Nach fast sechsjähriger Planungszeit ist es jetzt amtlich: Das Ständehaus auf der Rodenberger Museumsinsel erhält einen Anbau als Inselfoyer. Anfang September soll mit den Rohbauarbeiten begonnen werden. Die Aufträge für Rohbau, Zimmermann, Dachdecker und Fensterbau wurden vergeben. "Und wir hoffen, dass wir bis zum Wintereintritt soweit sind, dass wir im Anschluss die Ausbaugewerke einsetzen können", erklärt Arno Fatzler, vom Fachbereich Bauen und Planen der Samtgemeinde Rodenberg, auf Anfrage gegenüber dieser Zeitung. Es entsteht ein Gebäudeobjekt, dass ein dringend notwendiger Anbau ist, um grundlegende Voraussetzungen für eine derartige Einrichtung des Museums, mit seinen vielfältigen Veranstaltungen, zu schaffen. Es wird die Attraktivität der gesamten Museumsinsel erhöhen. Bisher wurde jeder Mangel durch Ehrenamtliches Engagement "überbrückt". In den Museumsräumen gab es bisher weder einen Frischwasser- noch einen Brauchwasseranschluss. Das Inselfoyer wird im Wesentlichen für Ausstellungen und sonstige Veranstaltungen genutzt werden. Nach den Entwürfen des Architektenbüros Riemer & Niemeier aus Springe, werden in dem Anbau an das Ständehaus auch die dringend erwarteten sanitäre Anlagen geschaffen, sowie eine kleine Küche und ein Lagerraum. Das Projekt wurde von den politischen Gremien beschlossen. Die erforderlichen Mittel stehen im Haushalt bereit. "Es wird kein vollmassives Gebäude, sondern soll ein leichter, transparenter Anbau werden, der viel Licht von außen in den Raum hereinlässt und mit Holz sowie Glas gestaltet wird", erläutert Rodenbergs Bürgermeister Ralf Sassmann. Er geht davon aus, dass im nächsten Jahr die Einweihung erfolgt. "So ist das Ziel." Von einer Bauvoranfrage, der Planung, bis zu den Auftragsvergaben sind sechs Jahre vergangen, was auch damit zu tun habe, "dass wir zwischenzeitlich in eine Förderung mit dem Projekt hereingekommen sind. Und wenn man in eine Förderung aufgenommen wird, darf man nicht weiter planen, nur bis zur einer bestimmten Planungsphase, sonst verwirkt man die Förderung aufgrund eines vorzeitigen Baubeginns", erklärt Sassmann weiter. Daher kam es zwischenzeitlich zu einem Stopp des Projekts, um den Bewilligungsbescheid für den Zuschuss des Landes Niedersachsen abzuwarten. Im Haushalt seien aufgrund entsprechender Ratsbeschlüsse 500.000 Euro Baukosten eingeplant. "Wir werden bei den jetzigen Baupreisen sehen, wo wir landen", so Sassmanns unsicherer Ausblick. Fatzler bezifferte die veranschlagten Gesamtkosten gegenüber dieser Zeitung in einer Höhe von 570.000 Euro. Die Finanzierung erfolgt mit einer Förderung von 66 Prozent. Die Grundidee für ein Inselfoyer stammt von Mitgliedern des Heimatvereins, "daher wird der Verein selbstverständlich in der Bauausführung beteiligt", sagt Fatzler. Von dieser "Selbstverständlichkeit" war bisher nichts zu erleben. Der Verein wurde weder von den Planungsverläufen noch von den konkreten Ausstattungen offiziell informiert. Auch die direkten Ideengeber nicht. Erste Informationen bekamen sie lediglich über einen Zeitungsartikel. "Es könnte anders laufen, aber wir können damit leben, dass es so ist", so Meinungen dazu. Andere sagen: "Wir sind einfach froh, dass das Inselfoyer kommt." Der Verein denkt bei allem nicht nur an eigene Bedürfnisse und Erfahrungen. Denn Veranstaltungen wie die zur Julius Rodenberg Medaille, den Museums-Advent, den Tag des Kunsthandwerks, standesamtliche Hochzeiten, um nur einige zu nennen, unterstützt der Verein, um die Attraktivität von Rodenberg zu fördern, was viele oftmals noch nicht gesehen haben. "Wenn es dann zum Bau des Inselfoyers wirklich kommt, und dann mit uns auch noch einmal gesprochen wird, das wäre ein feiner Zug und gut. Auch bei einem Sportheim wird der Betreiber befragt, wo was hin soll", äußert sich ein engagiertes Mitglied des Museumsvereins, das, wie andere auch, nicht näher genannt werden möchte.
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Baubeginn für das Inselfoyer im September
Versammlungs- und Ausstellungsraum erhöht Attraktivität Rodenbergs
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