Als eine besondere Erfolgsgeschichte kann der diesjährige Tag des offenen Denkmals rund um Nenndorf, Rodenberg und Umgebung beschrieben werden. Die insgesamt 22 geöffneten Denkmäler und zusätzlichen Informationsstellen verzeichneten regen bis sehr regen Besuch. Immer wieder wurde von den Eigentümern, Verwaltern und Infostandbeschickern ein durchweg großes Interesse an dem Speziellen und den Besonderheiten der unterschiedlichsten Gebäude, Parks und Gärten, sowie ganz neuen Angeboten zum Tag des offenen Denkmals bescheinigt. Besonders auffallend sei die große Zahl von Familien mit Kindern gewesen, in denen seitens der Eltern und auch Großeltern der große Wunsch vorherrschte, nicht nur selbst etwas zu entdecken, sondern vor allem auch den Kindern die Freude an dem Entdecken zu vermitteln. Der weit geöffnete Zugang zum Park der Ritterburg von Münchhausen in Apelern beispielsweise wirkte auf viele Besucher sehr beruhigend, wie sie selbst auf Nachfrage wiederholt schilderten. Hierzu verhalf auch der Anblick des ruhig daliegenden Wassergrabens um das Gebäude. Auch das Rodenberger Wahrzeichen, die Windmühle, konnte sich über mangelnden Besuch nicht beklagen. Der Verein Museumslandschaft hatte für diesen Tag zusätzliche Ideen eingeplant, die wiederum für alle Altersgruppen ganz unterschiedliche Erlebnisse ermöglichte. Mit der Aktion "Kunst in der Mühle" boten gleich zwei Künstlerinnen farbliche Reize für die Betrachter, während der Arbeitskreis Astronomie des Vereins mit dem Fernrohr einen besonderen Blick auf die schwarzen Flecken der Sonne ermöglichte. Eine Besucherin begann das Herz zu klopfen, als sie die Rodenberger Mühle betrat, wie sie selbst erklärte. Ausgelöst wurde das Herzklopfen durch den Anblick von den ihr sehr geläufigen Gegenständen, die ihr Mann und sie über viele Jahre in der eigenen Bäckerei Reese, Lange Straße 62, in Rodenberg zum Backen einsetzten. Jetzt gehören sie zur ständigen Ausstellung in der Mühle. 1961 hat Helga Reese mit ihrem Mann Walter die Bäckerei von dessen Großeltern übernommen. Fünfzig Jahre arbeiteten sie in ihrer Bäckerei, später gemeinsam auch mit ihrem Sohn Niels. Ihre Brötchen waren sehr beliebt. Insgesamt 150 Jahre gab es diesen Bäckerstandort in Rodenberg, "bis der Backofen im Jahre 2014 nicht mehr mitmachte" und ein Brand die Backstube zerstörte, berichtet Helga Reese bei ihrem Rundgang in der Mühle. Sie habe noch viele Gegenstände aus der Bäckerei bei sich aufgehoben, die sie ebenfalls dem Museumsverein übergeben möchte, kündigte sie an.
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Tag des offenen Denkmals ist eine Erfolgsgeschichte
Helga Reese entdeckt eigene Arbeitsgeräte aus der Backstube
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