1. „Unsere Anstrengungen dürfen nicht nachlassen“

    Samtgemeindebürgermeister Hartmut Krause blickt auf ein bewegtes Jahr zurück

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    Es tut sich mächtig was hinter den Kulissen der Samtgemeinde Eilsen: Die Digitalisierung wird vorangetrieben und trägt erste Früchte, sowohl in der Verwaltung, den Bürgerdiensten als auch in den Schulen. Doch nicht alles lief rund in 2022. Was jedoch viel wichtiger und prägender war: die Ankunft zahlreicher geflüchteter Menschen aus der Ukraine und die große Welle an Hilfsbereitschaft aus der Bevölkerung. Samtgemeindebürgermeister Hartmut Krause hat dieses bewegte Jahr zusammengefasst und erklärt ebenfalls, was im kommenden Jahr wichtig werden wird. Nadine Hartmann: Ein bewegtes Jahr liegt hinter der Samtgemeinde. Können Sie kurz in Ihren Worten skizzieren, was in diesem Jahr besonders wichtig für die Samtgemeinde und ihre Bürger war?
    Hartmut Krause: Besonders hervorzuheben ist die Hilfsbereitschaft unserer Bürger und der Kirche. Kurz nach Ausbruch des Krieges in der Ukraine haben schon die ersten Bürger Aufnahmen für die Flüchtlinge organisiert. Ebenfalls hat die Kirche spontan im Pfarrhaus Luhden 17 Flüchtlinge aufgenommen. Dort werden sie durch die vielen ehrenamtlichen Kräfte vorbildlich betreut. Durch die Vielzahl von angebotenen Wohnungen konnten wir bisher insgesamt 105 Flüchtlinge aufnehmen. Unsere Anstrengungen dürfen hier jedoch nicht nachlassen. Auch im neuen Jahr benötigen wir weiteren Wohnraum für die Unterbringung.
    Die Planungen für den Neubau eines gemeinsamen Baubetriebshofes sind fast abgeschlossen. Die Baugenehmigung liegt bereits vor. Zurzeit werden noch letzte Einzelheiten im Leistungsverzeichnis erarbeitet. Danach wird durch die Vergabestelle die Baumaßnahme ausgeschrieben. Für die Feuerwehren der Samtgemeinde ist der Kauf eines Einsatzleitwagen beschlossen worden. Die Indienststellung des Fahrzeuges wird voraussichtlich in zwei Jahren sein.
    Die Kindertagesstätte Sinai hat eine neue Sandkastenspielanlage mit einem schönen Wasserlauf erhalten. Die Anmeldung für den "Ferienspaß" in den Sommerferien wurde dieses Jahr erstmals in digitaler Form angeboten. Dieses hat hervorragend funktioniert. Mein Dank gilt hier allen Organisatoren, den Eltern für die Disziplin und den Mitarbeitern in der Verwaltung. Für die Grundschule in Heeßen wurden weitere IPads und Laptops angeschafft. Für die Ausstattung eines weiteren Unterrichtraumes ist der Auftrag zur Beschaffung einer digitalen Tafel vergeben worden. Damit wären dann aktuell alle Unterrichtsräume ausgestattet. Ein Senioren-/Behindertenbeirat wurde erstmals etabliert und wird seine Arbeit im neuen Jahr aufnehmen. Besonders gefreut hat mich in diesem Zusammenhang, dass sich viele zur aktiven Mitarbeit gemeldet haben und wir so eine gute Zusammensetzung haben.
    Auch der Ausbau des Glasfasernetzes in den Mitgliedsgemeinden schreitet weiter voran. Nachdem in der Gemeinde Ahnsen bereits der Ausbau erfolgte, ist die Nachfragebündelung in den Gemeinden Bad Eilsen (Teilbereich), Buchholz, Heeßen und Luhden ebenfalls erfolgreich verlaufen.

    NH: Was war in diesem Jahr besonders überraschend?
    HK: Besonders erfreulich fand ich, dass unser Vorschlag für den erstmalig ausgerichteten Kulturpreis von Westfalen Weser, die Heeßer Dorfjugend, zu den Hauptpreisträgern gehörte. Damit wurde das herausragende Engagement der Heeßer Dorfjugend in der Brauchtumspflege, aber auch die vorbildliche Jugendarbeit entsprechend gewürdigt.

    NH: Was hingegen ist in diesem Jahr nicht so gelaufen, wie erwartet?
    HK: Der Aus- und Umbau unserer Grundschule in eine Ganztagsschule verzögert sich leider. Der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder soll sowohl in Horten als auch in offenen und gebundenen Ganztagsschulen erfüllt werden. Eine entsprechende Regelung seitens des Landes fehlt hierzu aktuell leider immer noch. Ebenfalls eine eventuelle Detail-Vorgabe zur Investitionsförderung des Landes.

    NH: Wagen wir einen kleinen Ausblick auf das kommende Jahr: Was wird wichtig für die Bürger und wo liegen besondere Herausforderungen?
    HK: Sicherlich wird im neuen Jahr die Unterbringung von weiteren Flüchtlingen eine große Herausforderung für uns werden. Hierzu sind wir auch weiterhin auf die Zusammenarbeit mit den Bürgern angewiesen.
    Über Konzepte hinsichtlich von Strom- und Gasmangellagen werden wir diskutieren und beraten. Pläne zur Energieautarkie unserer eigenen Liegenschaften wie beispielsweise der Kindertagesstätten und der Dorfgemeinschaftshäuser wollen wir entwickeln. Der Bau des Baubetriebshofes und die damit verbundenen Veränderungen bei den Bauhöfen, sowie hoffentlich auch der Um- und Ausbau unserer Grundschule werden uns weiterhin beschäftigen.
    Auch der Bereich der Digitalisierung innerhalb der Kommunalverwaltung bleibt spannend. Die Ziele des Onlinezugangsgesetzes (OZG) werden zwar bis zum Jahresende verfehlt, Bund, Länder und Kommunen haben sich aber auf das OZG 2.0 geeinigt, welches einen Launch im Jahr 2023 vorsieht. Aktuell wird auf allen Ebenen an der Umsetzung der Europäischen Dienstleistungsrichtlinie (EU-DLR) gearbeitet. Im Hinblick auf die weitere Umsetzung des OZG haben bei der Samtgemeinde bisher viele Arbeiten im Hintergrund stattgefunden, so sind Fortschritte im Bereich der Onlinedienste für das Bürgeramt, Standesamt, Ordnungsamt und Gewerbeamt gemacht worden. Weiterhin wird noch am Onlinebezahlverfahren pmPayment gearbeitet. Ohne ein solches Bezahlverfahren, besteht keine Möglichkeit, kostenpflichtige Onlineservices für die Bürger und Unternehmen anzubieten. Auch die Umsetzung der EU-DLR wäre somit nicht möglich. Weitestgehend fertiggestellt ist hingegen das Onlinefundbüro. Ein Launch ist geplant, sobald die Fundsachen digitalisiert wurden. Ebenso ist eine umfangreichere Online Terminvergabe, sowie ein Rückrufservice fertiggestellt. Diese werden mit dem OZG-Portal zusammen für die Bürger und Unternehmen verfügbar sein, sobald erste Onlineservices Bereichen angeboten werden können.

    NH:Was möchten Sie zum Jahreswechsel den Lesern und Bürgern mit auf den Weg geben?
    HK: Ich wünsche allen Bürgern, auch in dieser besonderen Situation, einen harmonischen Jahreswechsel, persönliches Wohlergehen und viel Glück und Gesundheit im neuen Jahr.

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