Der Gospelchor Kum-Ba-Yah singt am 22. Januar um 18 Uhr in der
Stadtkirche. Unter der Leitung von Dieter Brodkorb gestaltet der
Chor zusammen mit den Stifts-Pfadfindern den Gottesdienst zum
Martin-Luther-King-Day mit. Seit fünf Jahren erinnert die
Stiftskirchengemeinde an den amerikanischen Bürgerrechtler, der
auch Namenspatron der christlichen Pfadfinder in Wunstorf ist. In
diesem Jahr ist Martin Luther Kings Verhältnis zum Krieg Thema.
"King war keineswegs der oft weichgespülte 'Apostel der
Gewaltlosigkeit'", sagt Pastor Volker Milkowski, der den
Gottesdienst mit den Pfadfindern vorbereitet hat. King hat den
Zusammenhang von Armut und Krieg als Aufforderung verstanden, auf
Grundlage seines Glaubens revolutionäre Gedanken zu fassen.
Viele seiner Weggefährten hat das verschreckt. Gegner haben ihn als
Kommunisten verhöhnt. "Deshalb bleibt sein Erbe der Gewaltlosigkeit
für uns junge Menschen eine Herausforderung", ist der Leiter des
Wunstorfer Pfadfinderstammes, Tom Seidler, überzeugt.
Im Gottesdienst wird die Frage gestellt, wo Gewalt anfängt und wie
wir konkret etwas dagegen tun können. "Kings früher Tod stellt uns
vor die schwierige Aufgabe, sein Vermächtnis zu interpretieren, um
Wege für unsere Zeit zu finden, in der Krieg zur politischen
Methode geworden ist", so Milkowski. In Diskussionsrunden arbeiten
die Gottesdienstbesucher daran, was wir von King lernen können.
Dazu sind auch Videosequenzen aus seiner Rede vom April 1967 mit
dem Titel "Beyond Vietnam" eingeplant.
Martin Luther King war selbst Pfadfinder in seiner Heimatstadt
Atlanta und Mitglied des Troop 151 an der Ebenezer Baptist Church.
Der Martin Luther King Day wird seit 1986 für den im Jahre 1968
ermordeten Martin Luther King an jedem dritten Montag im Januar
begangen. Die Stiftsgemeinde feiert ihn immer am darauffolgenden
Sonntag als Abendgottesdienst um 18 Uhr. Deshalb entfällt am
Sonntag der Gottesdienst um 10 Uhr morgens. Foto: privat
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Martin-Luther-King
Kum-Ba-Yah singt in der Stadtkirche
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