusammenzuführen. Die
Ausstellung zeigt auf Bannern das Schicksal von verfolgten
Menschen. Es sind Juden, politische und religiöse Gegner, Menschen
mit Beeinträchtigungen und Zwangsarbeiter, deren Biografien
exemplarisch für alle anderen Opfer dargestellt werden. Sie wohnten
in Stadthagen, Rinteln, Bückeburg, Bad Nenndorf, Lauenau, Bad
Eilsen, Rodenberg, Obernkirchen, Sachsenhagen und Nienstädt. Die
Fotos und Dokumente veranschaulichen ihr Leben. Auch hier war es
ein Schüler, Finn Hattendorf, der mit seinen Schilderungen von
seinem Besuch im KZ-Auschwitz, besonders pointiert den Zugang zur
Ausstellung eröffnete. Die Ausstellung ist bis zum 10. Februar im
Foyer der Wandelhalle Bad Nenndorf, Hauptstr. 4, zu sehen.
Schulklassen und größere Gruppen melden sich bitte telefonisch an
unter 05723-748560.
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Aufrüttelnde
SchülerbeiträgeWanderausstellung zu Schicksalen im Foyer der Wandelhalle
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