1. „Ganz neue Dynamik entwickelt sich“

    Energieagentur Schaumburg verzeichnet Bewusstseinswandel

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    Gewiss sei von einem Bewusstseinswandel in Bezug Energieeinsparung und die Nutzung von erneuerbaren Energien zu sprechen, berichtet das Team der Energieagentur Schaumburg. Sowohl von Bürgern, als auch von Unternehmen und Kommunen sei die Nachfrage an Beratung und Begleitung durch die Energieagentur in den letzten Monaten erheblich gestiegen. "Das ist noch einmal ein ganz anderer Schub", fassten Horst Roch, Leiter der Energieagentur, Karina Gröger, Projekt- und Teamassistentin sowie Wasserstoffmanager Martin Wilkening zusammen. Sicherlich habe das Thema Energiesparen und Klimaschutz bereits viele Menschen zuvor grundsätzlich beschäftigt, erklärte Horst Roch. Die ohnehin anstehenden Heizungserneuerung oder ein Umbau zum Beispiel sei dann häufig Anlass gewesen, sich konkret mit solchen Fragen auseinanderzusetzen. Die in Folge des Ukraine-Krieges anziehenden Gas-Preise würden jedoch dazu führen, dass viele Hausbesitzer jetzt anfangen würden, Maßnahmen einzuleiten, um Wärme und Strom aus regenerativen Energiequellen zu gewinnen und Energie effizienter zu nutzen. Gerade die Frage, ein Stück weit unabhängig von der Preisentwicklung zu werden, spiele eine wichtige Rolle, erklärten die Fachleute. In der Folge steige die Nachfrage nach Beratung ganz erheblich. Eine ähnliche Entwicklung zeige sich bei Unternehmen und Kommunen. Firmenanfragen für Beratung seien früher eine Seltenheit gewesen. Weil sich die Energie für viele Betriebe zu einem entscheidenden Kostenfaktor entwickelt habe, sei hier ein deutlicher Wandel eingetreten. Auch die Kommunen hätten schon vor längerer Zeit angefangen, das Thema intensiver anzugehen, was sich ebenfalls in einer verstärkten Nachfrage ausdrücke (ein weiterer Bericht folgt). Um diesem Bedarf nachzukommen, habe das Team das Beratungsangebot, das für Privatleute zumeist durch Fachleute der Verbraucherzentrale abgedeckt wird, erheblich ausgeweitet. Trotzdem müsse derzeit für die Bürger-Beratung eine Wartezeit von sechs Wochen in Kauf genommen werden (Anmeldung erforderlich, Informationen über das Beratungsangebot gibt auch die Internetseite https://klimaschutz-schaumburg.de). 2021 gegründet, baut die Energieagentur auf die Arbeit der Leitstelle Klimaschutz (diese besteht weiterhin) auf, verfügt jedoch über deutlich größere personelle Ressourcen (wie berichtet). Ganz abgesehen von der derzeitigen Preisentwicklung sei klar, dass die Energiewende eine Mammutaufgabe bundesweit wie im Landkreis bleibe, betonte Horst Roch. Auch die Rahmensetzung der neuen Bundesregierung werde hier für gesteigerte Dynamik sorgen. Mit Spannung warte das Team auf die Veröffentlichung der aktuellen Fassung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes. Bei diesem sei fest von deutlichen Erhöhung der Einspeise-Vergütungen für PV-Anlagen von Bürgern auszugehen. Sicher seien viele Firmen derzeit hoch ausgelastet, die Lieferprobleme würden hinzukommen, und Projektumsetzungen verkomplizieren. Trotzdem könne die Zeit genutzt werden, um nun etwa die Planung von Maßnahmen an der eigenen Immobilie jetzt einzuleiten, um sie dann beispielsweise in einigen Monaten umsetzten zu lassen, erklärten die Fachleute. Ganz grundsätzlich gelte: "Jede neue PV-Anlage, auch die Kleinanlage auf dem Balkon, verdrängt konventionell erzeugten Strom aus dem Netz und ist so ein Beitrag zum Klimaschutz". Um die angestrebten Ziele zu erreichen, müsse an allen Stellschrauben gedreht werden, von der Windenergie, über PV-Anlagen und die Modernisierung der Wärmeerzeugung bis hin zur Dämmung und weiteren Energieeinsparmaßnahmen. "Sicherlich ist unsere Tätigkeit mehr als ein Job", wie Roch ausführte. Bei der Zusammensetzung des Team habe man nach "Überzeugungstätern" gesucht. Sicherlich stehe man vor einer großen Herausforderung, gleichzeitig motiviere, dass die Tätigkeit von hohem Nutzen für die Gesellschaft, letztlich für die ganze Welt sei. Foto: bb

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