1. Gespannt was uns dahinter erwartet

    Pastor Dirk Gniesmer, Johannis-Kirchengemeinde Rinteln und Kapellengemeinde Todenmann

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    Nun öffnen sie sich wieder: unzählige Türen und Türchen an den verschiedensten Adventskalendern. Wir sind gespannt, was uns dahinter erwartet: ein kleines Stückchen Schokolade wie früher oder ein Spruch, der zu Herzen geht, kleine kreative Geschenke…
    Über Türen nachzudenken, ist ein spannendes Thema. Es klingelt oder klopft: Wer steht da vor der Tür? Erwarteter Besuch oder ein überraschender Gast? Ich selber stehe auch oft vor Türen. Wird mir geöffnet? Wie werde ich empfangen? Bin ich willkommen?
    Türen sind Orte der Begegnung, sie öffnen neue Räume. Jedenfalls dann, wenn ich eingelassen werde oder aufmache oder die passenden Schlüssel (oder modern gesagt: Passwörter und PINs) besitze.
    In unseren Kirchengemeinden wird jetzt gerne das Lied: "Macht hoch die Tür, die Tor macht weit" gesungen. Wem soll da geöffnet werden? "Es kommt der Herr der Herrlichkeit". Beschrieben wird er als König der Sanftmut, der Gerechtigkeit, Heil und Leben mit sich bringt. Christen sehen dies im Kommen Jesu erfüllt. Ursprünglich stammt das Wort aus Psalm 24. Es spricht einerseits von der Hoffnung, dass Gott selber in den Jerusalemer Tempel einzieht als "König der Ehre". Andererseits werden für die menschlichen Tempelbesucher quasi Einlassbedingungen formuliert: Kommen darf, wer unschuldige Hände hat, reinen Herzens ist, nicht auf Lug und Trug aus ist.
    Wir verstehen die Worte von den Toren auch symbolisch. Dann geht es um die Herzenstür, die geöffnet werden soll. Adventszeit als Zeit der Vorbereitung und Besinnung. Gebe ich Gott Raum in meinem Leben? Kommt Jesus Christus auch in mir zur Welt? Er bezeichnet sich selber als "die Tür". Damit öffnet er uns dem Raum für Frieden und Liebe. Ich werde selber zu einem, der Frieden, Gerechtigkeit, Heilwerden bringt - sei es im privaten Kleinen oder auch im öffentlichen politischen Engagement.
    Über Türen schreibt der Pastor und Poet Klaus-Dieter Makarowski in seinem Gedicht "Die Tür":
    "Weil jeder
    ein Wunder in sich trägt
    und eine Wunde.
    Sei gut zum Menschen,
    damit das Wunder sich auftut
    und die Wunde sich schließt."
    So wünsche ich uns allen eine wunderbare Adventszeit, in der sich heilsame Türen auftun.

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