1. Neujahrsempfang der SPD im Ratskeller

    Gut besuchter Ratskellersaal mit Gastredner Dirk Rabeneck

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    Erfreut, nach drei Jahren Pause wieder so viele Besucher beim Neujahrsempfang der Stadthäger SPD begrüßen zu können, kam Landtagsabgeordneter Jan-Philipp Beck schnell zu seiner Wunschliste für 2023. Natürlich blickte der Fraktionsvorsitzende der SPD Stadthagen in seiner Begrüßung auf die Herausforderungen, die der Krieg in der Ukraine auch für Stadthagen und den Landkreis bedeuten. Viele Schutzsuchende Menschen aus dem Kriegsgebiet haben in Schaumburg Unterkunft und Versorgung erhalten, eine große Herausforderung beim Flüchtlingsmanagement.
    "Wir brauchen dringend haupt- und ehrenamtliche Kräfte für die Unterstützung der Flüchtlingsbetreuung," appellierte Beck.
    Neben der Flüchtlingsarbeit habe der Krieg für schwierige Rahmenbedingungen auch bei der heimischen Wirtschaft gesorgt. Immens gestiegene Energiekosten, extrem gestiegen Preise und auch der Fachkräftemangel seien Auswirkungen, die alle derzeit spüren würden. Er wünsche sich, wie vermutlich fast alle Menschen, möglichst schnell wieder Frieden in Europa. Die Energiepolitik der letzten Monate hatten gezeigt, dass mit zielgerichteten Maßnahmen viel erreicht werden könne.
    "Tempo ist gefragt!" zum Beispiel: Genehmigungsverfahren des LNG-Terminals Wilhelmshaven
    Mit Blick auf die Kommunalpolitik sprach Beck einige "Dauerbrenner" an, bei denen es 2023 vorangehen sollte. Die Feuerwehr und der Katastrophenschutz müssten vor dem Hintergrund zu erwartender Naturkatstrophen gestärkt werden, Kindergärten und Schulen müssten erweitert werden, die Altstadtsanierung müsse vorangetrieben werden und auch das Thema "Festhalle" sei noch nicht erledigt.
    "Die Standortattraktivität von Stadthagen muss gesteigert werden!" Jan-Philipp Beck
    Mit Spannung erwarteten die Gäste nach der Begrüßung den Vortrag von Stadtwerke-Geschäftsführer Dirk Rabeneck. Dieser hatte seinen Beitrag dreigeteilt, wies aber gleich daraufhin, dass er zu jedem der Themenbereiche sicherlich eine Stunde referieren könnte. Zur Versorgungssicherheit gab der Energiefachmann zu Beginn ein positives Signal. Durch den milden Winter und einem sparsamen Umgang mit Gas, sei die Versorgung in diesem Winter gesichert. Gleichzeitig rief er jedoch zu weiterem Sparen auf - in Schaumburg liege das derzeitige Einsparpotential bei circa 15 Prozent und damit fünf Prozent unter dem gewünschten Ziel. Zur Entwicklung der Gas- und Strompreise zeigte Rabeneck an einem Schaubild, wie einzelne Vorkommnisse, zum Beispiel der Ausfall der Gaslieferungen aus Russland und der Kriegsbeginn, zu Preissprüngen an der Börse geführt hatten. Die Stadtwerke Schaumburg-Lippe kaufen seit jeher sehr konservativ ein und so kann sein Unternehmen stabile Preise anbieten, die deutlich unter den Deckeln der Bundesregierung liegen.
    Wir Stadtwerke Schaumburg-Lippe zocken nicht!" Geschäftsführer Dirk Rabeneck
    In einem langfristigen Ausblick rechnet Dirk Rabeneck mit einem Einpendeln der Energiepreise auf einem etwa doppelt so hohen Niveau, wie vor der Krise. Als drittes Thema stand die Energiewende auf seiner Agenda. "Es ist offensichtlich, dass wir etwas tun müssen und zwar viel schneller, als bisher," beschrieb er die Situation unter anderem mit Blick auf das Ziel, bis 2030 65 Prozent CO² einsparen zu müssen. Die Energieerzeugung für die Nutzung von Raumwärme sei mit einem Verbrauchsanteil von 65 Prozent dabei die größte Herausforderung. 44 Prozent der produzierten Energie lande in den Schaumburger Haushalten, 26 Prozent in der Mobilität, 25 bei Gewerbe und Dienstleistungen und lediglich 5 Prozent in der Industrie. Insbesondere der Ausbau der Erzeugung von Energie aus erneuerbaren Quellen sei extrem wichtig. Zur zeit beträgt der Anteil der Stromerzeugung daraus bei circa 45 Prozent. Wohngebäude müssen für die Versorgung mit erneuerbarer Energie hergerichtet werden. Auf die Kommunen komme mit einer geplanten Verpflichtung zur "Kommunalen Wärmeplanung" in diesem Jahr eine große Herausforderung zu. Begleitet von viel Applaus und Musik von Familie Kovac, übergab Jan-Philipp Beck das Wort an Lennart Conrad zur traditionellen Ehrung eines verdienten Einwohners. Siehe dazu gesonderten Bericht.

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