"Wir können als Gesellschaft und als Landkreis nicht zusehen,
dass der Bedarf größer ist, als das Angebot. Gewalt ist Realität…,"
erklärte Landrat Jörg Farr anlässlich eines Pressetermins zur
Erweiterung des Frauenhauses in Schaumburg. Heidemarie Haunauske,
Geschäftsführerin des Kreisverbandes der AWO Schaumburg, begrüßte
den Beschluss des Kreistages, das bestehende Frauenhaus um vier
Plätze für schutzsuchende Frauen zu erweitern. In einer Kooperation
der AWO mit dem Landkreis und der Kreiswohnungsbaugesellschaft
(Wohnbau), war es gelungen, innerhalb weniger Monate ein Objekt zu
finden, umzubauen und die dringend notwendigen Plätze zu schaffen.
Eine Erweiterung des bestehenden Gebäudes war nicht möglich.
Hanauske zeigte den Anwesenden mit eindrucksvollen Zahlen, wie
wichtig dieser Beschluss für die von Gewalt betroffenen Frauen und
Kinder war. Das bestehende Frauenhaus war das komplette Jahr über
voll belegt, bis Anfang Oktober 2022 konnten deshalb 50 Frauen
nicht aufgenommen werden. "Der Bedarf ist da, in früheren Jahren
mussten wir im Jahr 15 bis 30 Frauen leider abweisen," klärte sie
auf. Möglicherweise sei der hohe Bedarf auf schnelle Intervention
der Polizei im Zusammenhang mit dem Gewaltschutzgesetz
zurückzuführen, führte Hanauske weiter aus. Die Tatsache, dass die
neue Einrichtung barrierefrei ist, freut die AWO-Geschäftsführerin
besonders. "Frauen mit (körperlichen) Einschränkungen sind
signifikant häufiger von Gewalt im sozialen Nahraum betroffen,"
schildert sie statistische Erhebungen. Die Barrierefreiheit sei ehr
selten in Niedersachsen.
"An sich kein erfreulicher Anlass, ein Frauenhaus erweitern zu
müssen,,," Dezernent Klaus Heimann
Für das Gesamt-Umbauvolumen von circa 160.000 Euro, hatte die AWO
die Bewilligung eines Zuschusses von Seiten des Landkreises in Höhe
von 100.000 Euro erhalten. Für die Bewohnerinnen beider Standorte
stehen nun neben den bisherigen fünf Mitarbeiterinnen, zwei
zusätzliche Teilzeitstellen zur Verfügung. Damit wird für die
Bewohnerinnen, teilweise mit kleinen Kindern, eine Betreuung rund
um die Uhr gewährleistet. Die beiden Einrichtungen liegen in einer
Entfernung, die leicht zu schaffen sei, so Heidemarie Hanauske, wo
sie sich befinden, würde aus nachvollziehbaren Gründen natürlich
nicht veröffentlicht. Einen Beitrag für ein wenig" Wohlfühlen" in
der Schutzeinrichtung schaffte die Stiftung "Wir" der Volksbank
Hameln-Stadthagen mit der Spende von zwei Gartenhäusern.
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Frauenhaus Schaumburg um vier Plätze erweitert
Schutz und Hilfe für Frauen und Kinder seit über 35 Jahren
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