Seit Jahren geschlossen, steht das ehemalige Hotel "Stockholm"
leer und ungenutzt an exponierter Stelle in der Innenstadt von
Rodenberg. Die Stadt Rodenberg hatte das zum Verkauf stehende Hotel
Stockholm erworben, um die Zukunft des attraktiven Anwesens mit
Blick auf mögliche Investoren nicht aus den Händen zu geben.
Inzwischen steckt das Anwesen in einem Bieterverfahren - und dort
steckt es zunächst fest. In der öffentlichen Sitzung des
Ausschusses für Zukunft der Stadt Rodenberg wurden die aktuellen
Bieter und ihre Eingaben im öffentlichen Sitzungsteil anhand einer
Gegenüberstellung vorgestellt und von den Ausschussmitgliedern
diskutiert. Eine Atmosphäre der Unsicherheit für das weitere
Vorgehen prägte den weiteren Verlauf der Ausschusssitzung, da
ursprüngliche Vorgaben von Bietern nicht eingehalten oder
Rahmenfaktoren sich zwischenzeitlich verändert haben.
Von vier eingereichten Geboten - von "Constructa", "HCRE",
"Hartmann" und "Klindworth" - wurden nur die ersten drei
zugelassen, da "Klindworth" nicht fristgerecht sein Gebot
eingereicht hatte. Zu den wesentlichen Auflagen des
Bieterverfahrens gehörten bestimmte Rahmenbedingungen, die, von
einem Abriss des ehemaligen Hotelgebäudes ausgehend, bei Neubauten
auf dem Areal eingehalten werden sollten: Die Bebauung soll aus
mindestens zwei getrennten Baukörpern mit höchstens drei
Vollgeschossen bestehen, die sich in der baulichen Gestaltung und
Eingliederung in die Umgebung einfügen, ausschließlich der
Vermietung zugeführt und, als besondere Auflage der Stadt, eine
Gastronomie mit Saal für 200 Personen vorhalten, der von der Stadt
angemietet wird. Der vorgegebene Kaufpreis beträgt 450 Tausend
Euro, der auch von allen Bietern eingehalten wurde. Zum Teil
erhebliche Unterschiede gab es in den Vorlagen der Bieter. Sie
waren entweder wenig konkret, brachten keine Visualisierung eher
grobe Beschreibungen des Bauvorhabens, oder es fehlten klare
Auskünfte über Referenzen, die Auskünfte darüber geben, ob das
Unternehmen bereits vergleichbare Projekte umgesetzt hat und somit
verlässlich auch für dieses Objekt dasteht.
Geradezu geschockt reagierten die Ausschussmitglieder auf die
Mietpreisvorgaben der Bieter, für den geforderten Saal mit
Gastronomie. Er liegt zwischen 44 Tausend und 100 Tausend Euro pro
Jahr. Ausschussmitglieder wiesen darauf hin, dass es "vor vielen
Jahren" ursprünglich hierfür einen "Mietpreisdeckel" von maximal 24
Tausend Euro geben habe. Ist die Stadt dazu bereit, kann sie es
sich leisten, diesen erhöhten Mietpreis dafür Jahr für Jahr zu
zahlen? - Nach längerer Diskussion, wurde im Ausschuss darüber
abgestimmt. Das Ergebnis war ein "Ja", mit vier Ja- und zwei
Gegenstimmen sowie einer Enthaltung. Da nach Ansicht der
Ausschussmitglieder mit den weiteren Angaben der Bieter keine klare
Entscheidung getroffen werden konnte, wurde über das weitere
Vorgehen abgestimmt. Bei einer Enthaltung votierte der Ausschuss
dafür, die drei zugelassenen Bieter in eine der folgenden
Ausschusssitzungen einzuladen. Im Vorfeld soll ihnen ein von den
Ratsfraktionen erstellter Fragenkatalog zugestellt werden, der alle
aufgekommen Nachfragen der beinhaltet, zu denen sie Rede und
Antwort stehen sollen.
Das Hotel Stockholm prägt seit dem Jahre 1644 das Stadtbild - nur
30 Jahre, nachdem Rodenberg die Stadtrechte verliehen wurden.
Gegründet wurde es damals von einem gewissen Olaf Jansen. Der
Wachtmeister stammte aus Schweden, wurde im Krieg verwundet und kam
so in die Stadt an der Aue.
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Zukunft des Objekts Hotel Stockholm weiterhin unklar
Mindestens 44 Tausend Euro Miete für Wunschsaal der Stadt
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