Wir sehen ihnen nach: den geheimnisvollen Männern mit ihren
Kamelen. Durch das Dunkel der Nacht laufen sie dem wundersamen
Stern hinterher. Weise sind sie, forschen über den Lauf der Sterne.
Nun haben sie einen ihnen unbekannten Stern entdeckt. Sie brechen
auf, einzeln zunächst. Unterwegs treffen sie Gleichgesinnte. Zu
dritt machen sie sich auf den Weg: Caspar, Melchior und Balthasar.
Es ist ein weiter Weg ins Ungekannte. Und ja, Sterndeuter reisen
nur nachts, so dass sie den Stern hell leuchtend vor sich
haben.
Sie wissen, ein neuer König wird erwartet. Mit diesem König soll
alles anders werden. Deshalb haben sie kostbare Geschenke dabei:
Gold, Weihrauch und Myrrhe, wertvolle Gewürze und Öle.
Ein Kind soll geboren werden in Bethlehem in Judäa. Schon die alten
Propheten hatten davon geweissagt.
Sie ziehen dem Stern hinterher. Er bewegt sich vor ihnen und dann
bleibt er stehen. Sie sind am Ziel. Da ist kein Palast eines
Königs, sondern sie stehen vor einem alten Stall. Da verstehen sie:
dieser König wird wirklich die Welt verändern. Denn er bringt Liebe
und Frieden in diese Welt.
Warum erzähle ich Ihnen diese weihnachtliche Geschichte mitten im
trüben Januar? In unserem christlichen Kalender sind wir noch immer
im Weihnachtsfestkreis. Die Altarbehänge sind immer noch weiß und
von den Kirchtürmen funkeln Sterne. Hier und da sind sie auch noch
in den Fenstern zu sehen und erfreuen unser Herz.
Und wenn wir uns schon einige Wochen auf unseren Wegen im neuen
Jahr bewegen, begleitet uns darauf Gottes Stern.
Er erinnert uns an Gottes wunderbare Geburt in unserer zerrissenen
und dunklen Welt. Er wirft sein Licht auf manch einen steinigen
Weg. In seinem Licht können Tränen fließen.
Gottes Stern schenkt Zuversicht und Trost für die Wege, die vor uns
liegen. Eine Menge Ungewissheit ist mit diesen Wegen verbunden. Was
wird uns erwarten? Aber auch Freude und frohe Erwartung begleiten
uns.
Mögen wir aus dem Leuchten des Sterns Kraft schöpfen für das neue
Jahr 2023!
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Gottes Stern
Elisabeth Schacht-Wiemer, Pastorin in Exten-Hohenrode
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