Mit humorvollen, spritzigen und oftmals auch sehr nachdenklich stimmenden Rezitationen, beschenkte das Quartett "Lily" gut 50 Zuhörerinnen und Zuhörer im Bad Nenndorfer Kurpark mit "schaurig-schöner Poesie". Der laue Sommerabend war geradezu dafür prädestiniert, um unter den alten und großen Bäumen des Kurparks, in unmittelbarer Nähe zur alten Wasserquelle, die Muße für derartig seltene Darbietungen zu locken. Unter dem Motto "Kultur in der Natur" nahm das Quartett, mit Ingrid und Rainer Thon sowie Elke und Hans-Jürgen Wolfgram, die Zuhörer mit auf eine poetische Reise in und mit der Natur. Das Repertoire von "Lily" ist ausgesprochen vielseitig. Sie trugen Gedichte und Balladen von Johann Wolfgang von Goethe, Wilhelm Busch, Heinz Erhardt, Clemens von Brentano, Heinrich Heine, Hermann Hesse, Joseph von Eichendorf sowie weiteren deutschen Dichtern vor. Rezitiert wurde solistisch, im Duett oder als Quartett, teilweise mit musikalischer Untermalung. Dazu gehörten auch besondere Effekte, wie zum Beispiel bei Goethes "Totentanz", bei dem letztlich auch die Knochen klappernd zu Boden fielen. Alle Mitwirkenden verfügen über eine langjährige Auftrittserfahrung in unterschiedlichen Chören. Weil das Quartett aufgrund der Pandemie keine Möglichkeiten mehr hatten in geschlossenen Räumen aufzutreten, wurden die Auftrittsorte in die Natur verlegt. Eine gute Entscheidung, wie sich an diesem Abend im Bad Nenndorfer Kurpark deutlich zeigte, was auch der Applaus immer wieder bestätigte. Ihr Anliegen, Menschen mit ihrer Kunst zu erfreuen und ihnen gleichzeitig den Aufenthalt in der Natur in besonderer Weise zu gestalten, ging großartig auf.
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Quartett Lily ließ die Knochen klappern
Nachdenkliche und humorvolle Poesie überzeugte im Kurpark
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