Nach verpatztem Auftaktspiel gegen Kaiserslautern tritt Hannover
96 im zweiten Spiel nach der Winterpause in Hamburg beim 1. FC St.
Pauli an. Die Gastgeber arbeiten sich aus abstiegsbedrohter Lage in
Richtung Tabellenmittelfeld vor, 96 steht erneut vor einer Partie
gegen einen unbequemen Gegner (Anpfiff am morgigen Sonntag um 13.30
Uhr). Eine gute halbe Stunde langte nicht, um gegen die
Stehaufmännchen aus Kaiserslautern zu bestehen. Hannover startete
mit giftigem Anlaufen des Gegners und machte diesem so den
Spielaufbau schwer. 96 kombinierte in dieser Phase weitgehend
sicher und ließ die Gäste aus der Pfalz kaum zur Entfaltung kommen.
Als Außenbahnspieler Derrick Köhn in der 17. Minute wuchtig abzog
und es hinter FC-K-Tormann Andreas Luthe zum 1:0 für die
Platzherren einschlug, sprach viel für einen Erfolg der 96er.
Kaiserslautern tat sich weiter schwer, 96 kam jedoch abgesehen von
einem knapp am Pfosten vorbeistreichenden Abschluss von Cedric
Teuchert nicht zu den ganz klaren Möglichkeiten. Nicolo Tresoldi
ackerte zwar geschickt und energisch beim Anlaufen des Gegners, es
gelang jedoch kaum, ihn gut in Position zu bringen. Auch der wie
immer fleißige Harvard Nielsen entfaltete an diesem Tag wenig
Wirkung. 96 überstand jedoch eine Drangphase Lauterns kurz vor der
Pause und nahm die Führung mit in die Kabine. Co-Trainer Andre
Mijatovic, der für seinen gesperrten Chef Stefan Leitl an der Linie
coachte, konnte mit dem Ergebnis des ersten Durchgangs zufrieden
sein.
Nach Wiederanpfiff änderte sich das Bild zunächst gar nicht so
deutlich. In der 49. Minute verteidigte 96 bei einem Eckball
Kaiserslauterns nicht konsequent genug, Julian Niehues traf per
Kopf zum 1:1. Im Anschluss biss sich Lautern immer besser in die
Begegnung und bewies wie schon mehrmals in dieser Serie die
Fähigkeit, eine Partie zu drehen. Hannover verlor die
Spielkontrolle und erlaubte sich mehr Ungenauigkeiten. Intensive
Zweikämpfe mit schnellen Vorstößen prägten nun die Begegnung. In
der 66. Minute spielte Lautern seinen Sturmtank Terence Boyd nach
einem Umschaltmoment mit langem Pass aus dem Halbfeld frei, dieser
versenkte per Direktabnahme zum 2:1. Der Wille war den "Roten"
nicht abzusprechen. Sie drängten auf den Ausgleich, auch wenn sie
manche Ungenauigkeit ausbremste. In der Nachspielzeit entschärfte
Luthe mit einem Blitzreflex noch einen Kopfball des eingewechselten
Hendrik Weydandt. Kurze Zeit später machte Philipp Hercher im
Konter mit dem 3:1 den Auswärtssieg für Lautern perfekt.
Gästetrainer Dirk Schuster sprach nach der Partie davon, dass
Lautern vielleicht die etwas glücklichere Mannschaft gewesen sei.
Tatsächlich hatte Hannover ein leichtes Chancenplus. Die Roten
müssen sich den Vorwurf gefallen lassen, im zweiten Durchgang an
Zugriff verloren zu haben. Mit einem Nachlassen der Intensität
konnten sie ihr Spiel aus dem ersten Durchgang nicht mehr
durchdrücken.
96 war mäßig in die Saison gestartet, wollte es in der Rückrunde
nun besser machen. Was gegen Lautern missglückt ist, könnten morgen
gegen St. Pauli gelingen. Im Hinspiel gab es ein 2:2, mit dem
Ausgleich gegen 96 in der Nachspielzeit. Pauli hat sich gegenüber
der damaligen Saisonphase deutlich verbessert. Foto: bb
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96 will es besser als im Hinspiel machen
Hannover auswärts gegen verbessertes St. Pauli
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