Der Rintelner Rat hatte sich eine Menge vorgenommen. 26
Tagesordnungspunkte plus Mitteilungen der Bürgermeisterin, Anfragen
und Bürgerfragestunde. Das alles war nur zu bewältigen durch eine
straffe Führung des Ratsvorsitzenden Gerald Sümenicht. Auf
Nachfrage von Antje Rinne (RI) zu Heckenrodungen im Heckenweg
stellte Lange fest: "Das Bauordnungsamt ist schon dran!" Auch auf
Rinnes Frage nach "bewegten Werbeanlagen" wie etwa "aufgepustete
Wackelmänner" verwies Lange auf das Ordnungsamt, das sich kümmern
werde. Im Laufe der Sitzung stellte Veit Rauch (CDU) fest, dass das
Bundesförderprogramm zur Sanierung kommunaler Sport-, Jugend- und
Kultureinrichtungen ein echtes "Gottesgeschenk", wodurch das
Rintelner Hallenbad möglicherweise erschwinglich für die Stadt
Rinteln saniert werden könne. "Nein" sagte der Rat zu einer von der
RI-Fraktion geforderten "Rinteln App", einsetzen will sich die
Verwaltung allerdings für eine Reaktivierung der Bahn-Haltestelle
Deckbergen.
Herzensangelegenheit Hybridsitzung
Eine echte Herzensangelegenheit für Heinrich Sasse (WGS) war die
"Änderung der Hauptsatzung" mit der Möglichkeit, hybrid an
Ratssitzungen teilzunehmen. Er warb dafür und die Stadt hatte einen
Kompromissvorschlag ausgearbeitet, der die erforderliche
Zweidrittel-Mehrheit erhalten sollte. So können beispielsweise bei
gesundheitlichen Einschränkungen, aus beruflichen Gründen oder bei
Gründen der Betreuung von Angehörigen oder Kindern Ratsmitglieder
online an einer Ratssitzung teilnehmen.
Am 10. Oktober ist Bürgerbeteiligung
Es war die RI-Fraktion im Rintelner Rat, die beantragt hatte, dass
das Radverkehrskonzept erneut vorgestellt werden soll und deren
Anregungen und Bedenken dann noch einmal in das Konzept
eingearbeitet werden sollen. Bürgermeisterin Andrea Lange freute
sich, dass seitens der Bürgerinnen und Bürger ein so großes
Interesse am Radverkehr bestehe und kündigte für den 10. Oktober
eine Info-Veranstaltung für das Konzept an. Einig war sich der Rat
auch, dass der Antrag der SPD "Die Sonne scheint auf alle Dächer -
nutzen wir sie!" weiter vorangetrieben werden soll. Allerdings
kritisierte Kay Steding (CDU), dass es an einer schnellen Umsetzung
von Maßnahmen in dieser Richtung bislang scheitere. Warum das so
ist, dass erklärte Baudezernent Stefan Eggert-Edeler: "Die Statik
der Dächer muss geprüft werden, mögliche Verschattung muss
ermittelt werden, die Elektroinstallation muss passen und zusammen
mit den Stadtwerken wird jetzt beim Dorfgemeinschaftshaus
Hohenrode, beim DGH und Kita Schaumburg, beim Bauhof und anderen
Objekten geprüft, ob PV-Anlagen möglich sind!"
Langer Leidenweg
Verkehrslärm durch Rambo-Motorradfahrer ist seit Jahren ein
Problem, besonders an der Kreisstraße 74, der "Stolzenegge" in
Westendorf. Antje Rinne (RI) hatte deshalb Vorschläge unterbreitet,
wie man die Verkehrssituation an der K 74 in den Griff bekommen
könne. Sie sprach von einem langen "Leidensweg", den man dazu
bereits gegangen ist. Unterstützung erhielt sie von Heinrich Sasse
(WGS), der fast schon traumatische Situationen mit Motorradfahrern
auf der K 74 erleben musste. Die Stadt will nun prüfen, ob
Kurvenrandbepflanzungen mit Sichteinschränkungen die
Geschwindigkeit bremsen können und der Landkreis soll die
Einbringung von Fahrbahnschwellen oder besonderen Markierungen
prüfen. Immerhin gab es in den letzten zehn Jahren auf der K74 60
Unfälle, von denen 23 mit Personenschaden waren. 62 Prozent davon
waren Motorradfahrer.
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Entscheidungen im 10-Minuten-Takt
Glasfaser kommt, Wackelwerbung soll weg und Sitzungen werden "hybrid"
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