1. Ein stimmungsvoller Martinimarkt – verhaltener Besuch

    Schausteller und Fliegende Händler beklagen geringere Resonanz

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    Rodenberg (gk). Vier tolle Tage erlebten die Bürgerinnen und Bürger auf dem traditionellen Martini-Markt. Auffallend war der starke Besuch von jungen Familien mit Kindern, die besonders den Markttag am Samstag prägten. Neuer Meister vom Stuhl in der Martiniloge ist Günther Wehrhahn und zum Zeremonienmeister wurde André Schäffer berufen. Die Freude über die Karussells und Schausteller wurde gerade bei den Kindern greifbar. Abgelöst wurden die Familien von Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die den Martini-Markt in den Abendstunden als Treffpunkt mit Freundinnen und Freunden für sich entdeckt und entsprechend genossen haben. Letztlich auch aufgrund der langen Entbehrungszeit durch die Corona-Pandemie. Besonders fröhlich und überzeugend war daher der Ruf "Prost, Jahrmarkt!" immer wieder bei den Begegnungen und Zuprosten zu hören. Insgesamt äußerten sich allerdings die Schausteller und Karussellbetreiber eher weniger zufrieden mit dem Verlauf. Längst seien nicht so viele Besucher auf den Martini-Markt in Rodenberg ihrer Meinung gekommen, wie es vor der Corona-Pandemie der Fall gewesen sei, erklärten sie gegenüber dieser Zeitung. Deutlich bestätigte Manuela Korow vom Fahrgeschäft "Haifischfänger" diese Erfahrung. Sie sei seit vielen Jahren mit zwei Fahrgeschäften dabei, doch in diesem Jahr sei der Besuch des Martini-Marktes anders gewesen. "Die Leute sind gerne auf dem Markt, freuen sich, dass es ihn wieder gibt, aber sie sind im Ganzen, besonders was das Geld betrifft, verhaltener." Sie könne nicht sagen, ob es an der augenblicklichen Krise und somit auch an der Sorge um den eigenen Geldbeutel liege. "Auf jeden Fall gab es in diesem Jahr erheblich weniger Besucher, als in den zurückliegenden Martini-Märkten." Auch Astrid und Karsten Kükendorf stellten dies beispielsweise als sogenannte "Fliegende Händler" für den Hauptmarkttag, den 1. November fest. Seit 28 Jahren stehen sie auf dem Martini-Markt entlang der Langen Straße, mit ihrer großen Auswahl an altdeutschen Bonbonspezialitäten. "Es sind auch wesentlich weniger Stände auf dem Martini-Markt vertreten", ist sich Astrid Kükendorf sicher. Etwa vierzig Prozent weniger, so sei auch die Einschätzung von einer Mitarbeiterin der Marktgilde gewesen. "Ich glaube allerdings, dass es noch weniger waren", so Karsten Kükendorf, der hierbei an die vielen Jahre erinnerte, an denen die "Fliegenden Händler" die gesamte Lange Straße füllten. "In diesem Jahr sind sehr viele freie Flächen zwischen den einzelnen Ständen, die es sonst nicht gab. Die Marktzeile ist auch kürzer als sonst und somit im Angebot auch schmaler. In der Vergangenheit haben viele Menschen sogar Urlaub für diesen Markttag genommen. Das kann sich in dieser Zeit kaum noch jemand leisten." Auch fehlten die traditionsreichen Marktstände, fügt er an. Das Wetter, mit seinen sommerlichen Temperaturen, konnte nicht der Grund für den geringeren Besuch seiner Ansicht nach gewesen sein. Auch Renate Schneider nimmt mit ihren Produkten vom eigenen Hofladen seit vielen Jahren am traditionellen Martini-Markt am 1. November teil. Ihre Lebensmittelprodukte sind bekannt und sehr beliebt. Aber auch sie beklagte die geringere Zahl der Marktbeschicker und den verhaltenen Einkauf der Marktbesucher. "Vielleicht müsste man den Martini-Markt neu planen. Vielleicht den Feiertag, den Reformationstag für die Fliegenden Händler anbieten. An dem Tag, an dem die Menschen frei haben", schlägt sie vor. Foto: gk

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