1. Zukunft des Objekts Hotel Stockholm weiterhin unklar

    Mindestens 44 Tausend Euro Miete für Wunschsaal der Stadt

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    Seit Jahren geschlossen, steht das ehemalige Hotel "Stockholm" leer und ungenutzt an exponierter Stelle in der Innenstadt von Rodenberg. Die Stadt Rodenberg hatte das zum Verkauf stehende Hotel Stockholm erworben, um die Zukunft des attraktiven Anwesens mit Blick auf mögliche Investoren nicht aus den Händen zu geben. Inzwischen steckt das Anwesen in einem Bieterverfahren - und dort steckt es zunächst fest. In der öffentlichen Sitzung des Ausschusses für Zukunft der Stadt Rodenberg wurden die aktuellen Bieter und ihre Eingaben im öffentlichen Sitzungsteil anhand einer Gegenüberstellung vorgestellt und von den Ausschussmitgliedern diskutiert. Eine Atmosphäre der Unsicherheit für das weitere Vorgehen prägte den weiteren Verlauf der Ausschusssitzung, da ursprüngliche Vorgaben von Bietern nicht eingehalten oder Rahmenfaktoren sich zwischenzeitlich verändert haben.
    Von vier eingereichten Geboten - von "Constructa", "HCRE", "Hartmann" und "Klindworth" - wurden nur die ersten drei zugelassen, da "Klindworth" nicht fristgerecht sein Gebot eingereicht hatte. Zu den wesentlichen Auflagen des Bieterverfahrens gehörten bestimmte Rahmenbedingungen, die, von einem Abriss des ehemaligen Hotelgebäudes ausgehend, bei Neubauten auf dem Areal eingehalten werden sollten: Die Bebauung soll aus mindestens zwei getrennten Baukörpern mit höchstens drei Vollgeschossen bestehen, die sich in der baulichen Gestaltung und Eingliederung in die Umgebung einfügen, ausschließlich der Vermietung zugeführt und, als besondere Auflage der Stadt, eine Gastronomie mit Saal für 200 Personen vorhalten, der von der Stadt angemietet wird. Der vorgegebene Kaufpreis beträgt 450 Tausend Euro, der auch von allen Bietern eingehalten wurde. Zum Teil erhebliche Unterschiede gab es in den Vorlagen der Bieter. Sie waren entweder wenig konkret, brachten keine Visualisierung eher grobe Beschreibungen des Bauvorhabens, oder es fehlten klare Auskünfte über Referenzen, die Auskünfte darüber geben, ob das Unternehmen bereits vergleichbare Projekte umgesetzt hat und somit verlässlich auch für dieses Objekt dasteht.
    Geradezu geschockt reagierten die Ausschussmitglieder auf die Mietpreisvorgaben der Bieter, für den geforderten Saal mit Gastronomie. Er liegt zwischen 44 Tausend und 100 Tausend Euro pro Jahr. Ausschussmitglieder wiesen darauf hin, dass es "vor vielen Jahren" ursprünglich hierfür einen "Mietpreisdeckel" von maximal 24 Tausend Euro geben habe. Ist die Stadt dazu bereit, kann sie es sich leisten, diesen erhöhten Mietpreis dafür Jahr für Jahr zu zahlen? - Nach längerer Diskussion, wurde im Ausschuss darüber abgestimmt. Das Ergebnis war ein "Ja", mit vier Ja- und zwei Gegenstimmen sowie einer Enthaltung. Da nach Ansicht der Ausschussmitglieder mit den weiteren Angaben der Bieter keine klare Entscheidung getroffen werden konnte, wurde über das weitere Vorgehen abgestimmt. Bei einer Enthaltung votierte der Ausschuss dafür, die drei zugelassenen Bieter in eine der folgenden Ausschusssitzungen einzuladen. Im Vorfeld soll ihnen ein von den Ratsfraktionen erstellter Fragenkatalog zugestellt werden, der alle aufgekommen Nachfragen der beinhaltet, zu denen sie Rede und Antwort stehen sollen.
    Das Hotel Stockholm prägt seit dem Jahre 1644 das Stadtbild - nur 30 Jahre, nachdem Rodenberg die Stadtrechte verliehen wurden. Gegründet wurde es damals von einem gewissen Olaf Jansen. Der Wachtmeister stammte aus Schweden, wurde im Krieg verwundet und kam so in die Stadt an der Aue.

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