Konzerte in der Musikmuschel des Kurparks gehören
selbstverständlich zum kulturellen Programm des Staatsbades.
Darüber hinaus wirkt die Musikmuschel mit ihren besonderen
akustischen Vorzügen auch auf Musiker ohne offizielles Arrangement
zu jeder Jahreszeit anziehend, zur Freude der Spaziergänger. Dass
unter diesen Musikern echte Talente stecken, wird den aufmerksamen
und musikinteressierten Zuhörern nicht entgehen. Zu ihnen gehören
zweifellos "Marlon" Knauer als Gitarrist und Sänger aus Bad
Nenndorf sowie "Gregorius", wie sich der Grieche aus Rodenberg
selbst nennt, mit Geige und E-Gitarre. Die Musiker trafen sich vor
einiger Zeit zufällig im Kurpark, als Marlon gerade seine Gitarre
stimmte und Gregorius mit seiner Geige spielen wollte. Spontan
musizierten sie gemeinsam. Und aus dem spontanen musizieren
entstand der gegenseitige Wunsch, sich auch weiterhin zu treffen,
um zu musizieren - und das am besten in der Musikmuschel für das
"lustwandelnde" Publikum, so die Idee. Um auf der sicheren Seite
hierbei zu sein, fragten sie Verantwortliche der Kurverwaltung, ob
das möglich sei. "Jederzeit könnten wir dort spielen, wurde uns
gesagt. Voraussetzung ist, dass wir alles wieder sauber
hinterlassen", erzählt Marlon und freut sich sichtlich.
"Ich sage mir oft: Welch ein Zufall. Man kommt für zwei Stunden in
den Kurpark und trifft auf einen Menschen, mit dem es möglich wird,
in diesem Park gemeinsam Musik für viele zu spielen. Und nicht nur
das. Wir können dort Musik in einem besonderen Schmuckstück, der
Konzertmuschel machen, an der viele vorbeigehen und das Schöne gar
nicht sehen. Einfach so, als wenn alles selbstverständlich wäre.
Und es ist gar nicht selbstverständlich. Für uns auf keinen Fall",
erklärt Marlon emotional und begeistert.
"Ich bin eigentlich Berufsmusiker", fährt Marlon fort. "Aber durch
die Corona-Pandemie bin ich seit drei Jahren nicht mehr so viel in
Sachen Musik unterwegs." Seit vierundzwanzig Jahren mache er
bereits Musik. Dazu gehörten auch einige größere Musikprojekte in
Deutschland. "Da habe ich einiges in der Szene schon durchlebt."
Lange schon ist er auf einem Videokanal im Internet mit seiner
Musik präsent. Und nicht nur das. Er ging 2006 mit achtzehn Jahren
als jüngster Teilnehmer beim Bundesvision-Songcontest für
Niedersachsen ins Rennen und belegte den sechsten Platz. Was ihm
hierbei gefiel, war das besondere Anliegen der Sendung TV-Total,
mit Stefan Raab, nämlich die Förderung der deutschsprachigen Musik.
Eine Teilnahmebedingung bestand darin, dass mindestens die Hälfte
des Song-Textes deutsch sein musste. Zu seiner bewegten Karriere
gehört auch dies: Gemeinsam mit Lena, Udo Lindenberg und Peter
Maffei in einer Benefizveranstaltung für die Flutopfer gesungen zu
haben. "Ich wurde spontan gefragt, ob ich mitmachen würde", so
Marlon. Hierfür wurde sein eigener Song mit dem Titel "Lieber Gott"
ausgewählt. Weitere eigene Texte und Songs folgten. Über Facebook
und youtube teilt er seine Musik mit Vielen. Oder eben im Kurpark,
mit seinem Musikfreund Gregorius. Spontan beendet er dann das
Gespräch mit dieser Zeitung, greift zur Gitarre, Gregorius zur
Geige, und beide beginnen wie verabredet Marlon´s Song-Titel zu
spielen: "Der Schein des Lichts".
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Unterwegs …
… im Kurpark von Bad Nenndorf
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