Leider haben wir mit der Stadtverwaltung, in dem Fall mit Einwohnermeldeamt in Stadthagen, eine sehr ähnliche Situation Erfahrung gemacht. Da wir Anfang Februar eine Flugreise gebucht hatten, haben wir am 11. Februar versucht einen Termin zwecks Beantragung eines Kinderreisepasses online zu buchen. Das Tool an sich ist recht simpel und gut zu verstehen, allerdings wurde schnell klar, dass wir keinen Termin vor Mai bekommen würden und der Flug startet bereits am 3. Mai 2022. Also griffen wir zum Telefon und hatten nach etwa 15 Telefonaten (mehrfache erfolglose Anrufversuche inbegriffen), mehreren verschiedenen Gesprächspartnern und vier Stunden Zeitaufwand endlich einen Termin für den 22. März bekommen. Schriftlich konnte man den Termin leider nicht bestätigen, daher habe ich bei der Absprache mehrfach das Datum wiederholt und mich vergewissert, dass wir uns richtig verstehen. Am 22. März sind mein Mann, mein Sohn und ich überpünktlich in der Stadtverwaltung erschienen, an der Info wurden wir dann jedoch abgespeist: "Ich habe Sie hier nicht auf der heutigen Terminliste stehen, heute können sie daher keinen Reisepass für Ihr Kind bekommen." Einen neuen Termin hätten wir sicherlich nicht mehr pünktlich bekommen, deswegen blieben wir hartnäckig und bestand darauf, dass wir einen Termin hätten und es doch wohl möglich sein muss, diesen Ausweis zu bekommen. Kinderreisepässe werden vor Ort bei dem Termin gedruckt und mit einem Foto versehen. Nach einigen Minuten hieß es, dass wir in 45 Minuten wieder kommen sollten, dann könnte man uns vielleicht helfen. Wir kamen also wieder, wurden dann tatsächlich nach weiteren 15 Minuten Wartezeit nach oben geschickt und standen erneut fünf Minuten im Flur vor dem besagten Büro der Sachbearbeitung. Die Dame machte einen lustlosen und genervten Eindruck auf uns, schloss das Zimmer auf und bat uns herein. Bevor wir irgendetwas sagen konnten, sagte sie in einem unfreundlichen, fast scharfen Ton: "Ihnen ist schon klar, dass das eine Ausnahme ist, und dass andere Leute jetzt wegen Ihnen warten müssen. Das nächste Mal machen Sie gefälligst einen Termin und kommen nicht einfach so dreist hierher." Jetzt fehlten uns Worte. Mein Versuch mich zu erklären, dass wir doch einen Termin hatten, wurde direkt unterbunden mit den Worten: "Das ist mir jetzt egal, ich mache Ihnen jetzt den Ausweis." Am Ende hat das ganze Prozedere keine fünf Minuten gebraucht, wir hielten den Ausweis in Händen und das ist was zählte. Allerdings ist der Ärger groß, wenn man gefühlt behandelt wird, wie der letzte "Dreck". Nicht jeder hat die Zeit sich stundenlang an mehreren Tagen um einen Ausweis zu kümmern, die meisten Leute müssen auch noch mal arbeiten. Wir für unseren Teil haben aus der misslichen Lage gelernt und werden den Termin für die Verlängerung des Reisepasses dann schon mal im November online buchen, nicht dass wir uns wieder "vordrängeln" müssen. Familie Krötzsch Am Helsengrundbach 15 31655 Stadthagen OT Wendthagen-Ehlen
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Leserbrief
Thema: Digitale Terminvergabe Verwaltungen, Seite 3 SW 27.08.22
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