1. So macht 96 Lust auf mehr

    Die „Roten“ haben ein Team mit Perspektive / Erfolgreiche Hinrunde

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    Das Profiteam von Hannover 96 kann auf eine erfolgreiche Hinrunde zurückblicken. Die Mannschaft von 96-Trainer Stefan Leitl bewegt sich in den vor der Serie angepeilten Tabellenregionen. Fast noch wichtiger: Das Zusammenspiel wirkt geordneter und konstruktiver, der Teamgeist gefestigter und der Elf ist eine weitere Entwicklung zuzutrauen. 96 macht wieder Spaß, vielleicht lässt es sich auf diese verkürzte Formel bringen. Auch in der Vorsaison war dem Team im Bereich Laufleistung und im kämpferischen Einsatz grundsätzlich nicht abzusprechen, viel zu investieren. Häufig wirkte die Elf jedoch verkrampft, Spieler in ihren Positionen auf sich gestellt. Mittlerweile befeuert das Team noch einmal ein ganz andere Geist. Aus einem gefestigten Verbund heraus gewinnt die Mannschaft an Sicherheit. So entwickelt sich die Bereitschaft, alles auf den Platz zu bringen, aus dem Spielfluss heraus. Die 96-Fußballer müssen sich nicht mehr bewusst motivieren, an Grenzen zu gehen, den Willen dazu tragen sie mittlerweile automatisch auf den Platz, wenn sie auflaufen. Hinzu kommt die Ermunterung durch die Mitspieler und das mit den Erfolgen steigende Selbstvertrauen.
    "Wir mussten uns reinarbeiten", erklärte Trainer Stefan Leitl nach dem "schwierigen Heimspiel" gegen Düsseldorf. Der 2:0-Sieg (Partie gegen Holstein Kiel bei Redaktionsschluss noch nicht beendet) ist ein Stück weit bezeichnend für diese Serie. Gewiss ist 96 nicht in allen Phasen souverän, kann diese jedoch oftmals unbeschadet überstehen und ist in der Lage, sich in der Partie zu steigern. Anfangs standen die "Roten" gegen die erstarkten Fortunen weitgehend sicher, kamen selbst jedoch kaum zu Möglichkeiten. So fiel die Führung durchaus überraschend. Jannik Dehm, lange nicht berücksichtigt, schleuderte einen Einwurf so weit ins Feld, dass dieser eher einer Ecke glich. Havard Nielsen war zur Stelle und versenkte mit einem Kontakt per Fuß zum 1:0 für die "Roten". Dehm machte auch von dieser ungewöhnlichen Vorlage abgesehen ein gutes Spiel. Es ist eine Qualität von Trainer Leitl, die Ersatzspieler bei Laune und motiviert zu halten. Dies ist auch bei Hendrik Weydandt zu spüren, der den zweiten Treffer nach Konter für Cedric Teuchert vorbereitete. Im Laufe der zweiten Halbzeit legte Düsseldorf zu und erarbeitete sich Chancen, die Torwart Ron Zieler mit einer Reihe von Glanzparaden ausbügelte. Zum Ende der Partie gelang es Hannover wieder besser, Düsseldorf vom eigenen Tor fernzuhalten und selbst zu Abschlüssen zu kommen.
    96 kreiert immer wieder gute Kombinationszüge, trotz zwischenzeitlichen Phasen in denen es auch einmal hakt. Viele Spieler sind noch jung und haben Steigerungspotential. Zudem hat Trainer Leitl in der langen Winterpause Zeit, die Abläufe weiter zu verfeinern. Mit Sebastian Ernst kommt ein Langzeitverletzter zurück, der für eine zentrale Rolle eingeplant war. Der Mannschaft ist noch einem spannende Entwicklung zuzutrauen, auch deshalb erfreut sie sich eines großen Rückhalts im Anhang.
    Es kommt die Frage nach Zugängen im Winter auf. Könnten mit Neuverpflichtungen noch entscheidende Ecksteine eingebaut werden, um noch in dieser Saison ganz oben anzugreifen? Ober wäre es gar sinnvoller, das funktionierende Gefüge nicht zu ergänzen und auf die Weiterentwicklung aus sich heraus zu vertrauen? Archivbild: bb

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