Der Planungs- und Bauausschuss Stadthagens hat sich für das
Anschieben der nächsten Stufe im Planungsrecht ausgesprochen,
welche den Weg frei machen könnte für eine eventuelle Vergrößerung
des Lidl-Marktes am Gerberhof-Gelände. Dies ist allerdings nicht
etwa ein kurzfristig angelegtes Vorhaben, ganz grundsätzlich geht
es um die langfristige Weiterentwicklung des großen Areals an der
Ecke Breslauer Straße - Enzer Straße. Hintergrund des Verfahrens
ist es, auch sogenannten großflächigen Einzelhandel auf dem Gebiet
zu ermöglichen. Der Ausschuss hatte sich bereits im Herbst 2021 mit
der Thematik beschäftigt. In der damaligen Vorlage der Verwaltung
war die Vergrößerung des dortigen Lidl-Marktes und sein Umzug in
einen anderen Bereich des Geländes als ein wichtiger Ansatz für die
Überplanung des Gebietes genannt worden. Dies ist allerdings nicht
etwa ein bereits festgezurrtes und terminiertes Vorhaben des
Eigners, wie auf der aktuellen Sitzung klar wurde. Es ist nicht so,
dass bereits eine weitergehende Planung vorliegt. Die
Verwaltungsvorlage hält fest, dass grundsätzlich eine Umgestaltung
des Geländes in Richtung auf großflächigen Einzelhandel zu
verwirklichen sei, unlösbare Probleme bezüglich Immissions- und
Schallschutz seien nicht zu erwarten. In den aktuellen Überlegungen
würde eine Erschließung für einen neuen Parkplatz von der Breslauer
Straße aus erfolgen.
Der Ausschuss stimmte einmütig dafür, die Aufstellung eines
Bebauungsplanes für das Gebiet einzuleiten und ebenso die Änderung
des Flächennutzungsplanes, dazu soll jetzt das Verfahren zur
Beteiligung der Öffentlichkeit angeschoben werden. Bernd
Biederstädt (SPD) erklärte, dass das Gelände eine wichtige Rolle
für die Versorgung der Bürger im Umfeld spiele. Entsprechend
wichtig sei es, die gewünschte Weiterentwicklung des Areals zu
ermöglichen und damit gewisse Defizite aufzuheben. So befürworte
die Gruppe SPD-Grüne wie schon im vergangenen Herbst die Vorlage.
Dies unterstrich auch Ursula Schweer für die CDU.
Heribert Wessel, Bürgervertreter der Grünen im Ausschuss, hatte
einen Einwand vorgebracht, ebenfalls vor dem Hintergrund der
Bedeutung des Standorts für die Versorgung der Bewohner im Umfeld.
Bei einer Umgestaltung stelle sich doch die Fragen zum Verbleib der
weiteren dort ansässigen Unternehmen, vom Friseur bis zum
Einzelhandel. Schließlich seien auch diese für die Anwohner von
Bedeutung. Der Ausschussvorsitzende Heiko Tadge (CDU) erklärte,
dass diese Thematik auch schon bei der ersten Behandlung des
Vorhabens besprochen worden sei. Der Ausschuss habe damals die
Verwaltung beauftragt, den Blick auf neue Standorte für diese
Unternehmen zu richten, falls dies nötig werde. Ziel sei es, die
Versorgung mit Einzelhandel und Dienstleistern in diesem Gebiet zu
stärken und nicht etwa, hier Anbieter zu verlieren.
-
Weiterentwicklung des Gerberhof-Geländes im Blick
Standort für Einzelhandel / Eventuell auch Lidl-Erweiterung
Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum