Gleich bei seiner ersten Begehung entdeckte der lizensierte Sondengänger Kai Kentsch letztes Jahr im August einen außerordentlichen Fund. Auf landwirtschaftlicher Nutzfläche, in der Flur "Auf dem Berge", kam an einem Westhang ein Kupferbeil zu Tage, dessen Bedeutung der Finder jedoch erst erkannte, als er es zu Hause unter Wasser reinigte. Er verständigte sofort die zuständige Kommunalarchäologie und die Fundübergabe erfolgte kurze Zeit später. Das Beil wurde nach der Erstdokumentation dem Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege zur weiteren Analyse und Restaurierung übergeben. Das Gutachten des Restaurators Michael Meier bestätigt, dass das Beil aufgrund der zuvor erfolgten Reinigung massiv an Substanz verloren hat und dass die ursprüngliche Oberfläche nur noch in wenigen Resten vorhanden ist. Da eine Restaurierung der Oberfläche nicht mehr möglich ist, eine Festigung des Gesamtfundes aber nötig war, erfolgten mehrere Tauchbäder. Das Kupferbeil hat eine Länge von 9,6 Zentimetern, eine Breite von 3,5 Zentimetern und ein Gewicht von 220 Gramm. Das Kupferbeil zählt zusammen mit dem 2010 entdeckten Kupferbeil von Steinbergen (Original im Landesmuseum Hannover, Replik im Museum Eulenburg) zu den ältesten Metallfunden in Niedersachsen. Das Beil gehört zu der sogenannten Michelsberger Kultur und datiert auf eine Zeit um 3500-4000 v. Chr. Die Rintelner Region liegt an einem bedeutenden Verkehrsknotenpunkt aus Nord-Süd-Verbindung über die Weser und Ost-West-Achse über die alte Handelsroute des Hellwegs, deren Wurzeln und Bedeutung nachweislich der Funde bis in die Steinzeit zurückreicht.
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Museum bekommt besonderen Fund
Neu entdecktes Kupferbeil aus Krankenhagen / Zwei der ältesten Metallfunde Niedersachsens aus dem Rintelner Stadtgebiet
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