1. Gymnasiasten diskutieren mit Landtagskandidaten

    Kurzeitige Irrungen wegen der Formulierung der Einladung

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    Am 9. Oktober findet in Niedersachsen die Landtagswahl statt. Die Wahl gilt als ein wichtiges Stimmungsbarometer, insbesondere in einer Zeit, in der es in der Bundespolitik heftig rumort. Das Ratsgymnasium Stadthagen (RGS) hatte im Rahmen des Politikunterrichtes eine Podiumsdiskussion organisiert, zu der die Schule vier der insgesamt acht Direktkandidaten eingeladen hatte. In der mit zwei Schulstunden geplanten Veranstaltungen sollten die älteren Jugendlichen und junge Erwachsenen gut auf die bevorstehende Wahl vorbereitet werden sowie die Möglichkeit erhalten, vor der Wahl einmal ein direktes Wort an die Kandidaten der vier Parteien mit derzeitiger Regierungsverantwortung in Bund und Land zu wenden. Ein Kandidat einer nicht eigeladenen Partei (die Person ist dem Schaumburger Wochenblatt bekannt) wandte sich daraufhin an den Landkreis Schaumburg und kritisierte das Verhalten mit dem Hinweis auf ein erlassmäßiges Verbot für eine solche Veranstaltung innerhalb von vier Wochen vor der Wahl. Die Schule reagierte prompt und lud die Angehörigen von CDU, SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen wieder aus. In einem dem SW vorliegenden Brief wird der Grund für die Ausladung ausführlich erläutert. **"Eine Podiumsdiskussion in der Schule mit allen acht Kandidaten wäre außerdem gar nicht möglich gewesen", Angelika Hasemann, Schulleiterin des Ratsgymnasiums** Alternativ konnten alle acht Kandidaten der Schule einen "Steckbrief" zukommen lassen, in dem sie sich selbst sowie ihre politischen Ziele vorstellen konnten. Nicht alle machten von diesem Angebot Gebrauch. Bereits am Tag der Absage der Veranstaltung hatten sich Lehrer des RGS erneut und eingehend mit der Erlasslage beschäftigt, da waren die Absagen jedoch bereits versandt. Dabei stellten sie fest, dass in einer aktuellen Neufassung der Rechtsvorschrift der oben genannte Verbotspassus gestrichen worden war. Umgehend lud die Schule die vier Kandidaten am nächsten Morgen erneut ein. Colette Thiemann, Dr. Imke Hennemann-Kreikenbohm, Jan-Philipp Beck und Robin-Pascal Stalica sagten gern zu. **" Für den Fehler bin ich ganz allein verantwortlich"** stellt Angelika Hasemann unumwunden fest "Wir konnten den Irrtum jedoch sehr schnell heilen!"** Während in der Aula des RGS rege mit den anwesenden Politikern diskutiert wurde, erschien der Direktkandidat der Freien Wähler, Andreas Paul Schöniger vor der Schule und forderte die Teilnahme. Schulleiterin Angelika Hasemann stellte sich zu einem persönlichen Gespräch vor dem Haupteingang zur Verfügung. Beide Seiten vertraten dabei vehement ihren Standpunkt, wobei sich Angelika Hasemann auf die geltende Erlasslage sowie ihre darüber hinaus gehende Entscheidungsfreiheit berief. Der Direktkandidat der Freien Wähler warf ihr indes mangelndes Demokratieverständnis vor, wenn eine zur Wahl zugelassene Partei sich nicht ebenso präsentieren dürfe, wie die anderen. Der Bitte, das Schulgelände zu verlassen, kam Schöniger nach kurzen Einwand nach.

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