1. Ein Gewinn für beide Seiten

    Interkulturelles Treffen e.V. engagiert sich für Integration

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    Vor rund 2,5 Jahren hat sich der Verein Interkulturelles Treffen e.V. in Bückeburg gegründet - eine der ersten Bestrebungen des Vereins war es seinerzeit, Sprachkurse für die zahlreichen Geflüchteten zu organisieren, denn der Spracherwerb ist nach wie vor der Schlüssel für eine gelungene Integration. Doch dabei sollte es nicht bleiben - das regelmäßige Sprachcafé, ein gemeinsames Theaterstück und viele weitere Ideen folgten. Doch um diese zu realisieren, braucht der Verein mehr Unterstützung und sucht nach Muttersprachlern, die sich gerne einbringen möchten. Inzwischen finden die Sprachkurse, die seinerzeit vom Verein initiiert wurden, an vier Tagen in der Woche in der Herderschule statt, insgesamt lernen dort Geflüchtete aus acht verschiedenen Nationen - unter anderem der Ukraine, Syrien, Afghanistan und dem Irak - Deutsch gemeinsam mit Muttersprachlern. Die Organisation und die Finanzierung wird inzwischen von der Ländlichen Erwachsenenbildung (LEB) übernommen. Und die Resonanz ist gut, der derzeitige Kurs ist mit mehr als 30 Personen voll belegt. Ab April könnte, wenn die Finanzierung weiter steht, ein neuer Kurs stattfinden - Interessierte sind eingeladen, sich bei Vorstandsmitglied Mahdi Al Fatlawi in der Herderschule direkt zu informieren. Montags bis donnerstags vor den Kursen, von 8.30 bis 9 Uhr, steht Al Fatlawi den Interessenten Frage und Antwort. Al Fatlawi als gelernter Kameramann und Regisseur nimmt Teile der Sprachkurse auf, um sie für pädagogische Zwecke später wieder als Anschauungs- und Lehrmaterial zu verwenden. "Dabei steht im Vordergrund, dass die Geflüchteten das Erlernte anwenden und die Hemmungen verlieren, die deutsche Sprache zu benutzen", erklärt Vorsitzende Birgit Mertens. Ganz neu, zusätzlich zu den Sprachkursen, werden Muttersprachler gesucht, die, entweder in kleinen Gruppen oder bestenfalls in Tandems, mit den Geflüchteten einmal in der Woche, donnerstags von 10 bis 11.45 Uhr, Gespräche führen. Bereits am 12. Januar fanden sich erstmalig einige interessierte Muttersprachler in der Herderschule ein, die in kleinen Gruppe zu etwa fünf Personen miteinander sprachen und vorgefertigte Fragen und Antworten, etwa zu Beruf, Nachbarschaft und vielem mehr, einübten.

    Verantwortung teilen
    Nachdem jüngst ein Vorstandmitglied ausgeschieden ist, sucht der Verein weitere Mitstreiter, die gerne in die Organisation der Aktivitäten mit einsteigen möchten - vor allen Dingen bei Bürokratie, Finanzfragen, der Websitepflege und rechtlichen Fragen würde sich Mertens Unterstützung wünschen. "Dabei wird niemand alleingelassen, sondern sich die Verantwortung untereinander geteilt", erklärt Mertens. Denn neben dem zweimal monatlich, jeweils den ersten und dritten Sonntag im Monat, stattfindenden Sprachcafé in der Begegnungsstätte hat der Verein noch viele weitere tolle Ideen, deren Realisierung jedoch an der fehlenden Manpower scheitert. "Diese Arbeit ist ein Gewinn für beide Seite und es ist erstaunlich zu sehen, wie schnell die Geflüchteten Fortschritte machen", berichtet Mertens aus Erfahrung. "Wenn Muttersprachler Interesse an neuen Kontakten und interkulturellem Austausch haben und mitwirken möchten, können Sie sich gerne bei uns melden", sagt Mertens, die für Anfragen unter 0176-43089046 erreichbar ist.

    Ideen realisieren
    Die Ideen des Vereins sind dabei vielfältig: Das Theaterstück im Dezember war für alle Beteiligten eine tolle Erfahrung, welche sie gerne wiederholen würden, auch die Bildung einer Theatergruppe wäre denkbar. Eine gemeinsame Musikgruppe wäre auch schön, konstatieren beide Vorstandsmitglieder. "Gerne würden wir auch mal eine Veranstaltung mit Theater, Musik und Tanz, mit einem bunten Programm, realisieren", so der weitere Wunsch. "Viele der geflüchteten Frauen beispielsweise können zudem toll schminken und Haare frisieren, da wäre auch ein Kurs denkbar, der die Menschen miteinander in Kontakt bringt". Was Mertens auch interessant finden würde: Einen Perspektivenwechsel in Form eines Arabisch-Kurses, in dem die Geflüchteten den Muttersprachlern etwas beibringen können. "Wir haben einen ganzen Strauß an Ideen, brauchen aber Menschen, die uns mit ihrer Zeit und ihrem Interesse helfen, diese umzusetzen", laden Mertens und Al Fatlawi ein. "Da kann viel Tolles draus entstehen", sind sich beide sicher. Übrigens: Am 5. und 19. Februar findet wieder das Sprachcafé sowie am 26. Februar die Jahreshauptversammlung des Vereins in der Bückeburger Begegnungsstätte statt. Foto:nh

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