Der Rat der Stadt Stadthagen hat auf seiner Sitzung die
Entscheidung zur Erhöhung der Wochenmarktgebühren vertagt. Es ist
wahrscheinlich, dass die Markthändler um die ursprünglich geplante
Steigerung der Standgebühren um 60 Prozent herumkommen und diese
niedriger ausfällt. Die Verwaltung hatte eine Beschlussvorlage
ausgearbeitet, welche diese merkliche Erhöhung der Gebühren vorsah.
Gegen eine zu massive Steigerung war bereits in den
Ausschussdiskussionen Bedenken geäußert worden (wie berichtet). Bei
der Stadtratssitzung stimmten die Ratsleute dafür, den Punkt
Wochenmarktgebühren von der Tagesordnung zu nehmen. Offenbar fand
sich keine Mehrheit für den Verwaltungsvorschlag und die Fraktionen
strebten eine Überarbeitung an.
Tatsächlich nahm die Gruppe SPD/Grüne am nächsten Tag in einer
Pressemitteilung Stellung, in der sie lediglich eine maßvolle
Erhöhung forderte. "Die von der Stadtverwaltung geplante Anpassung
um über 60 Prozent stellt unseres Erachtens eine zu große Belastung
zu einem falschen Zeitpunkt dar", heißt es in dem Schreiben. Auch
Ute Strakerjahn, Vertreterin der Markthändler im Wochenmarktbeirat,
hatte im Vorfeld festgehalten, dass sie Verständnis für eine
moderate Erhöhung habe. 60 Prozent jedoch zu massiv seien, gerade
vor dem Hintergrund der schwierigen wirtschaftlichen Lage. Dies
unterstrich auch die Pressemitteilung, die Preissteigerungen für
Lebensmittel und Energie hätten bei den Beschickern zu merklichen
Umsatzeinbußen geführt.
Die Gruppe betonte, dass der Wochenmarkt weit über die Stadtgrenzen
hinaus bekannt sei und viele Menschen in die Innenstadt locke.
Somit trage er in großem Maße zur Belebung bei. "Der Gruppe SPD -
Bündnis 90/ die Grünen ist es eine Herzensangelegenheit, den
Wochenmarkt zu erhalten und weiter zu entwickeln", so die
Mitteilung. Dies liege im öffentlichen Interesse.
Durch den dreimal wöchentlich stattfindenden Markt würden andere
Händler und Gastronomen der Innenstadt Zulauf finden. Außerdem
trage er dazu bei, dass der "Lebensraum Innenstadt" für die
Bewohner attraktiv sei und bleibe. Der Markt biete ein
Einkaufserlebnis und sei fester Bestandteil der Stadtgesellschaft
als Treffpunkt.
Die Gebührenanpassung sei nach einigen Jahren notwendig, hier seien
sich Verwaltung, Markthändler und Politik einig. Der
Verwaltungsvorschlag sei jedoch zu hoch. Die Gruppe sehe eine
Erhöhung um etwa 30 Prozent als maßvoll an. "Im Dialog mit dem
Marktbeirat soll die Verwaltung die Höhe der Anhebung festlegen und
dann für den nächsten Fachausschuss für Bürgerdienste,
Ordnungswesen und Feuerwehr eine entsprechende Vorlage erarbeiten",
so die Gruppe.
Die Position der FDP strich Ratsherr Lothar Biege in seiner
Haushaltsrede während der Ratssitzung heraus. Es müsse Ziel sein,
eine Kostendeckung für den Markt durch die Gebühren zu erreichen.
Falle diese Erhöhung nun massiver aus, sei das auch eine Folge
davon, dass die Gebühren über Jahre auf gleichem Niveau geblieben
seien, hatten die Liberalen schon zuvor argumentiert. Bei
Betrachtung der Sätze in den Nachbargemeinden werde klar, dass
diese durchweg höher seien als in Stadthagen.
Eine Mehrheit für eine Erhöhung um etwa 30 Prozent darf jedoch als
sicher gelten.
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Über Gebührenerhöhung wird noch einmal beraten
Rat vertagt Entscheidung / Geringere Steigerung wahrscheinlich
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