Die Herbstausstellung des Kunstvereins trägt den Titel "Eiserner
Steg 2000". Vom 16. Oktober bis zum 6. November zeigen Andreas
Wald, Jörg Koltermann und Clemens Erlenbach Malerei und Zeichnung.
Die Vernissage ist am Sonntag, den 16. Oktober um 11.15 Uhr in der
Abtei. "Eiserner Steg 2000" ist der Name der Künstlergruppe und
eine Hommage an das berühmte Frankfurter Bauwerk, das Maler wie
Ernst Ludwig Kirchner und Max Beckmann in einigen Bildern über die
Grenzen Frankfurts hinaus bekannt gemacht haben. Eine
Fußgängerbrücke über den Main, die zum Zeitpunkt ihrer Errichtung
ein Symbol für Fortschritt und Zuverlässigkeit war und heute ein
Wahrzeichen und Orientierungspunkt in Frankfurt am Main ist.
Der Name ist topografischer Hinweis auf die Region, in der die drei
Künstler, die sich hier als Gruppe präsentieren, schon immer bzw.
für längere Zeit ihre künstlerische Tätigkeit ausübten - und
zugleich symbolische Anspielung. So wie die bekannte Frankfurter
Fußgängerbrücke zwei Stadtteile verbindet, so beabsichtigen sie,
eine Brücke zu schlagen zwischen ihrem Anliegen und dem
Betrachter.
Clemens Erlenbach, Jörg Koltermann und Andreas Wald waren bereits
gestandene Künstler, die etliche Einzelausstellungen vorzuweisen
hatten, als sie sich im Jahr 2000 zu einer Gruppe zusammenfanden.
Sie stehen für eine bestimmte Richtung der Malerei, die gemeinhin
als Realismus bezeichnet wird. Doch was auf den ersten Blick,
begünstigt durch illusionistische Perfektion und Detailtreue, wie
Realismus aussieht, ist bei genauerem Hinsehen nicht mehr so
eindeutig als solcher auszumachen.
Es ist die besondere Atmosphäre, die den Bildern der Drei das
Wesentliche verleiht. So ist das dargestellte Motiv eigentlich nie
nur Motiv, sondern gerade auch und ganz besonders eine Situation,
eine Stimmung, ein Erlebnis. Die Bilder der Drei erzählen
Geschichten, die objektiv vielleicht nicht einmal sichtbar sind,
und die dennoch präsent, weil fühlbar sind.
Oft spielt die Auseinandersetzung mit der Zeit in den Arbeiten der
drei Künstler eine wichtige Rolle. Während bei Andreas Wald neben
vielen Andeutungen und Hinweisen auf die Historie die
Vergänglichkeit ein immer wiederkehrendes Thema ist, betont Clemens
Erlenbach eine überdauernde Beständigkeit, selbst wenn sie
gefährdet und schon von Spuren des Verfalls gezeichnet ist.
Und Jörg Koltermann konfrontiert häufig Elemente der Vergangenheit
mit der Neuzeit. In gemeinsamen Ausstellungen lassen die drei
Künstler ihre unterschiedlichen Auffassungen in einen Dialog
treten, bei dem es sowohl zur Konfrontation als auch zur
Konspiration kommt, um eins zu zeigen: "Das Ganze ist weit mehr als
die Summe seiner Komponenten."
Zur Einführung spricht der Geschäftsführer des Kunstvereins Ingolf
Heinemann mit Andreas Wald und Clemens Erlenbach. Den musikalischen
Rahmen bildet Sara Göbel mit der Violine. Foto: privat
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„Eiserner Steg 2000“
Künstlergruppe stellt in der Abtei aus
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