1. Bückeburgs Perle endlich wieder für die Öffentlichkeit geöffnet

    Rund eine Millionen Euro in Neukonzipierung und Sanierung investiert / Geschichte bewahren

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    Rund zwei Jahre wurde hinter zumeist verschlossenen Türen gewerkelt, nun konnte im feierlichen Rahmen das Bückeburger Museum für Stadt und Landesgeschichte wiedereröffnet werden. Dabei erfreut sich das Innere des Hauses über eine umfangreiche Sanierung sowie Neukonzipierung der Dauerausstellung und erstrahlt zugleich von Außen im neuen Glanze. "Das Museum ist Bückeburgs kleines Wohnzimmer und ich verspreche Ihnen schon jetzt: Sie werden positiv erstaunt sein", leitete Museumsverein-Vorsitzender Reiner Brombach vor rund 200 geladenen Gäste die Wiedereröffnung ein. 852.000 Euro wurden allein für die Neuausrichtung der Ausstellung investiert. "Man wundert sich, wie viel man in ein so kleines Haus stecken kann, aber viel liegt im Detail", so Brombach.
    Hohe Investitionssumme, viele Unterstützer
    50 Prozent (426.000 Euro) wurden von der N-Bank gefördert, 100.000 Euro kamen jeweils von Landkreis Schaumburg sowie der Stadt Bückeburg, 80.000 Euro von der Stiftung Niedersachsen, 50.000 Euro kamen jeweils von der Sparkassenstiftung und der VGH-Stiftung, 40.000 Euro von der Klosterkammer sowie 6.000 Euro von der Ernst-von-Siemens-Stiftung. Daneben erfreut sich auch die Fassade einer umfangreichen Restauration. Zudem wurde ein neuer Fahrstuhl eingebaut, ein Windfang vor dem Eingang wird folgen. Hierfür sponserte das Bundesministerium für Kultur und Medien 135.000 Euro sowie die VR-Stiftung und Volksbank in Schaumburg 20.000 Euro, ebenso die Niedersächsische Bingo-Stiftung, die Hofkammer gab ebenfalls 8.000 Euro sowie die Stadt 2000 Euro hinzu. "Viele haben sich für das Museum eingesetzt", dankt Brombach allen Geldgebern, Sponsoren, aber auch dem Museumsteam um Dr. Anke Twachtmann-Schlichter für ihre fachliche Kompetenz, den Vorstandsmitgliedern und den vielen ehrenamtlichen Mitarbeitern. Für die fachliche Mitarbeit dankte Brombach dem wissenschaftlichen Beirat, der Firma HGB sowie den weiteren Fachfirmen.

    Bereicherung für Bückeburg
    Bürgermeister Axel Wohlgemuth lobte die neue Ausstellung, die mit tollem Farbkonzept und verständlichen Abhandlungen begeistere. "Das Team bringt Bürgern Geschichte nah und bereichert auch Bückeburgs touristisches Angebot". Als besonderer, außerpädagogischer Lernort werde hier zudem schon bei Schülern das Interesse für die Geschichte der Heimat geweckt, zu Recht habe das Haus zweimal den museumspädagogischen Preis erhalten. Dr. Johannes Jansen, VGH-Stiftung, hob die gewachsene Beziehung und gute Zusammenarbeit mit dem Team hervor, deren Arbeit mit der Förderung gewürdigt werde. Dr. Jobst Graf von Wintzingerode vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur spiegelte die Wichtigkeit der Förderung kultureller Belange der Länder hervor. "Das Museum gibt einen Einblick in die Kulturgeschichte Schaumburgs". Alexander Fürst zu Schaumburg-Lippe stellt als Vermieter auch weiterhin gerne das Haus kostenlos zur Verfügung, zudem teilt er das Interesse an der Bewahrung heimatlicher Kultur: "Heimat ist kein Schmutzwort. Die Pflege der Geschichte ist von großer Wichtigkeit". Landtagsabgeordneter Jan-Phillip Beck stellte fest, dass sich das Museum an die Besucherbedürfnisse generationsübergreifend angepasst habe.
    Geschichte mit Konkretem verknüpfen
    In einem anschließendem Fachvortrag referierte Dr. Silvia Necker, Präsidentin des Preußenmuseums in Minden, über Chancen und Herausforderungen kleiner Museen: "Dieses hier ist eine Perle für die Stadt und wird oft unterschätzt", dabei bestehe die Museumslandschaft zu großen Teilen aus derartigen Museen, die oft unter erschwerten Bedingungen, wie einer unsteten Finanzierung, aber mit vielen Ehrenamtlichen und einer engagierten Museumsleitung arbeiten. Chancen für diese Häuser lägen in der Verknüpfung der Geschichte an konkrete Orte, wodurch sie erfahrbarer werde. Zudem machen die bescheidenen Ressourcen offen für Kooperationen mit anderen Gruppen. Weiter hätten diese Einrichtungen den Mut, wirklich Fragen zu stellen und Geschichte mit vielen Akteuren zu erzählen, ohne einen Anspruch an Vollständigkeit zu haben. So erzählt auch die neue Daueraustellung in "moderner und luftiger Form" über die Vergangenheit Schaumburg-Lippes und Bückeburgs (mehr über den Inhalt der neuen Dauerausstellung demnächst ausführlicher im Schaumburger Wochenblatt). Beim anschließenden Empfang im Museum "in drangvoller Enge", wie Brombach prophezeite, danke Museumsleiterin Twachtmann-Schlichter abschließend allen Beteiligten: "Ohne euch wäre das alles nicht möglich gewesen, es war eine Freude mit Ihnen allen zu arbeiten". Foto:nh

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