„Orange Day“ gegen Gewalt an Frauen

Mit einem Info-Stand auf dem Stadthäger Marktplatz - ganz in Orange gehalten - machten eine Reihe von Schaumburger Hilfs - und Beratungsstellen für Mädchen und Frauen auf die allgegenwärtige geschlechterspezifische Gewalt aufmerksam. Auf der Grundlage der UN-Kampagne "Orange The World" rufen die Vereinten Nationen weltweit zu Gewaltfreiheit gegen Mädchen und Frauen auf. In Stadthagen hatten sich Mitarbeiterinnen der Ämter für Gleichstellung sowie die Integrationsbeauftragten beim Landkreis und der Städte Stadthagen und Rinteln, der Beratungsstelle gegen häusliche Gewalt (BISS), des Mädchen- und Frauenberatungszentrums BASTA, des Frauenhauses, der AWO gemeinsam zu dem Aktionstag getroffen.
"Wir wollen damit Aufmerksamkeit und Mitgefühl für Frauen erregen, die tagtäglich Gewalt erleben," fasste Zdravka Buettner, Gleichstellungsbeauftragte beim Landkreis, das gemeinsame Ziel zusammen.
Mit einer ganz besonderen Aktion wartete eine Klasse "Hauswirtschaft und Pflege" von der Berufsschule Stadthagen (BBS) auf. Begleitet von der Schulsozialarbeiterin Simone Post und Amkehan Abdi, übergaben 10 Schülerinnen orangene Muffins an die Frauen des Aktionsstandes. "Damit wollen wir danke sagen an die Mitarbeiterinnen, die sich dafür engagieren und Zeichen setzen," so die Schülerinnen der BBS. Einen weiteren Blickfang stellten aufgehängte bedruckte T-Shirts dar, mit denen Frauen aus Afghanistan und dem Iran auf die besondere Situation in ihren Herkunftsländern aufmerksam machten. Nach ihren Worten leben beispielsweise in Afghanistan derzeit circa 3 Millionen Mädchen, denen es verboten ist, eine Schule zu besuchen. Neben der Tatsache, dass in Deutschland fast täglich ein versuchtes oder vollendetes Tötungsdelikt in Paarbeziehungen registriert wird, spielt auch psychische Gewalt eine wesentliche Rolle bei Gewalt gegen Frauen. In den zahlreichen Gesprächen wiesen die engagierten Frauen auf die verschiedenen Hilfs - und Beratungsangebote im Landkreis hin. 16 Tage umfasst die "Orange Days-Aktion", zu denen am vergangenen Freitag auf dem Marktplatz ein Zeichen gesetzt wurde.