Um die Causa Stadtbäume geht es munter weiter in der Innenstadt: Noch bis Ende kommender Woche liegen die Unterschriftenlisten, unter anderem in der Bücherei Scheck, aus, in der Bürger sich für den Erhalt der Linden aussprechen können. Die Initiatoren der Aktion haben derweil weitere Pläne geschmiedet, wie in den kommenden Wochen weiter verfahren werden soll. In der Buchhandlung Scheck geht es seit mehr als zwei Wochen wie im Taubenschlag zu - nicht nur wegen des nahenden Schulanfangs wurde "die Bude eingerannt", sondern auch wegen der laufenden Unterschriftenaktion. "Es waren sehr, sehr viele hier, um zu unterschreiben", erinnern sich Inhaberin Kerstin Lorenzen und ihr Team. Karlheinz Soppe, ehemaliger Bauamtsleiter der Stadt, verwaltet die Listen gemeinsam mit seinen Mitstreitern, dem ehemaligen Bürgermeister Reiner Brombach sowie der ehemaligen Bürgermeisterin Edeltraut Müller sowie Hans-Jürgen Müller, Hedda Reinke, Ursula und Wilhelm Gerntrup. Mehr als 2500 Unterschriften seien inzwischen zusammengekommen, informieren Soppe und Brombach auf Nachfrage. "Das ist wirklich ordentlich", so Soppe. "Überall,wo wir mit unseren Anliegen vorsprechen, rennen wir offene Türen ein", bestätigt auch Wilhelm Gerntrup. Zudem wäre mit falschen Argumenten gearbeitet worden, unter anderem zum Zustand der Bäume und der Beschaffenheit des Untergrundes. **Entscheidung revidieren** Nach Abschluss der Unterschriftenaktion sollen die Unterschriften an den Bückeburger Bürgermeister Axel Wohlgemuth übergeben werden, mit der Bitte, dass diese Entscheidung im Rat erneut beraten würde. Und dann? "Wir hoffen auf die Vernunft und Einsicht der Stadt, dass diese falsche Entscheidung revidiert wird", ist sich die Gruppe einig. Alternativ seien sie bereit, auch rechtliche Schritte einzuleiten - in Form eines Bürgerbegehrens. Eine Vertretung der Gruppe müsste dieses bei der Stadt beantragen, bei einer Bürgerzustimmung von zehn Prozent - in Bückeburger Fall rund 1450 Bürger, die den Antrag unterzeichnen müssten - müsse dann aufgrund des zulässigen Begehrens von der Stadt ein Bürgerentscheid eingeleitet werden. **Bürgerentscheid wäre verbindlich** Wenn in diesem Bürgerentscheid 20 Prozent der Wahlberechtigten gegen die Fällung der Linden stimmt, kann der entsprechende Beschluss gekippt werden, erklärt Alt-Bürgermeister Brombach. Bürgerentscheide sind verbindlich und einem gleichlautenden Beschluss der gewählten kommunalen Vertretung gleichgestellt. "Uns ist aber ebenso wichtig, deutlich zu machen, dass wir nicht gegen die Aufwertung und die Sanierung der Fußgängerzone sind, sondern lediglich gegen die Fällung der zum Teil gestressten, aber nicht kranken Linden". Die Argumente für eine Abholzung würden von der Verwaltung verstärkt in den Vordergrund gerückt, wobei doch in den 90er nachweislich mit einer Baumschule und Anwuchsgarantie die Linden gesetzt wurden - und zwar nicht auf die alte Packlage der B65, wie Brombach und Soppe erneut versichern. Von derzeitig kursierenden Drohmails gegen Rats- und Verwaltungsmitglieder distanziert sich die Gruppe jedoch vehement: "Das ist nicht in unserem Interesse. Wir möchten auf sachlicher Basis diskutieren", sagt Edeltraut Müller. "Wir hoffen gar nicht auf die letzte Konsequenz des Bürgerentscheids, sondern eher, dass die Stadt zur Besinnung kommt und sich die Vernunft durchsetzt", so die Gruppe unisono. Foto:nh
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„Hoffen auf die Einsicht der Stadt“
Inzwischen mehr als 2500 Unterschriften für Lindenerhalt / Bürgerbegehren möglich
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