Der Kreisverband Schaumburg des Deutschen Roten Kreuzes hat
Vorwürfe über Misshandlungen in seinem Psychiatrischen Pflegeheim
in Steinbergen zurückgewiesen, die Heimaufsicht stellte solche
Vorkommnisse bei ihrer Untersuchung nicht fest. Das DRK hat
Veränderungen in der Leitungsstruktur des Heimes angeschoben,
überprüft Abläufe und intensiviert Fortbildung und Einarbeitung, um
festgestellte Defizite zu beheben.
Die Vorwürfe, dass Mitarbeiter gewalttätig gegen Patienten geworden
seien, hätten sich als "haltlos" erwiesen, wie
DRK-Kreisgeschäftsführer Thomas Hoffmann in einem Pressegespräch
ausführte. Dies habe eine interne sowie die dreitägige Untersuchung
durch die Heimaufsicht in der Einrichtung in der Steinbergen
ergeben, so Hoffmann und Kreisverbands-Pressesprecher Eckhard
Ilsemann. Allerdings hätten sich durchaus eine Reihe von Defiziten
gezeigt, so Hoffmann.
Hintergrund der Stellungnahme sind in der Presse veröffentlichte
Vorwürfe von ehemaligen Mitarbeitern und Angehörigen, die von
Gewalttaten berichteten. Auch eine Anzeige ging ein. Hoffmann wies
nun wie auch schon auf der Kreisverbandshauptversammlung den
Vorwurf von Misshandlungen zurück. Dies habe sich durch die
Untersuchung der Heimaufsicht und interne Überprüfungen
bestätigt.
Allerdings habe es Defizite durchaus Defiziten in der Pflege
gegeben. Nicht zuletzt seien diese durch die Corona-Krise
verursacht worden, welche zu zusätzlichen Belastungen für das
Personal geführt habe. Aber auch die Führungsstrukturen seien
unzureichend gewesen, es habe an Dienstplansicherheit gefehlt,
gerade in der Corona-Zeit seien Fortbildung und Einarbeitung zu
kurz gekommen. Diese Gemengelage habe zu Überforderungen bei den
Mitarbeitern geführt.
"Wir wollen eine gute Pflege haben" betonte der Geschäftsführer.
Entsprechend, auch mit Unterstützung von externer Beratung, führe
man nun eine Reihe von Veränderungen ein. Teils habe das DRK diese
auch schon vor längerer Zeit aufgegleist, diese würden jedoch ihre
Zeit brauchen, bis sie greifen, wie Hoffmann und Heike Hamann, die
Betriebsratsvorsitzende der Einrichtung schilderten. "Wir stärken
die Pflegedienstleitung", erklärte Hoffmann. Hier wird die
Leitungsebene personell ausgebaut, Zuständigkeiten klarer gefasst.
So soll das Qualitätsmanagement konsequenter ausgeführt werden.
Einarbeitung, Fortbildung, Teambildung-Mmaßnahmen und
Praxisanleitung sollen wieder intensiver betrieben und nachgeholt
werden. Das Fallpauschalen-Management in den Griff bekommen werden.
Seien die Patienten falsch eingeordnet, würden auch zu wenig
Stunden zur Betreuung, letztlich zu wenig Personal zur Verfügung
stehen. Was wiederum Stress und zusätzlich Belastung im verfügbaren
Team nach sich ziehe, wie Hoffmann erklärte. Schwerpunkte bei den
Fortbildungen seien beispielweise Deeskalationstechniken bei
provokativem Verhalten von Bewohnern, Fallbesprechungen bei
verschieden Erkrankungen. Die Dienstpläne sollen verbessert werden.
Hoffmann ist nun als alleiniger Vorstand des DRK auch für das
Pflegeheim direkt zuständig, auch in der Vorstandsstruktur nahm der
Kreisverband Veränderungen vor.
Foto: bb
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DRK weist Misshandlungsvorwürfe zurück
Externe und interne Untersuchung / Verbesserungen angeschoben
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