1. Bahnhofsgebäude Haste bekommt neue Zukunft

    Dessauer Unternehmen eröffnet hier eine Tagespflege für Senioren

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    Der Architekt Julius Eugen Ruhl konnte nicht ahnen, dass sein Empfangsgebäude vom Bahnhof Haste nach 175 Jahren einer völlig anderen Dienstleitung zugeführt wird. Dort, wo er im Erdgeschoss Räume für die Post, die Schalter für Fahrkarten und das Gepäck sowie die bewirtschafteten Warteräume für die zweite und dritte Klasse, einschließlich der Warteräume für die Kurfürsten, die in Haste auf dem Weg zum Kuren in Nenndorf in die Kutsche umstiegen, einbauen ließ, wird die Burchard Führer GmbH aus Dessau, als neuer Eigentümer des Gebäudes, im kommenden Jahr, mit einem Tag der offenen Tür, eine neue Einrichtung einer Tagespflege für Senioren eröffnen. Was bisher nach außen für viele Passanten eher wie Stillstand wirkte, täusche darüber hinweg, was schon geschehen sei, erläutert Dr. Eike Schmedes als Geschäftsführer des Unternehmens. "Wir sind froh, dass wir nach fünf Jahren endlich richtig loslegen konnten. So lange mussten wir darauf warten, bis eine am Gebäude angebrachte Oberleitungsführung durch die Bahn AG demontiert wurde, obwohl dies am Tag der Kaufvertragsunterzeichnung seitens der Bahn AG als umgehende Maßnahme versprochen wurde. Vorher durften wir keine Sanierungs- und Baumaßnahmen beginnen." Inzwischen seien im Erdgeschoss denkmalgerecht neue Holzfenster eingesetzt worden. Auch das Obergeschoss wird neue Fenster erhalten und saniert, wenn das Gebäude für Außenarbeiten eingerüstet ist. Dort - wo sich ursprünglich Wohnungen für den Gastwirt, den Bahnhofsvorsteher und weitere Bahnbedienstete befanden, sollen Räumlichkeiten für das Personal und die Organisation eingerichtet werden.
    "Inzwischen sind die technischen Gewerke, wie Elektriker und Klempner, am Werk, nachdem alle Räume entkernt und vom Hausschwamm befreit sind und das Dach wieder dicht ist", so Schmedes. "Containerweise Holzabfall und Schutt haben wir entsorgen müssen." Es gehe dem Unternehmen selbstverständlich um eine eigene und neue Nutzung des Gebäudes. Aber nicht nur, wie er betont: "Am Ende geht es auch darum, dem Gebäude eine neue Zukunft durch Nutzung zu geben." Einen genauen Termin für die Einweihung der neuen Einrichtung könne er noch auf keinen Fall benennen. Dafür sind die Zeiten und somit auch die Möglichkeiten der Handwerker zu unsicher. "Aber auf jeden Fall wird die Eröffnung im Jahr 2023 stattfinden", kündigt er an. Auch zu den Sanierungskosten könne er noch keine genauen Zahlen nennen. "Allerdings werden diese auf jeden Fall im siebenstelligen Bereich liegen."

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an