Dass die Grundschulsanierungen aufgrund der Problematiken mit
der Elektrik vorgezogen werden müssen, war schnell klar. Ebenso,
dass zeitgleich Containerschulen aufgebaut werden müssen, damit
eine alternative Beschulung gewährleistet werden kann. Nun hat der
städtische Kämmerer im Haushaltsplanentwurf die ersten
Kostenrechnungen für diese Maßnahmen präsentiert, mehr als zwei
Millionen Euro müssen allein in 2023 zusätzlich dafür aufgewendet
werden. Hinzu kommen noch sechs Millionen Euro "Investitionsreste",
die aus dem laufenden Jahr übriggeblieben sind und ebenfalls
umgesetzt werden müssen. Die Sanierungen der beiden Grundschulen
sowie dem angeschlossenen Kindergarten werden für 2023 1,385
Millionen Euro (Evesen) und eine Million Euro (Meinsen) fällig.
Diese Rechnungen basieren jedoch auf den Kostenschätzungen im Zuge
der ursprünglichen Sanierungsplanungen von 2019, der Kämmerer hat
hier einen 60-prozentigen Kostenaufschlag eingerechnet. Sukzessive
werden für Evesen 2024 weitere 2,77 Millionen Euro und 2025 4,155
Millionen Euro und für Meinsen insgesamt weitere 4,9 Millionen Euro
eingerechnet. Geplant waren die Sanierungen eh, aber zu einem
späteren Zeitpunkt, der die Investitionen entzerrt hätte. Zudem
werden die Containerschulen im Haushaltsprodukt Gebäudemanagement
stark zu Buche schlagen: Kämmerer Reiner Wilharm schätzt im
jüngsten Wirtschafts- und Finanzausschuss, dass circa 1,035
Millionen Euro hierfür eingeplant werden müssen - jedoch komme
erschwerend hinzu, dass derartige Containermodule derzeit schwer zu
bekommen wären.
Der Investitionshaushalt beläuft sich damit in diesem Jahr auf rund
9,8 Millionen Euro. Mit dabei sind Projekte von hoher Priorität,
wie neben der Sanierung der Grundschule am Harrl auch der Bau des
Feuerwehrgerätehauses in Cammer (400.000 Euro), der Umbau des
Gebäudes Lange Straße 21 samt Netzwerkverkabelung (350.000 Euro),
der Neubau der Triftstraße sowie der Brücke "Hoher Weg" (jeweils
100.000 Euro) und die Mühlengrabenverrohrung in Warber (200.000
Euro). Alles in allem eine Mammutaufgabe: "Die größte
Herausforderung für das Bauamt seit vielen Jahren, mit vielen
Projekten von hoher Priorität, sodass wir kaum noch weitere
Bauprojekte realisieren können", so Wilharm. Hinzu kommt, dass aus
dem diesjährigen Investitionsvolumen von 11 Millionen Euro noch
Maßnahmen in Höhe von sechs Millionen Euro nicht umgesetzt wurden.
Das sei schwer zu schaffen, sind sich Ausschussvorsitzender Jens
Bartling (SPD) und Mitglied Sascha Cordes (CDU) sicher. "Ich
beneide die Verwaltung und den Kämmerer nicht. Es ist eine
unglückliche Zeit für Bautätigkeiten, die Betriebe in der Region
stehen an ihren Grenzen und der Kämmerer selbst setzt ja nicht die
Steine", fügt Hermann Kempf (CDU) hinzu. (Mehr über den städtischen
Haushalt lesen Sie in der kommenden Woche) Foto:nh
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Mehr als zwei Millionen Euro extra für Schulsanierungen
Zehn Millionen Euro werden 2023 investiert / "Investitionsreste" aus 2022
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