In der vergangenen Woche fand im Rathaussaal der von Bürgermeister Oliver Theiß organisierte "Energiegipfel" statt (Wir berichteten darüber). Neben einem sehr aufschlussreichen Vortrag vom Geschäftsführer der Stadtwerke Schaumburg-Lippe, Dirk Rabeneck, sowie einem kurzweiligen Ausflug in die Möglichkeiten des Energiesparens durch Gerhard Barmeier von der Energieagentur Schaumburg, kamen auch die circa 50 anwesenden Besucher zu Wort. Neben Fragen zur möglichen Rücknahme der Gasumlage, der Nutzung einer sogenannten "Strom-Cloud" (Speichern im Sommer - Verbrauchen im Winter - Ergebnis: Kann nicht umgesetzt werde), wurde Bürgermeister Theiß mit der Frage konfrontiert, ob die Stadt sich Gedanken darüber gemacht habe, im Winter für Menschen, die sich die hohen Energiekosten nicht leisten können, sozial Schwache, sowie für Menschen mit geringen Einkommen, Wärmeräume zu schaffen. Theiß antwortete zunächst ehr zurückhaltend: "Unsere Aufgabe besteht zurzeit in der Aufklärung und der Beobachtung der Entwicklung. Wenn es erforderlich werde, so werden Räume geschaffen, wenn es geht." Im Gespräch mit dem Schaumburger Wochenblatt betonte das Stadtoberhaupt, dass sich er und sein Team daraufhin mit diesen Überlegungen vertraut gemacht haben. Schnell sei man zu dem Ergebnis gekommen, dass dieser Wunsch kaum realisierbar wäre. Den Grund dafür hatte Dirk Rabeneck bereits in seinem Vortrag beim Energiegipfel genannt. Sollte es im Verlauf der kalten Jahreszeit zu einer Gasknappheit kommen, seien zuerst die circa 2.500 Unternehmen in Deutschland von einer Reduzierung betroffen, deren Gasverbrauch über 10 Megawatt/Stunde liege. Das könne bis zur Abschaltung führen. Diese Unternehmen verbrauchen derzeit etwa 45 Prozent der gesamten Gasmenge in Deutschland. Im Rahmen der sogenannten dritten Stufe, der Notfallstufe, würden als wirklich letzte Verbraucher die Privathaushalte betroffen sein. An der Stelle machte Oliver Theiß deutlich:" Wenn wir so weit sind, dann hat auch die Stadt kein Gas mehr, um Räume zu heizen." Sehr wohl sei die Verwaltung derzeit im Kontakt mit Institutionen, die gasunabhängige Heizformen nutzen würden und über geeignete Räume verfügten, die Zahl sei jedoch sehr überschaubar.
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Wärmeräume in Stadthagen?
Bürgermeister beantwortet offene Frage
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