Das Jahr 2022 sei ein sehr bewegendes Jahr gewesen, hebt
Samtgemeindedirektor Mike Schmidt im Interview hervor. Im kommende
neuen Jahr 2023 stünden allerdings auch wiederum zahlreiche große
Aufgaben an, die keinen Aufschub zuließen, machte der
Verwaltungschef anhand von einigen konkreten Beispielen deutlich.
Drei wichtige Bereiche stehen für ihn im kommenden Jahr ganz vorne
auf seiner Liste. Zum Beispiel die Feuerwehren. Schmidt: "Wir
müssen die Motivation der Kameradinnen und Kameraden hochhalten,
dass die sich freiwillig zusammenschließen wollen. Da müssen wir
2023 einfach liefern, dass dieses Projekt weitergeht." Weiterhin
stehe die Kinderbetreuung ganz vorne. "Wir möchten auch im Haus der
Begegnung, gemeinsam mit der Kirche, im Souterrain des Hauses, zwei
Krippengruppen im kommenden Jahr einrichten. In den letzten acht
Jahren haben wir mittlerweile über 300 neue Plätze geschaffen."
Kein Kind der Samtgemeinde Nenndorf soll unbetreut sein. Ganz
wichtig seien auch die angelaufenen Planungen für die
Landesgartenschau im Jahr 2026. "Das ist ein Termingeschäft. Da
müssen wir bis April 2026 liefern und dafür werden die wichtigsten
Weichen in 2023 gestellt." Und letztlich wünscht er sich, dass es
im kommenden Jahr für das Staatsbad endlich "eine klare Linie vor
allen Dingen für die über vierzig Mitarbeitenden gibt, damit sie
nach unserer Übernahme des Staatsbades auch eine gesicherte Zukunft
haben".
Zu den Plänen der Landesgartenschau in Bad Nenndorf gehört auch die
Idee einer Fußgängerbrücke über die B 65, die die Parkanlagen
miteinander verbindet. "Wir sind uns hierbei mit der
Straßenbauverwaltung in Hameln einig, dass wir dieses Projekt auf
den Weg bringen können. Wenn wir die ersten Angebote und die ersten
Dinge klar haben, müssen wir schauen, gemeinsam mit unserem
beratenden Büro, ob sich das bis April 2026 tatsächlich
bewerkstelligen lässt. Wir sind aber immer noch guter Hoffnung."
Alles, was die Landesgartenschau betrifft, habe hohe Priorität.
"Wir brauchen an der B 65 einen Knotenpunkt auf die temporären
Parkplätze, die wir dort anlegen. Und wir wollen sehr früh, das
finde ich auch eine sehr entscheidende Planung, spätestens Ende
2023, Anfang 2024 einen neuen Ampel Knotenpunkt auf der B 65 haben,
damit quasi die gesamten Baufahrzeuge für die Landesgartenschau
nicht durch Bad Nenndorf fahren müssen, sondern über die B 65
direkt zu den Baumaßnahmen abbiegen können, um den Verkehr aus der
Stadt halten zu können."
Auch gegenüber der Energiepolitik der Stadt erklärte sich Schmidt
optimistisch und zielstrebig. Bereits seit 2022 könnten Bürgerinnen
und Bürger "quasi bei unseren eigenen Stadtwerken ausschließlich
grünen Strom aus der eigenen Region kaufen". Über eine
Bürgerenergiegenossenschaft und der Energie Nord-Schaumburg, wollen
wir in 2023 beginnen, sämtliche kommunalen Dächer mit PV-Anlagen zu
bestücken. Die Pläne gingen sogar soweit, "dass wir überlegen,
selbst Betreiber einer eigenen Windkraftanlage zu werden".
Was die Frage nach Gewerbeflächen betrifft, habe Nenndorf noch ein
paar Restflächen im Gewerbegebiet Gehrenbreite. "Wir müssen jetzt
mit der Politik ins Gespräch kommen und uns eine Lösung überlegen,
wenn dieses Gewerbegebiet vollgelaufen ist, wo wir dann für die
Zukunft noch Gewerbegebiete neu ausweisen können." Hierzu liefen
bereits Gespräche.
Zum ehemaligen Fabrikgelände an der B 65 gebe es derzeit keine
neuen Kontakte zum Eigentümer und somit keine neuen Erkenntnisse
für dessen Zukunft. Schmidt: "Es stagniert."
In der Fußgängerzone von Bad Nenndorf zeige sich ein Bild, um das
Nachbarstädte das Bad beneiden. Und das aus gutem Grund: "Wir haben
eigentlich nur zwei signifikante Leerstände in der Fußgängerzone
von Bad Nenndorf. Wir können, glaube ich, über diese Fußgängerzone
einer Stadt mit nur 11.000 Einwohnern froh sein. Wir sind stolz auf
die inhabergeführten Geschäfte. Für die beiden derzeit noch
leerstehenden Objekte, gäbe es auch Begründungen. "Ich hätte
konkrete Interessenten für die Objekte der ehemaligen Apotheke und
dem angrenzenden Schieferhaus, die ich dem neuen Eigentümer auch
mitgeteilt habe. Aber es gibt keine Reaktion und auch keine
Gespräche. Wir haben im Prinzip keinen signifikanten Leerstand, den
haben wir im Rest der Fußgängerzone auch nicht. Und da, wo wir
welchen haben, ist er mehr oder weniger von den Eigentümern selbst
verursacht."
Was die Versorgung durch die Angebote von Kindergartenplätze
betrifft, gäbe es keinen Personalmangel, so dass es zu Schließungen
kommen müsse. Glücklicherweise könne man feststellen, dass "wir
sogar für neue Kindertagesstätten, die wir derzeit bauen, viele
tolle Bewerbungen für den Erziehungsbereich haben".
Im Jahr 2023 wird es keine Steuererhöhung geben, hebt Schmidt
hervor und schließt dabei ein, dass es 2024 dazu kommen könnte.
"Wir haben gesagt, dass Steuererhöhungen 2023, die wir jetzt
tatsächlich hätten machen müssen - da wir einen negativen Haushalt
aufgrund von Inflation und Kostensteigerungen vorlegen mussten -
jetzt nicht machen. Wir haben seitens der Verwaltung ganz bewusst
gesagt, die Politik ist dem gefolgt, dass jetzt die falsche Zeit
für Steuerhöhungen ist. Die Menschen haben genug Kosten, die auf
sie zukommen, mit Energiekosten und Inflation. Aber in 2024,
spätestens in 2025 werden wir das tun, werden wir das definitiv tun
müssen."
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Mike Schmidt: „Im kommenden Jahr keine Steuererhöhung“
Feuerwehr, Kinderbetreuung und Landesgartenschau wichtigsten Bereiche im Jahr 2023
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