1. „Obernkirchener stehen bei Herausforderungen zusammen“

    Obernkirchens Bürgermeisterin Dörte-Worm Kressin blickt auf 2022 zurück

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    Viel war los in diesem Jahr in Obernkirchen. Doch dabei war nicht alles erfreulich, einigen schweren Herausforderungen mussten sich die Stadt und ihre Bürger stellen. Auch hinter den Kulissen ist viel in Bewegung und wird es auch im kommenden Jahr sein. Bürgermeisterin Dörte Worm-Kressin wagt einen kleinen Rück- und auch Ausblick. Nadine Hartmann: Ein spannendes Jahr liegt hinter Obernkirchen. Können Sie kurz in Ihren Worten erklären, was in diesem Jahr besonders wichtig für die Stadt und ihre Bürger war?
    Dörte Worm-Kressin: Wichtig für uns war, dass wir uns aufeinander verlassen können, in der Verwaltung, in Rat und Ausschüssen, im Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern. Die Menschen in Obernkirchen stehen bei schwierigen Herausforderungen zusammen.
    Besonders wichtig in diesem Jahr war auch, dass wir uns im Rathaus besser aufgestellt haben, um diese Gemeinschaft in die Arbeit zu integrieren. Hierzu habe ich viele Gespräche geführt. Natürlich freuen wir uns, wenn die Verwaltung gelobt wird - dafür möchte ich mich ausdrücklich bedanken. Aber auch Kritik ist wichtig, damit wir noch besser werden. Ich bin stolz auf die Kollegen, dass wir in diesem Jahr trotz hoher Hürden - und Corona! - alle Aufgaben so gut bewältigt haben. Jetzt müssen wir die neuen Strukturen weiter mit Leben füllen.
    Ganz ehrlich: Ich hätte bei meinem Amtsantritt gedacht, dass diese Prozesse schneller abgeschlossen werden können. Aber wir mussten viele Altfälle abarbeiten und neue Planungen anstoßen. Innenstadt-Verschönerung, Ausbau der Grundschule, Kinderbetreuung: Das sind die Aufgaben für das kommende Jahr - dazu natürlich der Bau einer neuen "Heimat" für die Feuerwehr Röhrkasten-Krainhagen. Dies ist ein gewaltiges Projekt zum Schutz der Bevölkerung.

    NH: Welches waren prägende Momente, die Ihnen in Erinnerung geblieben sind?
    DWK: Das Jahr 2022 wird uns allen in Erinnerung bleiben als das Jahr des Krieges in der Ukraine, damit verbunden: sehr persönlichen Ängste und wirtschaftliche Herausforderungen. Da tat es wirklich gut zu sehen, dass wir hier in Obernkirchen das Miteinander pflegen. Ich denke besonders an die Friedenskundgebung gemeinsam mit der IGS auf dem Marktplatz, das Zusammenstehen der Obernkirchnerinnen und Obernkirchner bei einem schrecklichen Gewaltverbrechen in unserer Stadt, an viele Projekten wie die Ertüchtigung der Liethhalle, das Engagement vieler Ehrenamtler im Sonnenbrinkbad, in den Vereinen, und ich denke auch an die Unterstützung für die kriegsvertriebenen Ukrainerinnen und Ukrainer.

    NH: Was hingegen ist in diesem Jahr nicht so gelaufen wie erwartet? Was muss besser werden?
    DWK: Wir müssen exakter auf unsere Ziele hinarbeiten und Aufgaben schneller erledigen. Wenn Verfahren abgeschlossen werden, müssen sie natürlich rechtssicher sein, aber dort, wo wir uns selbst bewegen, müssen wir schneller werden. Die Stadtfinanzen sind äußerst angespannt, dazu kommen Aufgaben wie Ausbau der Ganztagsbetreuung in der Grundschule, Kinderbetreuung, Gebäudesanierung und Katastrophenschutz. Das werden Projekte sein, die uns fordern. Wir müssen eine Balance finden zwischen Einnahmesteigerung, Bestandspflege, Investitionen und Konsolidierung. Schließlich: Wir müssen das Thema Digitalisierung unbedingt voranbringen!

    NH: Wagen wir einen kleinen Ausblick auf das kommende Jahr: Was wird wichtig für Obernkirchen und was wird die Bürger bewegen?
    DWK: Obernkirchen muss sich sichtbar verändern. Darum haben wir Fördermittel beantragt. Unsere schöne Stadt noch schöner zu machen: Das wird im nächsten Jahr Thema sein. Was die Menschen aktuell bewegt, ist die Frage der Energieversorgung, der Preissteigerungen, damit verbunden die wirtschaftlichen Herausforderungen. 300 Tage Krieg in der europäischen Nachbarschaft: Wer hätte das vor einem Jahr gedacht! Die größte Herausforderung wird es sein, mit wenig Geld Mängel bestmöglich zu verwalten und gleichzeitig neue Projekte anzugehen.

    NH: Was möchten Sie zum Jahreswechsel den Lesern und Bürgern mit auf den Weg geben?
    DWK: Ich bedanke mich für die freundlichen Gespräche, den guten Austausch und für die konstruktive Kritik. Ich wünsche allen Obernkirchnerinnen und Obernkirchnern, dass 2023 ein Jahr wird, in dem wir sicher und gesund in unserer schönen Stadt leben können.

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an