Eine Summe von einer Millionen Euro aus dem Haushalt des
Landkreises steht in Aussicht zur Unterstützung der
Landesgartenschau (LGS) 2026 in Bad Nenndorf. Zumindest hat der
Kreistag die Beschäftigung mit einer solchen Förderung in seine
Ausschüsse zur weiteren Beratung verwiesen, nicht zuletzt in den
Haushaltsverhandlungen wird die Frage eine Rolle spielen. "Wir
sehen das sehr skeptisch", erklärte Michael Dombrowski, Sprecher
der Grünen-Fraktion im Kreistag. Der Antrag der Gruppe SPD/FDP eine
Förderung der Landesgartenschau durch den Landkreis zu erwägen,
wurde im Kreistag nicht kurzerhand durchgewinkt. Dombrowski
formulierte für die Grünen die deutlichste Kritik. Empfinde sich
eine Kommune als leistungsstark genug, eine LGS auszurichten, sei
dies ihr erst einmal unbenommen. Der Landkreis sei allerdings
finanziell "nicht in einer solch rosigen Lage", hier ohne weiteres
Unterstützung in dieser Höhe zu leisten. Für das Klinikum nehme er
"sinnvoll investiertes Geld" in hoher Summe in die Hand, weitere
Aufgaben würden anstehen. Um eine Millionen Euro für die LGS
auszugeben müssten an anderer Stelle Ausgaben im Bereich der
freiwilligen Leistungen gestrichen werden. Er sehe nicht, wo hier
Einschnitte vorgenommen werden könnten, so Dombrowski. Trotzdem
werde seine Fraktion zunächst der weiteren Beratung im Ausschuss
zustimmen.
Projekte auch in anderen Kommuenen: Ralph Tegtmeier (SPD) hatte den
Antrag der SPD/FDP-Gruppe zuvor begründet und unter anderem
ausgeführt, dass bisher keine kreisangehörige Kommune in
Niedersachsen eine Landesgartenschau allein bewältigt habe.
Tegtmeier erklärte, dass der Antrag einerseits darauf abziele, Bad
Nenndorf bei der Vorbereitung und Ausrichtung der LGS finanziell zu
unterstützen, andererseits Anreize setze für eigene Projekte der
übrigen Kommunen im Landkreis. Die LGS biete Möglichkeiten der
Tourismusförderung, ihre Wirkung strahle auf den Landkreis aus, sie
sei ein Thema der Kreisentwicklung. Alle Kommunen sollten hierin
eine Chance sehen, so Tegtmeier. Im Antrag wird auf die Bedeutung
des Kurparks in Bad Nenndorf als "überregionaler Anziehungspunkt"
verwiesen, der mit der LGS für die Zukunft aufgestellt werde. Die
Fördervoraussetzungen seien noch im einzelnen zu gestalten,
"sollten sich aber im wesentlichen daran orientieren, die Städte
und Dörfer im Landkreis zur Landesgartenschau 2026 attraktiv und
wahrnehmbar zu gestalten", so der Antrag.
Konzept wird eingefordert: Klaus-Dieter Drewes als Sprecher der CDU
hakte eben hier ein. Eine Millionen Euro "einfach so pauschal zur
Verfügung stellen, ohne Konzept, das geht nicht", so Drewes.
Grundsätzlich sei die CDU zu einer Unterstützung bereit,
schließlich sei eine wirtschaftsfördernde Wirkung mit der Schau
verbunden. Allerdings sei im Ausschuss noch "gehörige Arbeit" zu
leisten, wenn es um die Ausgestaltung der Fördermöglichkeiten für
"konkrete Ansätze" gehe.
Lothar Biege (FDP) verwies auf die Möglichkeiten zur
Wirtschaftsförderung und sah eine ganz Reihe von Anknüpfungspunkten
für andere Kommunen im Kreis wie Bückeburg, Rinteln und Stadthagen.
Ralf Sassmann, Sprecher der WGS, signalisierte ebenfalls
grundsätzliche Bereitschaft zur Unterstützung. Es gelte, die
Konzeption zu betrachten, um dann zu entscheiden, welche Projekte
gefördert werden könnten. Dirk Fischer (AFD) forderte ebenfalls
einen Plan ein, erklärte aber dazu, er werde sich in seiner
Fraktion für eine Unterstützung des Projektes LGS einsetzen.
Förderung wahrscheinlich: Letztlich erfolgte der einstimmige
Beschluss, die Frage im Finanzausschuss zur weiteren Ausarbeitung
zu beraten mit Blick auf den Haushalt 2023. Angesichts der
grundsätzlich ablehnenden Haltung allein der Grünen, ist angesichts
der Mehrheitsverhältnisse zu erwarten, dass es zu einer Förderung
durch den Landkreis kommt.
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Kreis fasst Unterstützung der Gartenschau ins Auge
Antrag SPD/FDP-Gruppe auf Förderung über eine Millionen Euro
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