1. Rodenberger Martini-Loge - zehn Männer für Rodenberg

    Gemeinschaft untereinander und Engagement für die Heimatstadt

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    Niemand kann genau sagen, vor wieviel Jahrzehnten oder gar Jahrhunderten der Martini-Markt in Rodenberg zum ersten Mal stattfand. Fest steht aber, dass sich anlässlich des Martini-Marktes vor 53 Jahren Rodenberger Handwerker und Kaufleute zu einer Frühstücksrunde getroffen hatten. Aus dieser Frühstücksrunde heraus entstand die Idee, eine Martin-Loge in Rodenberg zu gründen. Ein freundschaftlicher Zusammenschluss von zehn Herren, "die immer wieder mal etwas für den Heimatort Rodenberg machen möchten", erklärt Klaus Gehrke, der derzeitige "Meister vom Stuhl" dieser Loge. Das älteste noch amtierende Logenmitglied ist Helmut Weikert. Er ist Gründungsmitglied. Ihre Hauptaufgabe sehe die Martini-Loge in ihren freundschaftlichen und regelmäßigen Treffen, erklärt André Schäffer. "Mit einer Freimaurerloge hat das nichts zu tun." Basis für das Logenleben sind neben monatlichen Treffen drei Hauptsitzungen im Jahr: Anlässlich des Gründungstages, ist der Martinitag, jeweils der erste Dienstag im November, der Hauptsitzungstag des Jahres. An ihm endet das alte und beginnt das neue Logenjahr. In dieser Sitzung werden ein neuer "Meister vom Stuhl" sowie ein Zeremonienmeister gewählt, der dem Meister zur Seite steht. "Wer es im neuen Jahr sein wird, das steht noch nicht fest", so Gehrke. Die zweite Sitzung findet jeweils am 6. Januar, dem Tag der Heiligen Drei Könige, statt. Die dritte Hauptsitzung ist am Johanni-Tag, dem 24. Juni. Zur Pflege der Gemeinschaft findet darüber hinaus alljährlich eine mehrtägige, vom Logenmeister organisierte Fahrt mit allen Logenmitgliedern statt.
    Auf Initiative der Martini-Loge wurde auch die sogenannte "Mühlenrunde" ins Leben gerufen. Gehrke: "Immer im Dezember, meist der vorletzte Freitag vor dem Heiligen Abend, lädt der Meister auf dem Stuhl, gemeinsam mit zwei zusätzlichen Gästen, zum gemütlichen Zusammensein in die Gaststätte zur Windmühle ein. Die hierbei gut dreißig geladenen Gäste sind ausschließlich Rodenberger Geschäftsleute, Vereinsvorsitzende, der Schützenkönig, sowie Vertreter aus der Politik. Hierbei wird das Jahr in der Rückschau begutachtet und der Bürgermeister trägt vor, was aus seiner Sicht im darauffolgenden Jahr alles bevorsteht."
    Darin können gegebenenfalls bereits Impulse für das Engagement der Loge stecken, dass über den Kreis der Mitglieder weit hinausgeht. "Die Martini-Loge möchte regelmäßig etwas für die Stadt tun. Manches aus eigener Tasche und anderes mit vielseitiger Unterstützung von anderen Sponsoren", so Schäffer. Vor 25 Jahren wurde auf diese Weise der Kinkeldey-Brunnen für die Stadt gestiftet. Außerdem wurden Bücher, Chroniken der Stadt und Bildbände gedruckt und veröffentlicht, sowie eine Schutzhütte vor der Windmühle errichtet. Auch die Beleuchtung der Windmühlenflügel geht auf die Initiative der Loge zurück. "Ebenso das Glockenspiel am Ratskeller, dass wir der Stadt gestiftet haben. Dinge, die nicht unbedingt durch die Stadt angeschafft werden würden und den Bürgerinnen und Bürgern zugutekommen", freut sich Gehrke.
    Auch wenn die Martini-Loge kein Bestandteil des Martinimarktes ist, findet trotzdem ein weiteres traditionelles Treffen am Martinitag statt. Dann nämlich trifft sie sich wiederum an der Rodenberger Mühle mit einer eigenen Rodenberger Fahne, die dort als wiederkehrendes Ritual nach einem gemeinsamen Frühstück gehisst wird. Dann machen sich die Logenbrüder auf, um den Martini-Markt zu besuchen, den traditionell die Stadt veranstaltet. Gemeinsam bringt die Loge ihre Wertschätzung gegenüber den Geschäftsleuten, Marktbeschickern und Gästen zum Ausdruck. Im Rathaus werden sie vom Bürgermeister und Stadtdirektor erwartet. Beim Rundgang über den Martini-Markt heißt es dann mit einem gestifteten Jahrmarktschluck der Geschäftsleute "Prost Jahrmarkt!". Ein Brauch, der auf seine Weise die Verbundenheit untereinander und mit den Bürgerinnen und Bürgern zum Ausdruck bringt.

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