1. Auf dem historischen Segler durch Wind und Wellen

    Segelfreunde Schaumburg: Gruppe sticht 2023 wieder in See

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    Bei einer Kreuzfahrt den Urlaub auf dem offenen Meer zu genießen, ist seit mehreren Jahren groß in Mode. Die Seereisen der Segelfreunde Schaumburg unterscheiden sich merklich von dieser Feriengestaltung. Bei ihren Törns bilden sie die Mannschaft und müssen kräftig anpacken, um die historischen Schiffe, auf denen sie fahren, im Wind zu halten. In bestimmten Situationen sei es "richtig Arbeit", erklärten Herwin Grimmelt und Dieter Thomas. Etwa wenn es nach dem Ablegen galt, die Segel zu setzen, um erst einmal Fahrt aufzunehmen. Neben dem Anpacken bei den verschiedenen seemännischen Aufgaben galt es beispielsweise auch, in der Kombüse zu schnippeln und zu brutzeln, die Segelfreunde wurden bei den Fahrten jeweils zur Besatzung. Diese lockere Gruppe, allesamt Schaumburger, absolvierten zuletzt zwei Reisen auf historischen Segelschiffen. "Ein Segelschein ist nicht erforderlich, wie Herwin Grimmelt erklärte. Schließlich sind ein Kapitän sowie ein Bootsmann mit der notwendigen seemännischen Ausbildung und Erfahrung dabei, die die Übersicht behalten, die Aufgaben zuteilen und den Kurs bestimmen. Fahrt mit dem Plattbodensegler: So startete eine Gruppe 2019 mit der "Vertrouwen", einem Plattbodensegler, zur einwöchigen Fahrt im Raum Rügen. 2022 führte der Kurs in die "dänische Südsee" mit ihrer Vielzahl kleinerer Inseln. Diesmal auf der "Ethel von Brixham" ursprünglich ein britischer Heringsfänger, der zwischenzeitlich in norwegischen Gewässern als Motorboot im Einsatz war, eher er wieder mit zwei Masten ausgestattet zum Segelschiff wurde. Über 100 Jahre ist die "Ethel von Brixham" alt. Die Fahrt auf solchen historischen Schiffen sei sicherlich ein besonderer Reiz dieser Reisen, wie Herwin Grimmelt und Dieter Thomas berichteten. Sicherlich seien die Kabinen eng, das Schnarchen aus der benachbarten Koje manchmal lautstark zu vernehmen. "Aber es gibt ja gute Ohrenstöpsel", wie Dieter Thomas lächelnd ausführte. Die Übernachtung erfolgte bei beiden Fahrten stets im Hafen, verbunden mit der Möglichkeit, abends auch einmal auszugehen. Oder eben die Feierabendbiere an Bord zu genießen. Nur einmal war das Wetter kritisch, so dass eine Übernachtung auf See im Raum stand. Am Ende konnte jedoch trotzdem ein Hafen angesteuert werden. Wo dann auch jeweils das Anlegebier serviert wurde, auf See bestand Alkoholverbot. Insgesamt hätten die Segler bei beiden Touren großes Glück mit dem Wetter gehabt, wie Herwin Grimmelt und Dieter Thomas erklären. Fast durchgängig Sonne und blauer Himmel und dazu ausreichend Wind, um zügig voranzukommen. Selten zwang eine Flaute dazu, den Bordmotor einzusetzen. Auf den Wellen aus dem Alltagsstress: Segle das Schiff derart in der Brise, stelle sich mit der Zeit ein tiefes Entspannungsgefühl ein, so Thomas. Bei Wahrnehmung von Wellen, Wind und Sonnenschein, ohne Handy, komme man aus dem Alltagsstress heraus. Auf das Meer schauen, Möwen oder Delfine zu entdecken, führe zu einer besonderen Atmosphäre. Bis bei einer Wende wieder das Anpacken der Crew gefragt ist. Bei beiden Törns habe sich jeweils eine tolle Gruppe zusammengefunden, wie Herwin Grimmelt und Dieter Thomas erklärten. Jeweils rasch sei man ins Gespräch gekommen und habe sich auch in der Erledigung der unterschiedlichen Aufgaben gut ergänzt. Nächster Törn führt ins Wattenmeer: Hauptorganisator Herwin Grimmelt plant bereits die nächste Tour für 2023. Diese soll ins Unesco-Weltnaturerbe Wattenmeer führen. Wiederum mit einem historischen Plattbodenschiff unterwegs, wird es auch möglich werden, bei Ebbe dieses trocken fallen zu lassen und sich zu Fuß im Watt umzusehen. Wie immer ist die Fahrt auch für "Landratten" ohne Segelerfahrung möglich, die nötigen seemännischen Grundtechniken erlerne man bei der Tour. Die Segelfreunde Schaumburg sind kein Verein oder Club. Es handelt sich um eine Gruppe von Freunden und Bekannten, die bewusst keine solche feste Struktur wählen. Ziel ist es, eine Besatzung von diesmal 18 Leuten für die Woche zusammen zu bekommen. Einheitliche Poloshirts für die Teilnehmer sind mit Unterstützung von Werbetechnik Jennifer Ranzow schon gedruckt. Wer sich für die Mitfahrt interessiert, ist eingeladen, sich unter sfs2000@web.de zu melden. Foto: privat

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