1. Letzter Schritt zum Konzept

    ISEK-Maßnahmenwerkstatt an zwei Terminen / Ergebnisse zu konkreten Planungen formlulieren

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    Mit der dritten Einladung zur Bürgerbeteiligung im Rahmen des ISEK-Erstellungsprozesses wurde nun die letzte Station auf dem Weg zum fertigen Konzept passiert. Die Teilnehmer haben erneut, anhand von sieben Profilierungszielen, ihre Wunschmaßnahmen für die Stadt notiert, das Planungsbüro Stadt und Handel will diese nun "zu einem Paket schnüren", mit dem sich die Stadt an die veränderten Bedürfnisse seiner Bewohner und Besucher anpassen möchte. Ein Manko gab es jedoch für die Teilnehmer: Ohne vorherige Bekanntgabe wurde die Veranstaltung zweigeteilt: Die erste Runde bezog sich auf interessierte Bürger sowie Verwaltungs- und Ratsmitglieder; erst in einer zweiten, nicht öffentlichen Runde, sollten sich auch die Einzelhändler, Gastronomen und Kulturschaffenden, die aktiven Akteure vor Ort, äußern. "Wir haben diese Veranstaltung entzerrt, damit besser in kleinen Gruppen diskutiert werden kann", erklärt Citymanager Claas Marienhagen. Die Teilnehmer der ersten Runde, die diese Information jedoch erst am Ende der Veranstaltung erhielten, zeigten sich davon weniger begeistert und konnten diese Vorgehensweise nicht nachvollziehen. "Ich fühle mich hier nun wie in der Dummy-Runde", formulierte es eine Teilnehmerin. Bürgermeister Axel Wohlgemuth versuchte sich an einer Vermittlung: "Wir wollen keinen falschen Eindruck entwickeln, sondern nur zwei unterschiedliche Blickwinkel einfangen". Eine gute Stadt müsse auf die veränderten Bedürfnisse der Bürger reagieren - dafür wurde schon immer Stadtentwicklung betrieben, mit dem ISEK werde dieser Prozess wieder angefasst und vorangebracht. Positiv bewerte Wohlgemuth den Kontakt mit unterschiedlichsten Personengruppen der Stadt. So sei an diesem Vormittag eine Gruppe Hortkinder im Rathaus gewesen, um ihre Wünsche - mehr Spielmöglichkeiten, weniger Hundekot und Müll - zu übermitteln.
    In dieser Werkstatt sollte der Blick ganzheitlich auf die Stadt gerichtet werden. "Ihre Ergebnisse und Vorschläge sind die wesentliche Grundlage zur Zukunftsvision", erklärt Fachplanerin Jaqueline Suchanek. Anhand der bisher erarbeiteten Schlagworte - Raum für Familien, Verkehrs- und Klimafreundlichkeit, Modernität - wurde die Profilierungsziele erarbeitet, anhand derer nun konkrete Maßnahmen resultieren sollen. Das Motto "Modern. Überrraschend. Offen." soll diese Aufbruchsstimmung transportieren.
    Im Anschluss an die Arbeitsphase fassten Marienhagen und Suchanek die Ergebnisse der ersten Runde kurz zusammen: Ein Konsens bestehe in einer Verkehrsberuhigung der Oberen Langen Straße, um die Verweilqualitiät zu erhöhen und Fußgängern und Radfahrern mehr Raum einzuräumen. Zudem kamen immer wieder Vorschläge auf, Leerstände für kulturelle Zwecke zu nutzen, etwa einem Haus der bildenden Kunst im alten Commerzbankgebäude. Eine feste Bühne auf dem Marktplatz soll für mehr Kunst und Kultur genutzt werden. Mehr Fahrradfreundlichkeit wurde gefördert, auch nachhaltige Fortbewegungsmöglichkeiten wie Fahrradtaxis wurden vorgeschlagen. Die Tradition Bückeburgs könne als Alleinstellungsmerkmal vermarktet werden. Zudem kommt die Stadt nicht um mehr Grün und Sitzmöglichkeiten herum. "Wenn wir uns auf Blumentöpfe und Spielgeräte konzentrieren, haben wir unser Ziel verfehlt", prangert Andreas Frenzel-Rückert an. "Wir müssen uns interessant machen, so bringen wir Leben in die Stadt", dies müsse in den Bereichen Wohnen, Gastro, Handel und Arbeiten passieren. Zudem müssten diese weiteren Schritte extern begleitet werden, da die Bürger als Akteure betriebsblind für ihre Stadt seien. Das Planungsbüro hingegen begleitet das Projekt nur bis Vollendung des Konzeptes im März, danach müssen einzelne Maßnahmen politisch legitimiert werden, wie Bauamtsleiter Björn Sassenberg erläutert. Der Citymanager wird der Stadt wohl erhalten bleiben und könne als direkter Ansprechpartner fungieren. "Es geht auch darum, was die Gemeinschaft bereits ist, einzubringen in diesen Prozess, zudem sind die finanziellen Mittel der Stadt begrenzt", stellt Wohlgemuth klar. Mit den aus dem Konzept resultierenden Maßnahmen könne sich dann auf die entsprechenden Fördergelder beworben werden. Diese Maßnahmen konnten sich durch die zweite Runde noch konkretisieren: Marienhagen berichtet von rund 15 Teilnehmern, die sich für eine Sanierung des Bestandes in der Braustraße aussprechen sowie für weitere optische Gestaltungsmaßnahmen, um sie aufzuwerten. Der Marktplatz und die westliche Lange Straße sollen stärker als Teil der Innenstadt herausgearbeitet werden, die beiden Straßenseiten der oberen Langen Straße und Schulstraße sollen besser miteinander verbunden werden, auch hier fiel wieder das Stichwort Verkehrsberuhigung. Für die Lange Straße gab es einige Vorschläge, um die Familienfreundlichkeit zu verbessern: Das Thema Wasser, in Form von Brunnen und Wasserspielen, soll noch einmal überprüft werden. Bis März muss das Konzept erstellt sein, damit sich bis Juni auf eine Aufnahme in das Förderprogramm beworben werden kann. Alle ausgearbeiteten Ergebnisse werden auch zeitnah auf der Homepage der Stadt veröffentlicht. Foto:nh

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