Die Beratungsstelle "Ergänzende Unabhängige Teilhabeberatung"
(EUTB) bleibt in Schaumburg erhalten und damit eine Einrichtung,
die sich für die Stärkung der Selbstbestimmung von Menschen mit
Behinderung einsetzt. Grundlage dafür ist eine Förderung durch das
Bundessozialministerium in Höhe von rund 825.000 Euro sowie die
Gründung des neuen Trägervereines "ZePGiS". So werden auch
weiterhin Menschen mit Behinderung und von Behinderung bedrohten
Menschen sowie deren Angehörige am bekannten Standort in Stadthagen
Unterstützung finden. Wenn es zum Beispiel um das Arbeitsleben
geht, Barrierefreiheit, Wohnen oder auch Freizeit. Die EUTB war
2018 gestartet. Das Beratungsteam mit Sabrina Grimpe, Maik Behrendt
und Sunita Schwarz sowie einigen Ehrenamtlichen, etablierte in den
folgenden Jahren in Schaumburg eine Beratungsstelle für alle Fragen
rund um das Thema Teilhabe.
Sunita Schwarz erläuterte im Pressegespräch, dass das
Bundesministerium für Arbeit einen Zuschuss von 824.600 Euro zur
Finanzierung der Beratungsstelle für die kommenden sieben Jahre
zugesagt habe. Diese werde vom neu gegründeten Verein "ZePGiS"
betrieben. Bis Ende 2022 fungiert noch der Verein BUBIS als
Betreiber, dann endet die aktuelle Förderperiode. Das Kerngeschäft
von BUBIS ist die gesetzliche Betreuung, in diesem Bereich führen
rechtliche Änderungen zu zusätzlichen Belastungen bei solchen
Betreuungsvereinen. Der Vorstand von BUBIS entschloss sich so,
keinen erneuten Förderantrag zu stellen.
Sunita Schwarz, Mitgründerin von "ZePGiS" und
Leitungsverantwortliche für die EUTB Schaumburg, ergriff daraufhin
die Initiative und regte die Beantragung seitens "ZePGiS" an: Dies
mit Erfolg. Von Januar 2023 bis zum Ende 2029 kann die EUTB
Schaumburg mit insgesamt 1,2 Stellen weiterarbeiten. "Das
bestehende Team ist glücklich darüber, die Erfahrungen der letzten
Jahre dem neuen Verein zur Verfügung stellen zu können",
formulierte Sunita Schwarz. Dabei sei es auch für die Ratsuchenden
wichtig, dass nun ein nahtloser Übergang organisiert werden
könne.
Die Bundestagsabgeordnete Marja-Liisa Völlers und der
Landtagsabgeordnete Jan-Philipp Beck hoben die Bedeutung des
sogenannten "Peer-to-Peer-Ansatzes" ("Peer" übersetzt aus dem
Englischen etwa "Gleichgestellter" oder "Kollege") hervor. Einige
der Berater sind selbst Menschen mit einer Behinderung, das Konzept
habe sich bei der EUTB bewährt. Es sei wichtig, dass eine solche
"Säule der sozialen Infrastruktur" im Landkreis erhalten
bleibe.
Der neue Verein werde den Eigenanteil von 7.000 Euro im Jahr
auftreiben müssen, auch seien die steigenden Energiekosten ein
Problem, so Sunita Schwarz. Der bestehende Standort in der
Echternstraße bleibt erhalten.
Schwarz dankte dem bisherigen Trägerverein BUBIS, insbesondere
Andreas Landmann. Der Verein habe damals eine der ersten
EUTB-Stellen in Deutschland aufgebaut. Bubis spendete auch die
Einrichtung am Standort dem neuen Verein.
"ZePGiS" steht für: Zentrum für psychosoziale Gesundheit in
Schaumburg und hat sich zur Aufgabe gemacht, für einen
barrierefreien Zugang zu psychosozialen Themen in Schaumburg zu
sorgen. Dabei soll besonderer Wert auf das Thema Vielfalt gelegt
werden. Ziel sei es, bestehende Lücken in der psychosozialen
Versorgung im Landkreis in Abstimmung mit Betroffenen und bereits
Engagierten zu schließen.
Zusammen mit dem Vorstand, bestehend aus Liane Martens, Kerstin
Thieler und Christa Harms, sowie Jolanta Pupalaigyte Cerne und
Sunita Schwarz als Initiatorinnen des Vereins seien neben der EUTB
Schaumburg weitere Projekte geplant und bereits in Arbeit. Weitere
Gründungsmitglieder aus den verschiedensten Kulturen bereichern den
Verein zusätzlich.
Beratungen sind wie bisher unter info@eutb-schaumburg.de oder
telefonisch unter 05721/9956276 zu erfragen. Fragen rund um den
neuen Verein können an info@zepgis.de gerichtet werden.
Foto: bb
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„Säule der sozialen Infrastruktur“ bleibt
Neue Förderung für Stelle zur Teilhabeberatung zugesagt
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