Fortsetzung von Seite 1. Zunächst aber müssen kurzfristig
Maßnahmen getroffen werden, um schnellstmöglich den Schulbetrieb
aufnehmen zu können. "Die normale Beschulung der Kinder hat für uns
Priorität", stellt Wohlgemuth heraus, erklärt jedoch auch, dass
sich bereits mit Notfallplänen befasst werde, "falls es nicht so
ausgeht, wie wir es uns wünschen". Da die Maßnahmen, die bisher für
die Eveser Grundschule getroffen wurden, nicht ausreichen, solle
nun neben dem Austausch der FI-Schalter und des Abschaltens der
nicht benötigten Schaltkreise, bis auf die Lichtschalter und
Tafeln, langfristig der Leitungsquerschnitt angepasst und
verringert werden. Dasselbe gilt für die Grundschule und den
Kindergarten Meinsen. Die Schalter seien bereits eingetroffen und
die beauftragte Fachfirma habe die Bereitschaft signalisiert, auch
am Wochenende zu arbeiten, sodass zumindest in Evesen der
Unterricht am Montag wieder aufgenommen werden soll. In Meinsen
bleiben die Schul- und Kita-Türen noch mindestens eine weitere
Woche bis einschließlich des 11. November geschlossen.
Unterricht in Kirche, Feuerwehrhaus, Sportheim
Bis dahin konnte eine halbwegs gute Lösung gefunden werden, nahezu
alle Kinder zu beschulen: Die vier Klassen mit insgesamt 92
Schülern werden im Feuerwehrhaus und der Sporthalle beschult. Für
die Kindergartenkinder wird aktuell eine Notbetreuung im Meinser
Gemeindehaus eingerichtet. Für die acht Klassen der Grundschule
Evesen, mit 139 Schülern gestaltet sich die Suche etwas
schwieriger, bestätigt auch Schulleiter Frank Suchland: "Eigentlich
sollte es nicht unsere Aufgabe sein, Räume aufzutreiben, da wir
nicht so in der Infrastruktur drinstecken. Gerade über die
Feiertage war das anstrengend und schwierig. Die Kirche ist uns
sehr entgegengekommen, sodass wir nun zwei Klassen im Gemeindesaal
und zwei auf beiden Etagen des Sportheims unterrichten können". So
kann jedoch diese Woche nur die Hälfte des Unterrichts stattfinden
- zunächst für die 3. und 4. Klassen, am Donnerstag und Freitag
dann die 1. und 2. Klassen. Die anderen Klassen gehen derweil ins
Homeschooling oder die Notbetreuung in der Sporthalle.
Unmut, aber auch Verständnis
"Für die Eltern war die erneute Schließung ein echte Gau und nicht
nur logistisch, sondern auch psychologisch für alle Beteiligten
sehr schwierig". Die Eltern hätten mit viel Verständnis und
Eigeninitiative reagiert, dennoch sei natürlich auch der Unmut
groß. "Wir hoffen, dass die Maßnahmen bald abgeschlossen sind und
wir, zumindest bis Weihnachten, wieder normal weitermachen können",
erklären Suchland und Sonja Tackenberg, Leiterin der Grundschule
Meinsen, unisono. Doch darüber hinaus brenne bei allen die Frage:
Was ist dann im nächsten Jahr?
Lösungssuche mit Hochdruck
Doch wie geht es dann weiter? Der Sanierungsplan für die
Bückeburger Grundschulen sieht vor, zunächst die Grundschule am
Harrl zu modernisieren, bevor es mit den weiteren Schulen
weitergeht. Diese Sanierungen sollen nun entweder vorgezogen werden
- was mit hohen Investitionskosten, früher als erwartet, einer
Anpassung des städtischen Haushalts und der Notwendigkeit einer
alternativen Beschulungsmöglichkeit verbunden ist, da diese
Maßnahmen nicht während des Schulbetriebs durchführbar sind - oder
aber eine Übergangslösung, in der die Leitungen auf Putz saniert
werden während des Schulbetriebes, um die Zeit bis zur geplanten
Sanierung zu überbrücken. Erstere brachte das Stichwort
"Containerschule" ins Gespräch, doch auch hier stellen sich
Folgefragen, etwa zur Beschaffung, zum Standort und den Kosten.
"Wir warten aktuell auf ein Angebot für eine Containerlösung, doch
auch die Infrastruktur muss da sein und die dann erfolgenden
Schulsanierungen müssen in die Planung und Vergabe gehen. Vieles
können wir noch nicht beantworten, aber wir verfolgen das mit
Hochdruck", erläutert Wohlgemuth. Die Schulausschussmitglieder
sowie Verwaltung und Schulleitung sind sich jedoch einig: "Wir
müssen den Blick nun gen Zukunft richten und schauen, dass es
weitergeht, mit dem Ziel, die Schulen zeitnah in einen modernen
Zustand zu versetzen. Einbruch in Meinsen
Einen zusätzlichen Schreck gab es dann noch am Mittwochmorgen: Ein
oder mehrere Täter sind in die Meinser Grundschule und Kindergarten
eingebrochen, haben Büroräume verwüstet und Geld entwendet.
Glücklicherweise sei nicht allzu viel Schaden angerichtet worden,
berichtet Ortsbürgermeister Andreas Paul Schöniger.
Foto:nh
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"Mit Hochdruck auf Lösungssuche"
Schulen und Kita schnellstmöglich wieder öffnen / Sanierungen vorziehen
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