Die Zukunft des Idaturms im Harrl mit seiner Gastronomie ist
seit einiger Zeit ungewiss - doch eventuell nicht mehr lange.
Zuletzt bewirtschaftete die "Schloss Bückeburg Erlebniswelt" die
Gastronomie am Idaturm in Eigenregie. Im Mai 2020 erfolgte nach der
aus defizitären Gründen geschlossenen Schlossgastronomie, auch die
Schließung des gastronomischen Betriebs am Idaturm.
Vermutlich sorgten die gestiegenen Energiekosten und die
personellen Engpässe auch dafür, das der Idaturm für Einheimische,
wie für Touristen geschlossen blieb. Denn es fand sich - bisher -
kein geeigneter Pächter. Zu ungewiss schien auch die
wirtschaftliche Situation für mögliche Betreiber. Doch kurz vor
Ende der Recherche um die Zukunft des Idaturms, informierte Jürgen
Pape, bei der Hofkammer verantwortlich für die Vermietung und
Verpachtung, auf Nachfrage dieser Zeitung, über "ganz scharfe
Verhandlungen" mit einem Interessenten. Pape berichtet, dass sie
sich zuletzt in der vergangen Woche getroffen haben, um über
Einzelheiten zu sprechen.
Pape klang gegenüber der Redaktion sehr zuversichtlich und ging
stark davon aus, dass es diesmal zum Vertragsabschluss kommt,
wollte aber den Namen des potenziellen neuen Pächters noch nicht
verraten. Pape betonte, dass es extrem schwierig war, einen
Betreiber zu finden und machte Corona, sowie den vorherrschenden
Personalmangel in der Gastronomie dafür verantwortlich. Er stellte
aber auch klar, "Es ist nichts für jemanden der zu Hause eine Tasse
Kaffee kochen kann und dann denkt, da oben ein Lokal eröffnen zu
können, um dort Kaffee und Kuchen zu verkaufen, dass haut nicht
hin".
Umso erleichterter war Pape, als er erzählte dass der jetzige
Interessent "vom Fach" sei. Anja Gewald, zuständig beim Landkreis
Schaumburg für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, teilte auf
Anfrage mit "Wir würden es durchaus sehr begrüßen, wenn ein neuer
Pächter gefunden werden würde." Doch auch sie sieht die Situation
schwierig "Zurzeit ist es insgesamt nicht einfach, jemanden als
Pächter für einen gastronomischen Betrieb zu gewinnen. "Der
Gastronomie geht es seit der Pandemie nicht so gut und der
Fachkräftemangel macht es auch nicht leichter."
Ähnlich äußerten sich auch einige Ortsfraktionen zu dem Thema.
Ratsmitglied Hendrik Tesche (FDP), würde es, wäre er beruflich
nicht zu sehr eingebunden, auch gern selbst machen, "Es ist ein
toller Ort, mit tollen Möglichkeiten". Er habe sich, nach eigener
Aussage, schon mehrfach persönlich mit der Hofkammer in Verbindung
gesetzt und dabei erlebt, dass dort ein faires und offenes
Verhalten gegenüber potentiellen Pächtern gelebt wird. "Ich habe
mich über Kosten und potenzielle Erträge schlau gemacht und kann
sagen, dass es mir transparent und fair mitgeteilt wurde und der zu
verhandelnde Pachtzins sich seitens der Hofkammer eher an der
Hoffnung orientierte, dass der Idaturm endlich wieder für
Bückeburger und Besucher ein lohnendes Wanderziel werden solle, als
an den möglichen erzielbaren Erträgen".
Ratsmitglied, Maria-Christina Luig-Steijn (Die Linke.), sieht
ebenfalls die vergangenen und aktuellen Krisen verantwortlich,
"Selbstständigkeit setzt Mut und ein finanzielles Polster, sowie
genügend Gäste, die für Verdienst sorgen, voraus". Und sie könne
die Zurückhaltung potenzieller Pächter verstehen, "Weil niemand
weiß, ob es nicht wieder Einschränkungen gibt." Luig-Steijn könne
sich auch eine Gruppe von Betreibern gut vorstellen, die sich das
Risiko teilen. Ein weiteres Ratsmitglied, Andreas Paul Schöniger
(Freie Wähler), teilte mit, "Wir hatten damals angeregt den Idaturm
in die Überlegung eines Waldkindergartens einzubinden und am
Wochenende Vereinen oder Pächtern einen Teil zur Verfügung zu
stellen, um den Gästen etwas anzubieten". Seiner Kenntnis nach gibt
es nach zwei letzten Gesprächen, anscheinend einen Gastronomen aus
Bad Eilsen, der interessiert ist - ob es der Interessent "vom Fach"
ist, den Pape meint, bleibt offen.
Ratsfrau Iris Gnieser (CDU), findet es auch äußerst schade, das der
Idaturm leer steht, "der Idaturm sei ein beliebtes Ausflugsziel der
Bückeburger, um dort einzukehren und dann weiter zu gehen; Das
fehlt schon und ist super schade". Im Verwaltungsausschuss würde
auch regelmäßig nachgefragt, "wie die Lage ist". Auch Bürgermeister
Axel Wohlgemuth sei oft im Austausch mit der Hofkammer, wie Gnieser
mitteilte. Doch auch sie sieht die Gastronomie als "schwieriges
Feld" an. Besonders beim durchaus "wetterabhängigem Idaturm". Es
bleibt zu hoffen, das im Interesse aller, der unbekannte mögliche
neue Betreiber und die Hofkammer sich einig werden. Sodass man auch
wieder im Harrl auf einem Spaziergang, am Idaturm "einkehren"
kann.
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Jürgen Pape: „scharfe Verhandlungen“ / steht ein Vertragsabschluss fest?
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