Der Wasserverband Nordschaumburg erhöht die Gebühren für Trink-
und Abwasser zum 1. Januar deutlich. Dies ist eine Folge vor allem
der rasant gestiegenen Energiekosten, die auch das kommunale
Versorgungsunternehmen zu spüren bekommt. "Wir haben uns sehr
schwergetan mit der Preiserhöhung", betonte Geschäftsführer Klaus
Neuhaus. Ihnen sei bewusst, dass es hier deutlich nach oben gehe,
so Neuhaus und Verbandsvorsteher Jörn Wedemeier. Der Verband wolle
jedoch den "hohen Standard in Wasserqualität und
Versorgungssicherheit" halten, dazu seien stetige Investitionen in
die Infrastruktur nötig. Vor diesem Hintergrund sei die von der
Verbandsversammlung beschlossene Gebührenerhöhung geboten.
Für ein Kubikmeter Frischwasser liegt der Preis derzeit bei brutto
1,30 Euro für die Verbraucher und klettert zum Jahreswechsel auf
brutto 1,81 Euro. Also um rund 50 Cent pro Kubikmeter, eine
Steigerung um mehr als ein Drittel. Auch der Grundpreis, also
sozusagen die Zählergebühr, steigt, von bisher 6 Euro brutto auf
dann 8,45 Euro pro Monat (bei der kleinsten Zählergröße Q 3-4, die
in den meisten Haushalten installiert ist). Hinzu kommt eine
Erhöhung bei den Abwassergebühren. Weil hier keine Mehrwertsteuer
anfällt ist brutto gleich netto. Die Gebühr für die Entsorgung von
einem Kubikmeter Abwasser steigt in der Samtgemeinde Sachsenhagen
von 3,10 Euro pro Kubikmeter auf 3,73 Euro.
Die Kunden werden nun mit Schreiben über die Ehrhöhungen
informiert, so Klaus Neuhaus. Ein Vierpersonenhaushalt für den ein
Frischwasser-Verbrauch von 150 Kubikmetern im Jahr angenommen wird,
wird so rund 100 Euro mehr bezahlen pro Jahr (Anstieg von 248 Euro
netto auf 348 Euro netto), hat das Wasserbands-Team beispielhaft
errechnet. Hinzu kommen die Abwassergebühren, die in der
Samtgemeinde Sachsenhagen um ebenfalls rund 100 Euro für einen
Vier-Personenhaushalt steigen.
Auch viele andere Versorger müssen Preise erhöhen:
Gerade die Energiekosten würden durschlagen, wie Neuhaus und
Wedemeier ausführten. Die reinen Stromkosten, hätten sich nahezu
verzehnfacht. Fahrzeugpark, Material, steigende Zinsen für
Darlehen, Tariferhöhungen und weiteres kämen hinzu. Vor diesem
Hintergrund müssten auch viele andere Versorger ihre Preise
erhöhen.
Investitionen in die Zukunft:
Neuhaus strich die Bedeutung von Investitionen in die Anlagen
heraus, um den Wasserverband auch für die Zukunft leistungsstark
aufzustellen. Im Wasserwerk in Landringhausen entstehen zwei neue
Brunnen, der Ausbau des Wasserwerkes in Meinsen ist für 2023
geplant. Große Beträge fließen auch in die Erneuerung von
Leitungen, um Wasserverluste zu vermeiden und die
Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Zudem sollen die
Kläranlagen im Auetal und in Sachsenhagen modernisiert werden.
Weiteres kommt hinzu, insgesamt sind Investitionen von rund 5
Millionen Euro in den Bereichen Wasser und Abwasser geplant.
Eine wichtige Rolle spielt dabei auch der Aufbau von PV-Anlagen
sowie die Stromerzeugung über Bio-Gas an den verschiedenen
Standorten, des Wasserverbandes. Eben um einen gewissen
Selbstversorgungsgrad bei Strom zu erreichen und sich so ein Stück
weit von den Marktpreisen abzukoppeln.
Sehr hohe Qualität beim Trinkwasser:
Die Qualität des Trinkwassers sei sehr hoch, wie Neuhaus und
Wedemeier betonten. Auch für die Versorgungsicherheit seien die
Investitionen wichtig. Etwa ein Drittel des geförderten Wasser
stamme aus Quellen, etwa zwei Drittel aus Tiefbrunnen. Wichtig sei
es dem Verband, keinen Raubbau zu betreiben sondern die
Grundwasservorräte nachhaltig zu bewirtschaften. Im Sommer bei
geringen Niederschlägen und den zunehmend heißen Temperaturen könne
die Ergiebigkeit der Quellen nachlassen. Dann sei es wichtig,
ausreichend Tiefbrunnen zur Verfügung zu haben, um die
Versorgungssicherheit aufrecht zu erhalten. Es habe in diesem Jahr
zu keinem Zeitpunkt eine kritische Situation gegeben. Der
Wasserverband müsse jedoch auch langfristig denken.
Die Verbraucher, die direkt mit dem Wasserverband abrechnen, können
ihre Zählerstände über das Online-Kundeportal des Wasserverbandes
www.wasser-nordschaumburg.de melden.
Der Wasserverband versorgt etwa 70.000 Menschen in den
Samtgemeinden Nenndorf, Rodenberg, Lindhorst, Niedernwöhren,
Sachsenhagen, der Gemeinde Auetal sowie in Ortsteilen der Städte
Stadthagen und Wunstorf.
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Die Trinkwasserpreise steigen deutlich
Wasserverband hebt Gebühren an / Stetige Investitionen
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