1. Besondere Kammer-Musiker nach Bückeburg locken

    Kulturverein resümiert das vergangene Jahr / Ausblick auf wegweisende Neuerungen

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    In seiner Jahreshauptversammlung hat der Bückeburger Kulturverein auf die vergangene Saison geblickt und einen Ausblick auf das kommende Jahr gewagt: "Wir haben einige Neuigkeiten, die Sie interessieren werden", verspricht Vorsitzender Alexander Fürst zu Schaumburg-Lippe gleich zu Beginn den Mitgliedern. Doch zunächst berichtete Geschäftsführerin Johanna Harmening über das vergangenen Jahr 2021: Von geplanten 20 Veranstaltungen der Saison 2020/2021 konnten aufgrund der Pandemielage lediglich neun durchgeführt werden. Für die Reihe Unterhaltung zum Abheben wurde bei zwei Events ein Kompromiss gefunden und zwei Vorstellungen angeboten, die dritte Veranstaltung der Reihe musste leider ausfallen. "Die Künstler waren hier sehr flexibel", konstatiert Harmening. Zwei Sinfonie- und zwei Kammerkonzerte hätten im Rathaussaal stattgefunden - zwar auf einer umgebauten Bühne, "das tat dem Genuss aber keinen Abbruch". Eine besonders schöne Veranstaltung war das Kindertheater "Das Sams feiert Weihnachten", das für alle Schüler der Grundschule am Harrl - 300 Kinder insgesamt - exklusiv aufgeführt wurde. Unterstützt wurde die Veranstaltung seinerzeit von der Sparkasse mit 1500 Euro. Die angebotenen Aktivitäten des Kulturvereins zusammen mit dem Förderverein der Stadtbücherei seien sehr gut angenommen worden. Mit rund 50 Mitgliedern ging die Reise nach Emden und die Niederlande; im Juli vergangenen Jahres wurde zudem am Theatermarkt in Bielefeld teilgenommen und interessante Gespräche mit Agenturen und Künstlern geführt. "Diese gewonnenen Informationen werden wir in den neuen Saisonplan einfließen lassen", verspricht Hamening. **Solide Finanzen und gute Nachfrage** Aufgefallen sei den Verantwortlichen, dass derzeit viele Abonnenten aus gesundheitlichen Gründen kündigen würden. Die Nachfrage nach Abos für den Kulturverein sei aber weiterhin hoch, sogar eine Steigerung werde hier noch erwartet. Schatzmeister Udo Bokeloh konnte über solide Finanzen berichten: Das Eigenkapital des Vereins belaufe sich auf rund 76.000 Euro, habe sich in der vergangenen Saison jedoch nicht so stark entwickelt wie im Vorjahr. Das sei damit zu erklären, dass die Hauptaufwandsposten die Veranstaltungen darstellen. "Desto mehr und kostspieliger, desto höher die Ausgaben", so der logische Schluss. Die neun Veranstaltungen in 2021 hätten Ausgaben von rund 26.900 Euro verursacht (Vorjahr: Vier Veranstaltungen, 1600 Euro). Bei Durchführung eines vollen Programms werden sich folglich auch die Ausgaben wieder erhöhen. "Wir sind als Verein nicht gewinnorientiert und werden den Gewinn wieder für Veranstaltungen einsetzen", erklärt Bokeloh weiter. "Wir sind gut darauf vorbereitet und können auch höhere Ausgaben stemmen", dennoch müsse beachtet werden, dass auch die Raum- und Energiekosten steigen werden. Wurde auf der Jahreshauptversammlung im vergangenen Jahr noch über eine Beitragsanpassung diskutiert, sollte diese jedoch erstmal ausgesetzt und erst im kommenden Jahr erneut zur Sprache kommen. Die Kassenprüfung ergab keinerlei Beanstandungen, der Vorstand wurde einstimmig entlastet. **Hochkarätige Neuzugänge** Gespannt warteten die Mitglieder nun auf die angekündigte Neuerung: Alexander Fürst zu Schaumburg-Lippe berichtete, dass es gelungen sei, die "Vox Luminis", ein hochkarätiges belgisches Vokalensemble, im Rahmen der A-capella-Woche im kommenden Jahr nach Bückeburg zu holen. "Das wird garantiert ein großes Highlight auf hohem Niveau - eine Klasse für sich", stellt der Vorsitzende in Aussicht. Doch es wird noch besser: Auch das Kammermusikangebot werde komplett neu aufgestellt: Im Austausch mit Boris Kusnezow wurde beschlossen, ab Herbst 2023 immer mittwochs Kammermusikabende einzurichten. "Durch seine besonderen Kontakte wie Kusnezow echte Stars nach Bückeburg bringen und auch selbst spielen". Mit Duo-Auftritten, Ensembles und vielleicht sogar einem Kammerorchester, im Festsaal des Schlosses, wird das Kammermusikangebot eine deutliche Aufwertung erleben. "Wir sind bestens dafür aufgestellt und haben ein jährliches Budget von 50.000 Euro angesetzt. Auch Aboangebote wird es geben", so Alexander Fürst-zu Schaumburg-Lippe. Gesponsert wird die Reihe durch die IMAS. "Das wird Bückeburg wieder stärker auf die Landkarte bringen und besondere Künstler herlocken". **Eigener Internetauftritt** Eine letzte Botschaft des Vorstandes geht ebenfalls gen Fortschritt: "Wir haben beschlossen, das Internetschattendasein zu beenden", so die Ankündigung. Auf der Homepage der Stadt sei der Kulturverein lediglich eine Fußnote, es werde höchste Zeit für einen eigenen Auftritt, um Programm und mehr adäquat präsentieren zu können. "Schließlich sind wir der beste Kulturverein weit und breit". Wann die Seite fertig werde, stehe noch nicht fest, jedoch soll die anschließende Pflege in Eigenregie realisiert werden. "Meines Erachtens sind wir zehn, 15 Jahre zu spät dran, aber es wird. Wir brauchen etwas, was die Menschen informiert", so das Fazit des Vorstandes. Foto:nh

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