Eine Vielzahl von Punkten stehen auf der aktiven Liste von Dr.
Thomas Wolf, dem Samtgemeindebürgermeister Rodenberg, für das Jahr
2023. An erster Stelle, bei den anstehenden Aufgaben und
Herausforderungen für das Jahr 2023, steht für ihn die
Haushaltsgestaltung der Samtgemeinde. "Ein weiter so, wie bisher,
ist hierbei nicht möglich", betont er. Ein anderer Weg als bisher
müsse eingeschlagen werden. "Ich will für den Haushalt nicht mehr
als wir brauchen. Aber ich möchte ihn decken und das können wir
auch über die angezielten Abgaben erreichen." So käme es auch zu
einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Finanzpolitik in der
Samtgemeinde Rodenberg. Hierfür müsse das Miteinander von
Samtgemeinde und Mitgliedsgemeinden "auf andere Füße gestellt
werden", betont Wolf im Interview und fügt deutlich an: "Sonst
möchte ich da auch in Zukunft keine Verantwortung mehr tragen."
Natürlich sei der Rat derjenige, der den Haushalt zu beschließen
habe. Er sei auch der derjenige, der die Verantwortung für die
Finanzen letztendlich tragen müsse, aber die Verwaltung und somit
auch er als Chef müssten verantwortungsvolle Vorschläge dazu
unterbereiten. Sein Vorschlag für den Haushalt: Die
Samtgemeindeumlage wird im nächsten Jahr um acht Punkte und drei
Punkte im übernächsten Jahr erhöht. Aber verbunden mit einer
Politik in den Mitgliedsgemeinden, dies durch Steuererhöhungen
auszugleichen.
"Wir sind außerdem aufgefordert, einen Beitrag zum Ausbau der
erneuerbaren Energien zu leisten. Dazu gehört meines Erachtens auch
der Ausbau der Windkraft", so der Verwaltungschef. Aus den
bisherigen Diskussionen heraus könne er allerdings noch nicht
erkennen, ob es für zusätzliche Windkraftanlagen derzeit eine
Mehrheit geben wird. Man wäre in diesen Fragen in der Samtgemeinde
bereits viel weiter, "wir sind jetzt aber durch verschiedene
Gesetzesvorgaben wieder zurückgeworfen worden, die große
Unsicherheit, große Rechtsunsicherheit geschaffen haben, was das
richtige Vorgehen jetzt ist". Sein Versprechen, das Thema Windkraft
unter Beteiligung der Öffentlichkeit zu bearbeiten, halte er
ein.
Großes Engagement sei im kommenden Jahr auch für den Bereich
Kindergarten-Personal gefragt. "Wir kämpfen trotz der Kita-Kampagne
vom Beginn des letzten Jahres immer noch mit offenen Stellen. Es
sind jetzt nicht mehr so viele, aber nichts desto trotz, wenn
jemand krank wird und zeitgleich jemand auf Fortbildung ist, dann
haben wir mit Betreuungseinschränkungen zu kämpfen." Dem soll nach
seiner Vorstellung konstruktiv mit einer Erweiterung der Kampagne
in den sozialen Medien begegnet werden. "Ich möchte aber auch, und
das ist bisher hier so nicht gewesen, mir die Personalausstattung
in den Kitas systematisch anschauen. Sind sie wirklich alle gut
ausgestattet oder eben nicht? Dann möchte ich gerne mit der Politik
über das System der Personalausstattung sprechen. Dann kommen wir
sicherlich zu den Personalkosten und dann sind wir auch wieder beim
Haushalt."
Unumgänglich und unausweichlich sei die Weiterentwicklung und
Umsetzung der Digitalisierung in der Samtgemeinde. Einige Bausteine
seien bereits angeschoben worden, wie zum Beispiel mit der
KiKom-App für die Kindergärten. Verstärkt und in großen Schritten
sei die Digitalisierung allerdings in Zukunft voranzubringen,
betont Wolf ausdrücklich. "Das neue Internet-Stadtportal wird also
nicht nur ein neuer Internetauftritt der Samtgemeinde. Dahinter
liegt mehr, somit auch die Möglichkeit, Verwaltungsdienstleistungen
digital zu bearbeiten und abzuwickeln. Das ist der Kern des Ganzen.
Darüber hinaus brauchen wir ein Voran im Bereich der digitalen
Ratsarbeit."
Mit einer Arbeitsgruppe habe man den Aufbau eines Krisenstabs
begonnen, der anhand von drei Säulen funktionsfähig werden wird. In
der Verwaltung solle demnach ein Stab eingerichtet werden, der sich
im Krisenfall um administrative Angelegenheiten kümmert, wie
Evakuierung, Stromversorgung und anderes mehr. Eine zweite Säule
sollte demnach eine technische Einsatzleitung draußen vor Ort sein.
Beide Stellen werden miteinander verknüpft über die dritte Säule,
die in den Gemeinden liegen wird, was Wolf gern gemeinsam mit den
Bürgermeistern klären möchte. Hierzu gebe es bereits einen Termin
zu Beginn des Jahres. Menschen sollten in den einzelnen Ortschaften
klare Anlaufstellen haben, an die sie sich in Krisenzeiten und
Notfällen wenden können. Wolf: "Dass wir damit auch eine klare
Außenkommunikation für die Menschen bereitstellen können."
Im Bereich der Wirtschaftsförderung sei es für Wolf an der Zeit,
beim Thema Glasfaserversorgung nicht nur private Haushalte, sondern
auch die Betriebe und Unternehmen stärker in den Blick nehmen.
"Vielleicht fangen wir auch in Lauenau damit an, weil dort der
größte Bedarf besteht", so Wolf. Außerdem sei die
Tourismusförderung nach Ansicht des Verwaltungschefs stärker in den
Focus zu nehmen. Wolf: "Ich weiß nicht, ob wir jetzt wirklich
Personal dafür brauchen. Dass glaube ich nicht. Aber wir sollten
uns konkrete Themen zum Tourismus vornehmen, um ihn zu fördern."
Dazu gehöre als Erstes der Deister an sich, und dann seine Umgebung
der Samtgemeinde Rodenberg. "Wir diskutieren gerade mit dem
Naturpark Weserbergland über die Einrichtung eines Naturparkweges
im Deister, um das Thema wandern nach vorne zu bringen." Mit der
Arbeitsgemeinschaft Deister und aller Anrainer werde gesprochen, um
einen Rundwanderweg um den Deister herum zu installieren. Wenn es
um das Biken im Deister gehe, müssten seiner Ansicht nach vor allem
auch die Sportvereine mit in die Pflicht genommen werden. "Dafür zu
sorgen, dass die Illegalen Aktionen dann auch unterbunden
werden."
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Ein neuer Weg für den Haushalt
Samtgemeindebürgermeister Thomas Wolf nennt Eckpfeiler
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