Das Theaterstück 'Ohne mich', das am 20.November 2022 um 18 Uhr
im Rathaussaal Bückeburg aufgeführt wird, ist ein
selbstgeschriebenes Werk, inspiriert von den Kriegsereignissen im
Irak und Syrien, dass vom Verein "Interkulturelles Treffen ev" mit
Laiendarstellern realisiet wird. Rushdi Alfatlawi, der Choreograph
und Regisseur des Stückes, lebt seit 2015 in Rinteln. Er hat
langjärige Erfahrung als Regisseur im Irak, in Syrien und anderen
Ländern gesammelt und hat unter anderem am Nationaltheater in
Bagdad gearbeitet. In Deutschland hat er bisher die Stücke
'Albtraum' und 'bullet' auf die Bühne gebracht. Auch bei 'Ohne
mich' arbeitet er - wie bei den beiden anderen Stücken - mit
Laiendarstellern. Die Inszenierung von 'Ohne mich' ist eine
Kombination von Kino und Theater. Sie entstand in Zusammenarbeit
mit dem Verein 'Interkulturelles Treffen e.V., der im September
2020 in Bückeburg gegründet wurde. Ziel des Vereins ist, den
wechselseitig fruchtbaren Austausch der Kulturen zum Wohle der
einzelnen Menschen und der Gesellschaft zu fördern. Die Volksbank
Schaumburg unterstützte den Verein mit einer großzügigen Spende,
mit der der Verein die notwendige technische Ausrüstung für die
Inszenierung zur Verfügung stellen konnte. Der Kulturverein
Bückeburg ermöglicht die Aufführung im Rathaussaal und der
Landkreis Schaumburg hat mit Fahrtkostenerstattung und Verpflegung
während der Proben geholfen.
Autor des Stückes ist Falah Schaker aus dem Irak. Kamera und Ton
werden von Mahdi Alfatlawi gesteuert. Darsteller/innen sind Birgit
Mertens, Muntadher Alfatlawi und Ula Franso. Der Eintritt ist frei.
Die Ereignisse des Stückes finden während der Besatzung im Krieg
statt. Eine Frau wird vergewaltigt und lehnt das Kind und ihre
zukünftige Mutterrolle ab. Der Sohn wird nach seiner Geburt sechs
Jahre lang allein in einem dunklen Lager zurückgelassen und wächst
ohne Fürsorge und Zährtlichkeit auf. Die Mutter schickt ihn
schließlich in eine Nervenheilanstalt, um ihn dauerhaft
loszuwerden. Diese Geschichte ereignet sich so oder ähnlich in
jedem Krieg. In der letzten Szene bricht die Liebe der Mutter zu
ihrem Sohn ihren Hass: es gibt trotz allem zaghafte
Hoffnung auf Zukunft. Die Vergewaltigung zerstört das Selbstgefühl
der Frau und stürzt sie in einen unlösbaren Konflikt. Die
Gesellschaft lehnt das aus der Vergewaltigung entstandene Kind ab.
Sie kann sich deshalb zu dem Kind nicht bekennen, aber sie kann das
Kind auch nicht verstoßen, denn sie ist seine Mutter. Man sagt: im
Krieg stirbt als erstes die Wahrheit. Danach stirbt durch die
angewandte und erlittene Gewalt die Beziehungsfähigkeit.
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Leidenschaftliches Plädoyer für den Frieden
Interkulturelles Treffen zeigt "Ohne mich" / Volksbank und Kulturverein unterstützen
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