Zum nunmehr fünften Mal hat das Hubschrauberzentrum Bückeburg
Fachleute aus ganz Deutschland und darüber hinaus zum Rotor Drone
Forum an zwei Tagen im Bückeburger Hubschraubermuseum eingeladen.
Ein geballtes Programm voller spannender Fachvorträge widmet sich
der Zukunft und den vielfältigen Anwendungen der bemannten und
unbemannten Drohne im Luftverkehr und welche Herausforderungen es
hier zu nehmen gilt. Zudem gibt das Forum die gute Gelegenheit,
Kontakte zu knüpfen und sich über diese sich stetig
weiterentwickelnde Technologie auszutauschen. "Die Entwicklung
schreitet stetig voran und auch die Nutzungen werden gesteigert.
Doch auch die böse Seite benutzt diese Technologie - viele dieser
Punkte werden wir in den kommenden zwei Tagen diskutieren und das
Networking vorantreiben", konstatiert Generalmajor Reinhard Wolski
zur Einführung der Veranstaltung. Hubschrauberzentrumspräsident Dr.
Klaus Przemeck lobt darüber hinaus das große Engagement des
Organisationsteams rund um die Hubschraubermuseumsleitung von
Kerstin und Dieter Bals. "Der Schwerpunkt des Forums in diesem Jahr
liegt zum einen auf der Integration von Drohnen in den bestehenden
Luftverkehr, ein mannigfaltiges Thema", woran sich der Themenblock
"Technologische Anforderungen anschließen werde. In Anbetracht des
Droheneinsatzes im Ukraine-Krieg sei die Thematik sowohl "real als
auch brandaktuell", so Prezemeck. Bürgermeister Axel Wohlgemuth
betonte, dass die Stadt besonders stolz auf das einzigartige Museum
und eben dieses Forum sei. "Das zeigt auch die starke, gewachsene
Verbundenheit dieser ehemaligen Garnisionstadt zur Bundeswehr. "Das
Museum macht stolz und wird an Tagen wie diesen besonders mit Leben
gefüllt".
Konzept für Errichtung von U-Spaces
Achim Friedl, Vorstandsvorsitzender UAV Dach, betonte den schönen
Rahmen, in dem sich die rund 100 angemeldeten Fachleute austauschen
werden und zeichnete die Entwicklung seit dem letzten Drohnenforum
2020 nach. Unter anderem wurde 2021 der rechtliche Rahmen für die
Einrichtung von U-Spaces gesetzt worden mit einer
EU-Durchführungsverordnung. Mit den im September vergangenen Jahres
erneuerten "Easy-Access-Rules" für unbemannte Aircraft-Systeme und
dem im November veröffentlichen ersten nationalen Standartszenario
für landwirtschaftliche Anwendungen sind weitere Bausteine für die
Integration von Drohen in den Luftverkehr gesetzt worden. Im
Dezember hat schließlich das Bundesministerium ein Konzept für die
Errichtung von U-Spaces un Deutschland veröffentlicht. "Endlich hat
jemand die Ärmel hochgekrempelt und aufgeschrieben, wie die
Integration funktionieren könnte", stellt Friedl fest. Und just an
diesem ersten Forumstag sind die U-Space-Regeln der
Mitgliedsstaaten der EU freigegeben worden. "Ein historischer Tag",
resümiert Friedl weiter. Dieser Thematik konnte sich gleich der
erste Vortrag des Forums von Rahel Jünemann,Bundesministerium
Digitales und Verkehr, anschließen.
Drohen sicher in Flugraum integrieren
"Das U-Space-Konzpet Deutschland als Best Practice in Europa" zeigt
die Weichenstellungen auf, die für einen sicheren Drohenbetrieb im
bestehenden deutschen Luftraum notwendig sind. Noch sei das Konzept
jedoch nicht in Stein gemeißelt, erklärt Jünemann. Die Festsetzung
von U-Space-Gebieten sei die erste Bedingung für einen sicheren
Betrieb, dabei werde jedoch nicht der gesamte deutsche Luftraum zu
einem U-Space, sondern nur dort, wo es nötig und auch
wirtschaftlich rentabel sei. Doch auch hier seien
Verkehrsmanagmentmaßnahmen notwendig, abhängig von den
unterschiedlichen Nutzungszwecken. Auf verschiedene
Kommunikationswegen sollen Flüge reguliert und überwacht werden,
für privilegierte Institutionen und Zwecke, die beispielsweise
schnelles Handel erfordern - beispielsweise Polizeieinsätze,
Verfolgungen bei Ermittlungen und Gefahreneinsätze, sollen
Sonderregeln gelten, die eine schnelle Einsatzbereitschaft und
zugleich höchste Sicherheit garantieren sollen in Form einer
dynamischen Luftraumkonfiguration, die sicherer Flüge und Landungen
garantieren sollen.
Vier Themenblöcke
Während sich der Vormittag weiter den verschiedenen Aspekten des
U-Spaces widmete, folgte am Nachmittag der Themenblock "Technische
Anforderungen und Eu-Konformitätsprüfung", bevor es am Abend zum
gemütlichen Teil in Form dem Drohen-Dinners überging. Der zweite
Tag stand zunächst unter dem Themenaspekt "Umweltfreundlicher,
sicherer und effizienter Drohneneinsatz - Drohnen mit "grünen
Technologien und nützlichen Anwendungen", bevor es zum letzten
Themenblock Advanced Air Mobility - Drohnen zum Transport von
Passagieren und in speziellen Missionen" überging. Foto:nh
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Drohnen sicher im Luftraum integrieren
Fünftes Rotor Drone Forum im Hubschraubermuseum
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