Es gelte, die gegenwärtigen Krisen zu meistern, sich auf weitere
Herausforderungen vorzubereiten und gleichzeitig das Schaumburger
Land langfristig für die Zukunft gut aufzustellen. Landrat Jörg
Farr macht im Gespräch zum Jahreswechsel keinen Hehl daraus, dass
die Lage in diesen Monaten den Bürgern persönlich wie auch
Gemeinden und Landkreis sehr viel abverlangt. "Schwierige Zeit für
alle":
Noch immer seien die Auswirkungen der Corona-Krise zu spüren, der
Ukraine-Krieg komme hinzu. Mit weitreichenden Folgen von gestörten
Lieferketten bis hin zur Energieknappheit. "Das ist eine schwierige
Zeit für alle", betonte Farr. Energiepreise und Inflation würden
viele Haushalte auch im Landkreis vor große Herausforderungen
stellen. "Es wird wichtig sein, dass Bund und Land weiterhin
Entlastungs- und Unterstützungsleistungen auf den Weg bringen für
in Not geratene Menschen, die die Situation nicht ohne Hilfe
bewältigen können".
Angesichts der krisenhaften Lage sei klar, dass Zivil- und
Katastrophenschutz wieder gestärkt werden müssten, um für Notfälle
vorbereitet zu sein. Der Landkreis stehe im ständigen Austausch mit
den Hilfs- und Rettungsorganisationen, den Energieversorgern und
den Gemeinden, um für schwierige Lagen gewappnet zu sein. Daneben
sei es natürlich für jeden Einzelnen sinnvoll, vorbereitet zu sein.
"Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hat auf
seiner Internetseite gute Hinweise", so Landrat Farr.
Andere Herausforderungen lägen in klimatischen Veränderungen, die
einerseits zu langanhaltender Trockenheit mit der Gefahr von Wald-
und Flächenbränden führen könnten, andererseits müsse jedoch auch
mit vermehrten Starkregenereignissen und Überschwemmungen gerechnet
werden. Dies stelle die Hilfs- und Rettungsorganisationen vor neue
Herausforderungen. Farr erinnerte an den Einsatz der
Kreisfeuerwehrbereitschaften in der sächsischen Schweiz. Für die
sehr anstrengenden Löscharbeiten in unwegsamem Gelände sei den
Schaumburger Feuerwehrleuten herzlich Dank zu sagen.
"Langfristige Entwicklung Schaumburgs vorantreiben":
Wichtig sei es, über der Krisenbewältigung nicht die langfristige
Entwicklung des Landkreises und der Städte und Gemeinden aus dem
Blick zu verlieren. Einen zusätzlichen Anstoß setze hier die
Aufnahme in das Programm "Zukunftsregionen". Dieses biete
Möglichkeiten, die Zusammenarbeit mit den Nachbar-Landkreisen zum
Beispiel in der Regionalentwicklung, der Wirtschaftsförderung, der
Kreislaufwirtschaft und im Klimaschutz zu vertiefen. Zuversichtlich
dürfe man auch in Bezug auf die Bewerbung für die nächste
Leader-Förderperiode sein. Das Programm verhelfe vielen Projekten
in den Schaumburger Städten und Dörfern zur Umsetzung.
Weiterhin werde es gelten, den Planungsprozess von
Bundesverkehrsministerium und Bahn zur Frage des Ausbaus der
Verbindung zwischen Bielefeld und Hannover intensiv zu begleiten.
2023 würden erste Trassenvarianten auf den Tisch kommen, die in
ihren Auswirkungen auf den Landkreis kritisch zu prüfen seien.
"Nach wie vor setzen wir uns für den Ausbau der Bestandsstrecke
ein", betonte Farr.
Sehr erfreulich sei, dass mit dem Spatenstich der Start für die
eigentliche Bauphase zur Erweiterung der Feuerwehrtechnischen
Zentrale gesetzt sei. "Dies wird ein entscheidender Schritt zur
Verbesserung von Unterstell-, Schulungs-, und Übungsmöglichkeiten
sein und den Standort technisch auf den neuesten Stand
bringen."
Nach rund einjährigem Betrieb der neu errichteten Integrierten
Gesamtschule in Rinteln würden die Rückmeldungen aus der Schule
zeigen, dass die Konzeption für den Bau die richtige gewesen sei.
"Darüber hinaus hat mich der Gewinn des niedersächsischen
Holzpreises sehr gefreut", so Farr.
Mit der neu gegründeten Energieagentur Schaumburg würden die
Aktivitäten im Klimaschutz verstetigt und ausgeweitet. Dieser
Schwerpunkt gewinne noch größeres Gewicht. Ein Thema beispielsweise
sei die Beratung zur Energieeffizienz und zu erneuerbaren Energien
bei der Planung neuer Baugebiete.
Trotz der Belastungen sei es wichtig, so Landrat Farr, die
Zuversicht nicht zu verlieren. "Die Vergangenheit und die
bewältigten Krisen haben gezeigt, dass durch gesellschaftlichen
Zusammenhalt auch schwere Herausforderungen gemeistert werden
können. Mit dieser Überzeugung wünsche ich Ihnen auch im Namen des
Kreistages einen guten Start in das neue Jahr."
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„Krisen bewältigen und die Zukunft gestalten“
Landrat Jörg Farr: „Situation verlangt allen Bürgern viel ab“
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