1. Ohne finanzielle Hilfe geht es nicht

    Geplante Verteilzentren sind nicht die Lösung für die Tafeln

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    Die Tafeln verzeichnen immer mehr Zulauf.‭ ‬Die Lebensmittelspenden reichen aber bei weitem nicht aus,‭ ‬erklärt Heidi Niemeyer als Koordinatorin der vier DRK-Tafeln im Landkreis Schaumburg, anlässlich einer Spendenübergabe des Landfrauen Kreisverbands Schaumburg, in Höhe von‭ ‬1.000‭ ‬Euro.‭ "‬Wir brauchen die Spenden sehr,‭ ‬sehr dringend,‭ ‬damit wir fehlende Lebensmittel dazukaufen können.‭ ‬Wir haben zu wenig Lebensmittel, für zu viele Bedürftige‭"‬,‭ ‬beschreibt Niemeyer die Situation.‭ ‬Die Pläne des Landes Niedersachsen,‭ ‬den Mangel an Lebensmitteln durch die Einrichtung von Verteilzentren für die Tafeln zu verringern,‭ ‬sieht die Koordinatorin eher skeptisch.‭ ‬Und das aufgrund der Erfahrungen mit dem Verteilzentrum in Bremen. Bis zu drei Logistikzentren dieser Art sollen nach den Vorstellungen des Landes in Niedersachsen entstehen.‭ ‬Dort könnten Großspenden von Lebensmittelherstellern zentral angenommen und an die einzelnen Tafeln in Niedersachsen ausgegeben werden.‭ ‬Die Standorte liegen dafür noch nicht fest.‭ ‬Uwe Lampe,‭ ‬der Vorsitzende des Landesverbandes und Gründer der Tafel Springe äußerte inzwischen drei Wunschstandorte,‭ ‬die er in der Region Hannover,‭ ‬im Nordwesten Niedersachsens und in der Nähe von Bremen sieht.‭ ‬Der Wunstorfer Tafel-Chef und stellvertretender Vorsitzender des Landesverbands,‭ ‬Frank Löffler,‭ ‬hat sich inzwischen positiv geäußert und Wunstorf als einen Standort für ein Verteilzentrum ins Spiel gebracht. ‭"‬Ich kenne nur wenige Tafeln,‭ ‬die dieses Angebot wahrnehmen.‭ Die kommen ‬eher auch aus der Nähe Bremens. Wir fahren nicht nach Bremen.‭ ‬Der Weg ist zu weit.‭ ‬Und bei den gestiegenen Spritpreisen schon gar nicht‭"‬,‭ ‬so Niemeyer.‭ ‬Außerdem beanstandet sie die Vorgehensweise des Bremer Lagers.‭ "‬Das Verteilzentrum ist für mich einfach tabu.‭ ‬Für jede Palette Ware die wir haben möchten,‭ ‬fordert die Einrichtung zehn Euro von uns,‭ ‬obwohl es gespendete Ware für die Tafeln ist. Dazu kommt, dass wir‭ ‬selbst noch‭ ‬Ware von uns mitbringen sollen,‭ ‬die uns‭ ‬dann wiederum fehlt.‭ Und der Supergau dabei: Wir sollen Waren vor dem Verfall von dort mitnehmen, auch wenn wir dafür keinen Bedarf haben - und müssen sie ebenfalls mit 10 Euro pro Palette bezahlen." ‬So könne man ihrer Ansicht nach mit den Tafeln nicht umgehen.‭ "‬Sie‭ ‬sollen uns helfen und ergänzen und nicht noch Geld für die Ware‭ mit dem Argument ‬verlangen, dass sie das Geld für den Unterhalt des Verteilzentrums benötigen.‭"‬ Oftmals werde auch Ware angboten, die nicht die Zielrichtung der Tafel entspricht. Niemeyer: "Was nützt mir eine Palette Chips oder Legosteine. Die Kinder mögen sich darüber freuen. Aber diese Spenden machen nicht satt und ersetzen nicht die notwendige Frischware wie Gemüse und Obst zum Beispiel." Daher sei sie sehr froh über die finanziellen Spende, wie die der Landfrauen. Sie geben den Tafeln die Möglichkeit gezielt nach Bedarf einzukaufen, ohne weite Wege zu einem Verteilzentrum zurücklegen zu müssen, was immer von Ehrenamtlichen geleistet werden müsste.‭

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