1. Bürgermeister beugt sich Bevölkerungswillen

    Klimaausschuss mit großem Publikum / Ratsgremium stimmt für Erhalt der Linden

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    Mit viel Emotionen wurde in den vergangenen Wochen über die Planungen der Stadt, die Bäume in der Innenstadt durch neue zu ersetzen, gestritten und diskutiert. Nun hat sich der Klima- und Umweltausschuss (KUA) in einer Sondersitzung erneut zum Thema beraten und die Beweggründe der Planungen erklärt. Die überraschende Kehrtwende kam dann vom Bürgermeister, der für kompletten Erhalt der Bäume, im Sinne des Bürgerwillens, plädierte. Nach der Empfehlung des KUA votierte auch das Ratsgremium diesen Vorschlag, die Bäume bleiben stehen. Volles Haus im Großen Rathaussaal: Diese denkwürdige Sitzung des KUA sollte sich ausschließlich um das Thema "Kaiserlinden" drehen, rund 100 Bürger waren gekommen, um der Sitzung beizuwohnen und von ihrem Rederecht Gebrauch zu machen. Vorsitzende Cornelia Laasch (Grüne) begrüßte die Anwesenden einleitend: "Die Planungen haben Unruhe hervorgerufen. Die Fußgängerzone ist das Wohnzimmer der Stadt, da ist es berechtigt, dass Bürger sich darüber Gedanken machen". Björn Sassenberg, Fachgebietsleitung Planen und Bauen, erklärte den Prozess seit vergangenem Juli bis zu Entscheidung im Februar, die Bäume auszutauschen: Ursächlich waren massive Verwerfungen im Pflaster. Mit dem Planungsbüro sei der Entschluss gefallen, die Baumquartiere zu vergrößern und mit Sitzgelegenheiten und Unterpflanzungen aufzuwerten. "An sich sind die Bäume gesund, zeigen leichte Anzeichen von Stress, jedoch sorgen die Extremstandorte für eine geringere Lebenserwartung", so Sassenberg. Diese Problematik habe zu einer erneuten Abwägung geführt, die schlussendlich in der langfristig wirtschaftlicheren Variante - dem Austausch der Bäume - resultiert ist. Der Förderantrag wurde bereits davor gestellt. Förderfähig sei sowohl die Überarbeitung der Quartiere als auch der Austausch der Bäume. Der größte Kostenfaktor der Maßnahme, die in Gänze mit rund 400.000 Euro bemessen ist, sei die Arbeit am Untergrund. Da ein Austausch der Bäume in den kommenden Jahren absehbar sei, müsse die Stadt dann erneut Geld in die Hand nehmen, nun könnte in einer Maßnahme eine langfristige Lösung erzielt werden; die Vorteile für den Austausch würde überwiegen. Dennoch habe die emotionale Diskussion sowie der Widerstand aus der Bevölkerung zum Nachdenken geführt, in einer Aufarbeitung dieser Entwicklungen habe die Verwaltung zum Kompromiss gefunden, lediglich sechs Bäume auszutauschen. Damit könne ein Teil der Linden - mehrere vor dem Eiscafé sowie weiter oben beim Schuhgeschäft - erhalten bleiben und aus der Öffnung der anderen Baumscheiben Schlussfolgerungen zum Wurzelwachstum gezogen werden.**Lesen Sie weiter im Innenteil auf Seite 23.**

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