Hannover 96 schickt in dieser Saison wieder eine Mannschaft auf
den Rasen, die die Phantasie der Zuschauer anregt. Die "Roten"
überwintern mit 28 Punkten auf Tabellenplatz fünf und erfüllen
damit vollkommen die Erwartungen des Clubs. Am Ende der Hinrunde
bewegt sich Hannover in Schlagweite zur Spitzengruppe. Die Abstände
sind allerdings gering bis hinunter ins Mittelfeld, viele Teams
dürfen sich noch Aufstiegshoffnungen machen. Es ist aber nicht so
sehr die Platzierung, welche die Fans hinter die Mannschaft
scharrt. Vielmehr ist das Team im Laufe der Hinserie zu einer
Einheit zusammengewachsen. Die Mannen von Trainer Stefan Leitl
bewiesen, dass sie unter seiner Leitung zu einer Entwicklung fähig
sind. Darüber hinaus machen sie Hoffnung, diese auch noch
fortsetzen zu können.
Manager Marcus Mann, seit Sommer 2021 bei 96, hatte Leitl
frühzeitig vor Saisonbeginn verpflichtet. Gemeinsam krempelten sie
den Kader grundlegend um. Leitl absolvierte die Vorbereitung mit
einem bedeutenden Teil der Mannschaft. Einen guten Saisonstart
erwischte die Mannschaft trotzdem nicht. 96 enttäuschte nicht auf
dem Spielfeld während der ersten drei Begegnungen, es kam jedoch
nur ein Punkt dabei herum. Ein gewisser spielerischer Fortschritt
gegenüber der Vorsaison war auch in dieser schwierigen Auftaktphase
zu sehen. Die "Roten" starteten anschließend eine Erfolgsserie mit
der sie zunehmend Sicherheit gewannen.
Mit nur 18 Gegentoren gehört 96 zu den defensivstärksten Teams der
Liga. Leitl fand ein stabiles Gerüst, stellte auf eine Dreierkette
in der letzten Linie um. Julian Börner zentral neben Phil Neumann
und Luka Krajnc, zuletzt Bright Arrey-Mbi, auf den
Außenverteidigerpositionen schieben Derrick Köhn und Sei Muroya an.
Davor etablierte sich Fabian Kunze als Abräumer. Ein zuletzt
bärenstarker Torwart Ron-Robert Zieler kommt hinzu. Es war sehr
schwierig, gegen die "Roten" in den letzten Partien ein Tor zu
erzielen. Dies ging nicht auf Kosten der Offensive. 25 erzielte
Treffer sind ordentlich, auch wenn dies nicht zu einem Spitzenplatz
in der Liga reicht. Havard Nielsen erwies sich als wichtiger
Neuzugang, als Schwungrad im Angriff und Abschlussspieler. Zuletzt
drehte Cedric Teuchert auf. Neben solchen Korsettstangen scheute
sich Trainer Leitl nicht, junge Spieler zu bringen, die oftmals
überzeugten.
Dabei ist zuzugeben, dass die "Roten" sich in vielen Partien
Schwächephasen erlaubten, in denen spielerisch wenig zusammenlief.
Oftmals gelang es, diese zu überwinden und mit einem positiven
Ergebnis vom Platz zu gehen. Diese Widerstandsfähigkeit ist eine
Stärke, die sich die Mannschaft im Laufe der Serie
erarbeitete.
Von vielen jungen Spielern im Kader ist eine Aufwärtsentwicklung zu
erwarten. Zudem ist Trainer Leitl zuzutrauen, das Zusammenspiel der
Mannschaft über die lange Winterpause noch weiter auszufeilen. Mit
Sebastian Ernst dürfte eine verletzte Kraft, die für eine zentrale
Rolle vorgesehen war, immer besser in Form kommen.
Ob es schon in der Rückserie für das Aufstiegsrennen reicht oder
nicht, von dieser Mannschaft ist noch einiges zu erwarten. Foto:
bb
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Im Umfeld der Tabellenspitze
Die „Roten“ bleiben mit 28 Punkten in Schlagdistanz
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